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In diesem Artikel finden Sie Arbeitshilfen, Hintergründe, Wissenswertes und Vertragsmuster rund um die Ausbildung.

Zum Ausbildungsstart: Ausbildungsvertrag rechtssicher gestalten

Ausbildungsvertrag

Für 2026 gilt: Der Ausbildungsvertrag regelt alle wesentlichen Eckpunkte der Ausbildung - von Beruf und Dauer bis Vergütung und Probezeit (§ 10 BBiG)

Tipp: Ein Vertragsmuster für einen Berufsausbildungsvertrag finden Sie bei TK-Lex in den Arbeitshilfen.

Sozialversicherung und Vergütung

Spätestens zum Ausbildungsbeginn müssen Sie Ihre Azubis korrekt bei der Krankenkasse an- und melden. Alle SV-Meldungen müssen Sie dabei fristgerecht übermitteln. 

Mehr Infos

Gut zu wissen: Die Mindestausbildungsvergütung steigt 2026 auf:

  • 724 Euro im 1. Ausbildungsjahr

  • 854 Euro im 2. Ausbildungsjahr

  • 977 Euro im 3. Ausbildungsjahr

  • 1.014 Euro im 4. Ausbildungsjahr

Allgemeine Tipps für einen gelungenen Start

Recruiting

Entwickeln Sie eine klare Berufsinformationsstrategie und informieren Sie potenzielle Auszubildende frühzeitig über die konkreten Aufgaben im Betrieb. Praktika, Schnuppertage und gezielte Social-Media-Kampagnen helfen dabei.

Onboarding

Unterstützen Sie Ihre Azubis mit Einführungstagen und festen Ansprechpartner:innen, um Überforderung zu vermeiden. Regelmäßiges Feedback und persönliche Mentoren geben Orientierung.

Probezeit

Nutzen Sie die Probezeit für ein gegenseitiges Kennenlernen und frühzeitiges Erkennen von Problemen.

Während der Ausbildung: Rechte, Pflichten und Entwicklung fördern

Eine ausführliche Übersicht zu Rechten und Pflichten von Ausbildungsbetrieben und Beschäftigten finden Sie bei TK-Lex .

Erfolgreiche Ausbildungsbetriebe fördern die Motivation durch Wertschätzung, klare Kommunikation und sinnvolle Aufgabenvielfalt. Achten Sie darauf, realistische Ziele zu setzen und den Auszubildenden Transparenz zu bieten.

Tipp: Die Broschüre Erfolgreich durch die Ausbildung - Berufsstart leicht gemacht unterstützt Sie als Ausbildungsbetrieb. Sie beantwortet viele organisatorische Fragen zum Einstieg und hilft Ihnen, den Berufsstart Ihrer Auszubildenden einfacher und erfolgreicher zu gestalten.

Auslandsaufenthalte

  • Was Arbeitgeber beachten müssen, wenn sie Azubis dienstlich ins Ausland  schicken, haben wir in unserem Artikel zu Azubis auf Dienstreisen zusammengestellt.
  • Das Portal Auslandsberatung Ausbildung des BIBB hilft Arbeitgebern bei der Planung von Auslandseinsätzen für Azubis.

Regelmäßiges Feedback

Regelmäßige Feedback- und Beurteilungsgespräche helfen Ausbilder:innen und Auszubildenden, den aktuellen Ausbildungsstand und die Lernfortschritte gut zu überblicken. 

Gut zu wissen: Kontinuierliche Rückmeldungen geben Sicherheit und fördern das Vertrauen der Auszubildenden in ihre eigenen Kompetenzen. Positive Anerkennung und das Erreichen von Zwischenzielen motivieren zusätzlich.

Kommunikation und Konfliktmanagement fördern den Zusammenhalt

Konflikte im Betrieb gehören zu den Hauptgründen, warum Ausbildungsverhältnisse abbrechen. Häufig entstehen Probleme durch unklare Erwartungen oder einseitig negatives Feedback.

Wichtig: Eine offene Fehlerkultur, regelmäßige Feedbackrunden und zusätzliche Ansprechpartner:innen für Auszubildende sind entscheidend. Auch eine Auszubildendenvertretung oder ein Beschwerdemanagement kann die Kommunikation verbessern und Konflikte frühzeitig lösen.

Externe Unterstützung nutzen

Bei Bedarf können Sie auf externe Förderprogramme zurückgreifen. Die "Ausbildungsbegleitenden Hilfen" (abH) und die "Assistierte Ausbildung" (AsA) wurden unter dem Programmnamen Assistierte Ausbildung Flexibel (AsAFlex) zusammengeführt.

So motivieren Sie Ihre Auszubildenden langfristig

  • Wertschätzung im Arbeitsalltag

    Motivation beginnt im täglichen Umgang. Behandeln Sie Ihre Auszubildenden respektvoll und anerkennen Sie ihre individuellen Stärken und Schwächen.

    Tipp: Loben Sie gute Leistungen und geben Sie konstruktives Feedback, wenn Aufgaben nicht zufriedenstellend erfüllt wurden.

  • Klare Kommunikation: Erläutern Sie den Sinn hinter einer Aufgabe

    Erklären Sie immer den Sinn und Zweck hinter Aufgaben. Besprechen Sie gemeinsam den Ausbildungsplan und ermöglichen Sie es den Auszubildenden, sich einzubringen.

  • Realistische Ziele setzen: Erfolg motiviert

    Setzen Sie gemeinsam erreichbare Etappenziele. Erfolgserlebnisse stärken die Motivation und das Selbstvertrauen.

  • Transparenz fördert Verantwortungsbewusstsein

    Offene Information über Abläufe und Zusammenhänge im Betrieb fördert das Verantwortungsgefühl und die Identifikation der Auszubildenden mit dem Unternehmen.

  • Verantwortung übertragen

    Binden Sie Ihre Auszubildenden in relevante Aufgaben ein. Das fördert ihr Selbstwertgefühl und regt zur Eigeninitiative an.

  • Abwechslungsreiche Aufgaben im Ausbildungsalltag

    Vermeiden Sie Eintönigkeit, indem Sie verschiedene, auf die Interessen und Stärken Ihrer Auszubildenden abgestimmte Aufgaben anbieten.

  • Vielfältige Lehr- und Lernformate nutzen

    Bieten Sie abwechslungsreiche und auch digitale Lernformate an, die für die Zielgruppe attraktiv und förderlich sind.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Ausbildung erfolgreich zu gestalten und Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. 

Studien zeigen, dass vor allem eine gute Konfliktbewältigung sowie klare und wertschätzende Kommunikation ausschlaggebend sind, um junge Beschäftigte langfristig zu binden. Die meisten dualen Azubis (71,6 Prozent) sind mit ihrer Ausbildung zufrieden, das besagt der Ausbildungsreport 2025 des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Allerdings bedeutet das auch, dass mehr als ein Teil der Azubis nicht zufrieden sind.

Die Gründe sind zum Beispiel:

  • zu viele Überstunden
  • ausbildungsfremde Tätigkeiten
  • schlechte Berufsschul-Qualität

Mit einer gut durchdachten Organisation rund um die Ausbildung können Unternehmen also dazu beitragen, die vorzeitige Auflösung von Ausbildungsverträgen zu reduzieren und ihre Auszubildenden dauerhaft an sich zu binden.