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Jeder möchte so gesund wie möglich älter werden. Das ist verständlich, aber nicht ganz einfach. Denn mit den Jahren schüttet der Körper scheinbar ohne besonderen Grund deutlich mehr entzündungsfördernde Botenstoffe aus und es entwickeln sich leichte, sogenannte "stille" Entzündungen. Sie verursachen zunächst keine Beschwerden, verändern allerdings die normale Zellfunktion und fördern Krankheiten aller Organe, beispielsweise von Herz, Lunge und Gefäßen. Diese Altersentzündungen werden im Englischen "Inflammaging" genannt und lassen sich nach neuesten Erkenntnissen zum Glück beeinflussen.   

Was hilft gegen "Inflammaging"? 

Bisherige Studien konnten bereits nachweisen, dass bestimmte Ernährungsbestandteile wie Omega-3-Fettsäuren in fettem Fisch, pflanzlichen Ölen, Nüssen und Chia-Samen antientzündlich wirken und stille Entzündungen deutlich verbessern. Gängige Entzündungsmarker im Blut wie das C-reaktive Protein (CRP) und Interleukin-6 gingen durch eine Omega-3-reiche Kost zurück. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) erforschte jetzt diesen Zusammenhang in einer 8-wöchigen Pilotstudie und fand heraus, dass eine Kombination aus drei Faktoren noch effektiver hilft als nur Omega-3 haltig zu essen. 

Ergebnis: Entscheidend für eine optimale antientzündliche Wirkung ist laut der "AIDA-Studie" neben einer Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Eiweiß ist, Sport zu treiben. Diese Dreierkombination hat das Potenzial, die altersbedingte Entzündung im gesamten Körper, also auch in der Lunge, zu verbessern. Außerdem hilft eine eiweißreiche Ernährung, ausreichend Muskelkraft für die Atmung aufzubauen, um mit COPD kräftig genug zum Atmen oder Abhusten zu bleiben. 

Wieviel und welches Eiweiß mit COPD?

Das Studiendesign berücksichtigt nicht die unterschiedliche Wirkung von tierischen (z.B. Fisch und Fleisch) bzw. pflanzlichen Eiweißen und liefert keine konkreten Mengenangaben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät pro Tag 0,8 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen, ab 65 Jahren sogar 1,0 g und mit chronischer Krankheit ggfs. sogar noch mehr. 

Unser Tipp: Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen stellen zwar eine gesunde und preisgünstige Alternative zu tierischem Eiweiß dar, sind aber wegen Blähungen bei COPD möglicherweise nicht ratsam, da sie die Atmung behindern können. Pflanzliche Eiweiße stecken aber auch in Getreiden wie Hafer oder Hirse.

Altwerden & Jungbleiben 

Es stimmt, das Geheimnis des gesunden Alterns liegt in unseren Genen. Sie befinden sich gut verwahrt auf den Chromosomen, die in jeder Zelle gespeichert sind. Um sie zu schützen, gibt es an den Enden der Chromosomen jeweils "Telomere". Mit jeder Zellteilung verkürzen sich diese Schutzkappen, so lange bis es nicht mehr geht und die Zelle abstirbt. Die immer kürzer werdende Länge der Telomere entspricht unserer biologischen Uhr und damit dem Altern. 

Wie schnell man altert, hängt grundsätzlich von mehreren Faktoren ab, aber eine besondere Rolle spielt offenbar der eigene Lebensstil, vor allem das Rauchen und die Ernährung. Denn wie gesund oder ungesund jemand is(s)t, beeinflusst die Verkürzung der Telomere. Jede Form von Zellstress, also auch Entzündungen beschleunigen diesen Prozess und sollten durch eine gesunde Ernährung plus Sport "bekämpft" werden. 

Wichtig zu wissen: Aber nicht nur was Sie essen, sondern auch wieviel Wasser Sie trinken beeinflusst die Lebensdauer Ihrer Zellen und hilft, festsitzenden Schleim in den Bronchien zu lösen. Eine umfangreiche Studie aus den USA begleitete rund 12.000 Erwachsene 25 Jahre lang und fand heraus, dass die empfohlene Trinkmenge der beste Schutz vor altersbedingten Erkrankungen darstellt. Internationale Untersuchungen zeigen allerdings auch, dass nur die Hälfte aller Menschen die empfohlene Menge Flüssigkeit in Form von Wasser, ungesüßten Fruchtsäften oder Kräutertees zu sich nimmt. Fragen Sie Ihr Ärzteteam vor allem bei einer Herz- oder Nierenschwäche, welche Trinkmenge für Sie optimal ist.