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In der Regel wird eine Gastroskopie ambulant durchgeführt. Bei dieser schonenden Untersuchung wird ein dünnes, flexibles, schlauchartiges Untersuchungsinstrument, ein sogenanntes Endoskop, durch Ihren Mund eingeführt. Dieses Endoskop ist mit einer kleinen Kamera versehen. So kann Ihr Gastroenterologe die Schleimhaut der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms - den ersten Abschnitt des Dünndarms - betrachten. Mithilfe dieser Untersuchung kann Ihr Arzt in der Regel eine präzise Diagnose stellen. Die Methode bietet sogar die Möglichkeit, kleine Eingriffe sofort durchzuführen. 

Wenn Diagnose auf Therapie trifft

Bei unklaren Beschwerden, die den Magen oder die Speiseröhre betreffen, ist die Gastroskopie anderen Diagnoseverfahren überlegen. Dieses sehr risikoarme Routineverfahren kann nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch genutzt werden, um beispielsweise Gewebe zu entfernen. Bei folgenden Beschwerden kann eine Gastroskopie sinnvoll sein:

  • länger bestehende Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit 
  • Schluckstörungen und Schmerzen beim Schlucken 
  • anhaltendes Sodbrennen 
  • Erbrechen von Blut 
  • Blut im Stuhl oder Teerstuhl
  • Schmerzen im Oberbauch 
  • unklarer Gewichtsverlust
  • chronischer Husten
  • vermehrte Blähung

Einige Erkrankungen können direkt während einer Gastroskopie behandelt werden. So kann Ihr Arzt beispielsweise einen Fremdkörper, den Sie verschluckt haben, oder auch Gewebsveränderungen wie Polypen entfernen. Außerdem kann er akute Blutungen in Speiseröhre, Zwölffingerdarm oder Magen stillen, eine verengte Speiseröhre aufdehnen oder eine Ernährungssonde platzieren.

Vorbereitung 

Erscheinen Sie nüchtern zur Magenspiegelung, damit Ihr Arzt möglichst klare Sicht hat. Essen dürfen Sie bis maximal sechs Stunden vor der Untersuchung. Falls Sie Durst verspüren, dürfen Sie bis maximal drei Stunden vor der Untersuchung noch etwas Wasser trinken. Sind Sie stark aufgeregt, kann Ihr Arzt Ihnen ein Beruhigungsmittel verabreichen.

Tipp:

Verzichten Sie schon am Abend vor der Magenspiegelung auf das Rauchen. Nikotin regt nämlich die Produktion von Magensaft an, den Sie versehentlich einatmen könnten. 

Vor einer Magenspiegelung klärt Ihr Gastroenterologe Sie über den Ablauf der Untersuchung und mögliche Risiken auf. Er erfragt Ihre Krankheitsgeschichte und erläutert Ihnen mögliche Narkoseverfahren. Informieren Sie ihn, falls Sie blutverdünnende Medikamente - dazu gehören auch Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS) - einnehmen oder Sie unter einer Blutgerinnungsstörung leiden. Erkundigen Sie sich bereits zwei Wochen vor der Untersuchung, ob und wann Sie die Blutverdünner vor der Gastroskopie absetzen sollten, um Komplikationen vorzubeugen. 

Ein Blick ins Innere 

Sie können eine Magenspiegelung ambulant in einer gastroenterologischen Facharztpraxis durchführen lassen. Ihr Gastroenterologe kann Ihren Mund-Rachen-Raum vorher mit einem Spray betäuben. Falls Sie eine Kurznarkose wünschen, erhalten Sie in der Regel Propofol oder Midazolam. Die Wirkstoffe werden in Ihre Vene gespritzt und sorgen dafür, dass Sie für eine kurze Zeit schlafen.

Eine Magenspiegelung dauert in der Regel fünf bis zehn Minuten. Ihr Arzt wird Sie auffordern, sich auf einer Liege auf die linke Körperseite zu legen. Zwischen Ihre Zähne wird ein Schutzring gelegt, damit Ihr Mund offenbleibt. Dann wird Sie Ihr Arzt bitten, zu schlucken, damit er das Endoskop, das weniger als einen Zentimeter Durchmesser hat, in die Speiseröhre einführen kann. Anschließend wird es langsam in den Magen und bis zum Anfang des Zwölffingerdarms vorgeschoben. Durch die Kamera kann Ihr Arzt Ihren Verdauungstrakt untersuchen und wenn nötig Gewebeproben schmerzlos entnehmen. Nach der Untersuchung wird das Gastroskop behutsam wieder herausgezogen. 

Diagnose verschiedenster Erkrankungen

Ihr Gastroenterologe wird Ihre Befunde auswerten und mit Ihnen eventuelle Folgeeingriffe besprechen. Wurde eine Gewebeprobe entnommen, erhalten Sie das Ergebnis in der Regel nach zwei bis drei Tagen. Bei einer Untersuchung inspiziert Ihr Arzt die Schleimhäute von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm. Diese können nämlich bei einer Erkrankung, beispielsweise einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis), optisch verändert sein. Ihr Arzt kann solche Veränderungen während einer Magenspiegelung unmittelbar diagnostizieren und einordnen. Weitere Erkrankungen, die Ihr Arzt anhand optischer Veränderungen erkennen kann, sind:

  • Zwerchfellbruch: Dabei können sich Bereiche des Magens in den Brustraum verlagern.
  • Varizen: Dabei handelt es sich um Krampfadern in der Speiseröhre, die das Risiko einer Blutung erhöhen können. 
  • Entzündungen: Hier sind rötliche Verfärbungen der Magenschleimhaut zu sehen, die verstärkt durchblutet wird.
  • Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür.

Findet Ihr Arzt einen weißlichen Belag, nimmt er einen Abstrich, um zu prüfen, ob es sich um eine Pilzinfektion wie Candidiasis handelt. Leiden Sie unter chronischem Sodbrennen , prüft er, ob die Schleimhaut durch die Magensäure angergriffen wurde.

Sind Blutungen ursächlich für Ihre Beschwerden, können auch diese sichtbar gemacht und Blutungsquellen ermittelt werden. Entnimmt Ihr Arzt eine Gewebeprobe, wird diese im Labor von Pathologen auf gut- und bösartige Veränderungen untersucht. Auch Bakterien wie Heliobacter pylori, die unter anderem Geschwüre verursachen, können so nachgewiesen werden. Des Weiteren lassen sich Lebensmittelunverträglichkeiten wie Zöliakie anhand einer Gewebeprobe diagnostizieren. 

Nach der Untersuchung

Verzichten Sie für einige Stunden nach der Untersuchung noch auf Essen und Trinken, um möglichem Verschlucken vorzubeugen. Ein Beruhigungsmittel schränkt Ihre Reaktionsfähigkeit ein. Lassen Sie sich daher von einer Begleitperson abholen, da Sie in der Regel erst einen Tag nach der Untersuchung wieder aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Informieren Sie Ihren Arzt, falls Sie unter Beschwerden wie Schwindel leiden oder Blut erbrechen. 

Tipp:

Gut vorbereitet können Sie der Untersuchung gelassen entgegensehen. Sind Sie trotzdem noch nervös, kann folgende Atemübung helfen: Atmen Sie langsam durch die Nase ein und zählen Sie dabei bis drei. Halten Sie Ihren Atem dann kurz an und atmen Sie doppelt so lange wieder aus. Schon nach wenigen Wiederholungen kann sich Ihr Wohlbefinden steigern und Sie fühlen sich entspannter.