Eine Entsendung bringt viele Benefits mit sich: Unter anderem gewinnen Ihre Beschäftigten kulturelles Wissen und neue wesentliche Marktkenntnisse

Eine Entsendung ist aber auch eine große finanzielle Investition. Umso ärgerlicher ist es deshalb, wenn Ihre Expats nach einer Entsendung kündigen. Das bedeutet: Entscheidende Kompetenzen müssen im Unternehmen neu aufgebaut werden.  

Die Gefahr eines Jobwechsels von Expats ist laut einer internationalen Studie ein potenzielles Risiko - besonders innerhalb des ersten Jahres nach der Entsendung. Fast 40 Prozent der Entsendeten suchen einen neuen Arbeitgeber. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die Rückkehr von Expats optimieren und Ihre Beschäftigten stärker an Ihr Unternehmen binden können. 

Reintegration: ein unterschätztes Problem

Wenn die Planung der Rückkehr keine wesentliche Rolle spielt, kann das für Konfliktpotenzial sorgen. 

Mögliche Gründe: Im Ausland haben Expatriates Verantwortung übernommen und neue Erfahrungen gesammelt. Wenn sie nach der Rückkehr nicht darauf aufbauen können (weil es z. B. keine entsprechende Position oder kein Entwicklungspotenzial gibt), besteht die Gefahr, dass sie unzufrieden sind. 

Vielleicht haben sie sich auch an einen Lebensstandard gewöhnt, den sie nicht mehr aufrechterhalten können, oder es haben sich Strukturen während ihrer Abwesenheit im heimischen Unternehmen verändert. 

Was können Sie als Arbeitgeber tun?

Erwartungen managen

Eine gute Vorbereitung auf die Rückkehr fängt schon vor der Entsendung an. Besprechen Sie mit Ihren Beschäftigten transparent, was beide Parteien von der Entsendung erwarten und was sie nach der Rückkehr anstreben. Bauen Sie keine falschen Erwartungen auf. Seien Sie auch offen, wenn es keine guten Aussichten auf eine Beförderung gibt.

Kontakt halten

Halten Sie für die Dauer der Entsendung Kontakt zu Ihren Expats. Dafür können Sie eine Mentorin oder einen Mentor bestimmen, die oder der in regelmäßigen Meetings über alle Neuigkeiten informiert. Ermutigen Sie auch das restliche Team, weiter mit den Expats im Austausch zu bleiben. Das schafft Bindung.

Reise in die Heimat organisieren

Mit Kurztrips zum Unternehmen in Deutschland ermöglichen Sie Ihren Expats, insbesondere während längerer Aufenthalte, sich mit dem Leben in der Heimat wieder vertraut zu machen. Außerdem können Expats im Büro netzwerken und Präsenz zeigen. 

Zeit für Austausch einplanen

Haben sich Erwartungen, Bedenken und Bedürfnisse geändert, auf die Sie eingehen und reagieren können? Gibt es von Ihrer Seite neue Entwicklungen? Gespräche vor der Rückkehr sind genauso wichtig wie vor der Entsendung.

Relocation-Service anbieten

Nicht nur der Umzug ins Ausland stellt Ihre Beschäftigten vor logistische Herausforderungen. Auch der Rückzug nach Deutschland muss organisiert werden. 

Unterstützen Sie zum Beispiel bei der Wohnungssuche, dem Transport und eventuell dem Schulwechsel der Kinder. Dies kann auch ein Relocation Dienstleistungsservice für Sie übernehmen.

Tipp: Möchten Sie wissen, wie Relocation-Services arbeiten? Hören Sie dazu eine Folge des TK-Podcasts Global gesprochen

Rückkehrtrainings von externen Coaches anbieten

Schulungen zur Rückkehr helfen Expats und ihren Familien, sich wieder an die kulturellen, sozialen und beruflichen Gegebenheiten anzupassen. Dort lernen sie, mit dem umgekehrten Kulturschock und ihren Erwartungen und Emotionen umzugehen. 

Auch die erneute Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen sowie die Entwicklung neuer Fähigkeiten und Kompetenzen werden dort behandelt. Für diese Rückkehrtrainings lassen sich im Internet unterschiedliche Anbieter finden. 

Vorbereitungen im Büro treffen

Ihre Expats sind zum ersten Mal seit Jahren wieder im Büro, aber es gibt nicht einmal einen Stuhl für sie? Vermeiden Sie solche Fehler. So sorgen Sie dafür, dass sie sich willkommen fühlen: 

  • Stellen Sie einen vollständig ausgestatteten Arbeitsplatz bereit.
  • Informieren Sie das Team rechtzeitig über den Tag der Rückkehr - eventuell möchten Mitarbeitende ein Willkommensgeschenk organisieren.
  • Binden Sie die Expats ganz selbstverständlich in Abläufe und Meetings ein.
  • Nehmen Sie sich viel Zeit für Gespräche - Ihr Expat und Sie haben in der Zwischenzeit viel erlebt.

Rückkehr-Community schaffen

Sie entsenden regelmäßig? Dann vernetzen Sie Ihre Expatriates. Untereinander können sie sich gegenseitig unterstützen und Ratschläge geben und bei dem umgekehrten Kulturschock unterstützen. Oft hilft es schon zu wissen, dass andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Wertschätzung kommunizieren

Drücken Sie Ihre Wertschätzung für den Auslandsaufenthalt Ihrer Beschäftigten und die erworbenen Fähigkeiten aus. Schaffen Sie Möglichkeiten und Aufgabenbereiche, bei denen sie ihre Erfahrungen einbringen können. Ernennen Sie die Person z. B. als Mentor:in für die nächsten Expats.

Rückkehrprozess durchleuchten 

Es lohnt sich, den Rückkehrprozess Ihrer Expats zu analysieren und zu bewerten. Diese Erkenntnisse kommen bei zukünftigen Entsendungen zum Tragen. Entwickeln Sie anhand dessen einen unternehmensinternen Leitfaden für die Zukunft. Beziehen Sie Ihre Expats direkt mit ein und nutzen Sie deren Erfahrungswerte.

Tipp

Auf TK-Lex finden Sie Checklisten zur Vorbereitung auf die Auslandsentsendung und die Rückkehr aus dem Ausland. Für mehr Infos lesen Sie auch die FAQ zur Rückkehr.