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In den Atemwegen sorgen Flimmerhärchen dafür, dass feinste Schmutzpartikel nicht tief in die Lunge gelangen, sondern wieder abtransportiert werden. Dieses körpereigene Reinigungssystem funktioniert bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung wie der COPD nicht mehr optimal. Aus diesem Grund sammelt sich in Ihren Atemwegen Schleim an, der oft hartnäckig festsitzt und das Atmen erschwert. 

Wichtig zu wissen: Regelmäßiges Abhusten ist wichtig, denn der Schleim in den Bronchien bietet optimale Bedingungen für Bakterien und verstärkt Ihre COPD-Beschwerden. Aus diesem Grund sollten Sie alles dafür tun, den Schleim zu verflüssigen und möglichst einfach herauszuhusten.

Schritt 1: Verflüssigen Sie den Schleim

Festsitzender Schleim lässt sich schwer abhusten. Folgende Maßnahmen bewirken eine flüssigere Konsistenz des Sekrets:

  • Viel trinken - Fragen Sie beim nächsten Kontrolltermin, welche Trinkmenge in Ihrem Fall optimal wäre.
  • Schleimlösende Medikamente - Ob Naturheilkunde oder Schulmedizin, es gibt zahlreiche Arzneimittel, um festsitzenden Schleim zu lösen.
  • Inhalieren - Dampfbad oder Vernebler befeuchten Ihre Atemwege und unterstützen damit die Reinigung durch die Flimmerhärchen.

Unser Tipp: Mit COPD sollten Sie sich gesund und in ausreichender Menge ernähren, um bei Kräften zu bleiben. Damit dies gelingt, brauchen Sie während einer Mahlzeit genügend Luft. Fachleute raten deshalb, vor jeder Mahlzeit die Atemwege durch Abhusten gründlich zu reinigen. Wenn Sie das Essen - je nach Verträglichkeit mit mehr oder weniger - Chiliflocken würzen, haben Sie automatisch mehr Durst, trinken mehr und steigern ihre Speichelbildung. Scharf gewürzte exotische Speisen liegen im Trend und sind vielleicht für die ganze Familie eine Entdeckung.

Schritt 2: Lockern Sie alles, was festsitzt

Im nächsten Schritt können Sie den flüssigen Schleim zusätzlich noch mechanisch lösen und direkt abhusten. Setzen Sie sich entspannt auf einen Stuhl, jedes Familienmitglied darf mitmachen.

  • Klopfmassage - Ihr Partner oder Ihre Partnerin formt mit jeder Hand eine Schale und klopft in dieser Handhaltung den Rücken rechts und links der Wirbelsäule (Nieren auslassen!) mehrfach sanft von unten nach oben ab. Das Abklopfen tut gut und fördert zugleich das Abhusten. 
  • Stimmübung - Atmen Sie nun durch die Nase ein und atmen mit drei Atemstößen auf den Laut ‚mmm‘ wieder aus. Beim nächsten Ausatmen nehmen Sie den Laut ‚sss‘ und danach das ‚sch‘. Durch diese stimmliche Vibration aktivieren Sie nach fernöstlicher Lehre Ihre Lebensenergie (heilende Laute aus der Traditionellen chinesischen Medizin) und lösen zusätzlich festsitzenden Schleim. 
  • Brustwickel - Nutzen Sie ein feuchtes, leicht warmes Baumwolltuch und legen Sie es von der Achselhöhle bis zum Rippenbogen über den Brustkorb. Wer darauf nicht allergisch reagiert, kann mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus die Wirkung zusätzlich steigern. 
  • Yoga-Übungen - Fragen Sie Ihr Behandlungsteam, welche Atemübungen in Ihrem Fall möglich und sinnvoll sind. Interessanterweise gibt es dabei zahlreiche Ähnlichkeiten mit klassischen Yogaübungen, zum Beispiel das Krokodil, die kleine Kobra oder der Fisch. Wie wäre es mit einer Yoga-Einheit mit der Familie oder in einem Kurs? 

Wichtig zu wissen: Husten Sie nicht mit Kraft, sondern eher mit einem Hauchen und nutzen Sie Methoden aus der Atemtherapie, um den Widerstand in den Atemwegen zu erhöhen, beispielsweise indem Sie gegen die geschlossene Faust husten. Wenn es Ihnen auf diese Weise nicht gelingt, die Atemwege von Schleim zu befreien, stehen Geräte und Hilfsmittel zur Verfügung. Zögern Sie nicht, in Ihrer Praxis nachzufragen!