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Vater-Tochter-Gespräch
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Zahlreiche Mütter und Väter schieben das Thema Aufklärung immer wieder auf, behandeln es nur oberflächlich oder setzen auf die Information durch die Medien. Die Folge: Viele Jugendliche halten sich für umfassend informiert, wissen aber über wichtige Themen wie Homosexualität, Verhütung, Schwangerschaft und sexuell übertragbare Erkrankungen nicht ausreichend Bescheid.

Wann sag ich's meinem Kind?

Eltern sind häufig unsicher, ab wann sie über welche Inhalte mit ihren Kindern sprechen sollen. Experten raten, die sexuelle Aufklärung als ständigen Teil der Erziehung zu begreifen und nicht als einmaliges ernsthaftes Gespräch, wenn das Kind schon größer ist.

Bereits mit zwei Jahren nehmen Kinder die körperlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau wahr. Im dritten Lebensjahr beginnen Kinder in der Regel, Warum-Fragen zu stellen. Zunehmend werden dann auch die Themen Zeugung, Geburt und Sexualität interessant. Spätestens wenn ein Geschwisterchen kommt, fangen Kinder an zu fragen, wo das Baby auf einmal herkommt. Eltern sollten auf die Fragen der Kleinen antworten - möglichst ungezwungen und altersgemäß, sodass diese verstehen, was gemeint ist.

Ein guter Einstieg sind Geschichten über die eigene Herkunft. Kinder lieben es, erzählt zu bekommen, wie kräftig sie in Mamas Bauch gestrampelt haben und wie alle sehnlichst darauf gewartet haben, dass sie endlich auf die Welt gekommen sind. Aber auch, wie lieb sich Mama und Papa gehabt haben, als das Kind entstanden ist.

Am besten findet Aufklärung nebenbei statt und nicht als Lektion. Über spontane Fragen und Antworten wird das Kind schließlich auch über alle anderen Lebensbereiche aufgeklärt. Wenn die natürliche Neugier des Kindes auf diese Weise gestillt wird, wendet es sich auch später meist ohne Scheu an die Eltern. Als Faustregel gilt: Jedes Kind, das alt genug ist für eine Frage, ist auch reif genug für die Antwort.

Generell gilt:

  • Wenn ein Kind in die Schule kommt, sollte es wissen, woher die Babys kommen.
  • Gespräche über die Pubertät sollten stattfinden, bevor diese beginnt. Körperliche Veränderungen und Gefühlschaos können schon vor dem zehnten Lebensjahr einsetzen, deshalb sollten Eltern ihre Kinder entsprechend früh auf die Pubertät vorbereiten und über die bevorstehenden Veränderungen aufklären.

Warum ist frühe Aufklärung wichtig?

Eine frühzeitige, natürliche und ungezwungene sexuelle Aufklärung vermittelt einem Kind ein positives Gefühl gegenüber seinem Körper. So aufgeklärte Kinder halten Sex und Liebe für eine ganz normale Sache, die zum Leben dazugehört.Im Kleinkindalter bezeichnen Fachleute Aufklärung auch oft als Körpererziehung - denn es ist jetzt wichtiger, ein positives Körpergefühl weiterzugeben, als das Kind mit biologischen Details zu verwirren.

Auch später sollte Aufklärung keine reine Wissensvermittlung über Sexualität, Geschlechtsorgane und Zeugung sein - Einstellungen und Gefühle sind mindestens genauso wichtig. Außerdem ist es essentiell, dem Kind zu vermitteln, dass seine Gefühle und Grenzen respektiert werden müssen - gerade dann, wenn es Nein sagt.

Die Zeit der Doktorspiele

Im Vorschulalter fangen Kinder an, nicht nur ihren Körper zu erforschen, sondern bei "Doktorspielen" auch den Körper anderer Kinder zu begutachten und anzufassen. Das ist völlig normal. Kinder ziehen sich gegenseitig aus, spielen "Heiraten" und "Kinder machen".

Wenn Eltern die Spiele der Kinder und ihren Wunsch nach Intimität respektieren und möglichst gelassen reagieren, wenn sie auf eine solche Situation stoßen, werden die Doktorspiele meistens uninteressant, sobald den Kindern die wichtigsten Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen klar geworden sind.

Wenn das Kind bis jetzt noch nicht masturbiert hat, kann es sein, dass es nun von seinen Altersgenossen lernt, sich selbst zu berühren und zu befriedigen. Genitalspiele sind ein Zeichen einer gut verlaufenden psychosexuellen Entwicklung; sie sollten respektiert und keinesfalls sanktioniert werden.

Aufklärung in der Pubertät

Ziel der Aufklärung in der Pubertät sollte sein, dass Jugendliche verantwortungsvoll mit Verhütung und Sexualität umgehen können, wenn sie ihre ersten Erfahrungen machen. Sie sollten die Freuden der Lust entdecken können, ohne Angst zu haben oder sich und ihren Partner in Gefahr zu bringen.

Gerade beim Thema Verhütung ist die Hilfe der Eltern sehr wichtig. Da Jugendliche ihre ersten sexuellen Erfahrungen heute relativ früh machen, können sie Fragen der Verhütung oft noch nicht alleine regeln. Da sind der Rat und die Unterstützung der Eltern gefragt, ob beim Gang zur Gynäkologin oder zum Gynäkologen, wenn es um die Verschreibung der Pille geht, oder bei der Aufklärung darüber, wie man ein Kondom richtig benutzt.

Dabei ist es entscheidend, dem Wunsch des Jugendlichen nach dem "ersten Mal" offen und mit Respekt zu begegnen. Wer sein Kind vor schlechten Erfahrungen und ungewollter Schwangerschaft schützen will, sollte es durch seine Einstellungen und sein Verhalten bestärken und nicht zur Heimlichtuerei zwingen.

Hilfe für unsichere Eltern

Wem es schwerfällt, über Sexualität zu sprechen, der kann sich auf solche Gespräche vorbereiten. Es gibt viele empfehlenswerte Bücher zum Thema, zudem verschickt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sehr gute kostenlose Broschüren zu einzelnen Themen (siehe weiter unten).

Für kleine Kinder sind Bücher, die gemeinsam mit den Eltern angeschaut werden können, ein ideales Medium zur Sexualerziehung. Wenn ein Kind mehr Einzelheiten zum Thema wissen will, wird es nachfragen oder die Eltern können an seinem Verhalten ablesen, dass es noch nicht mit der Antwort zufrieden ist. Weniger geeignet sind Aufklärungsfilme, weil sie zu schnell sind und meist zu viele Informationen beinhalten, die das Kind noch nicht verarbeiten kann.

Wichtig ist es, bei Gesprächen nicht ums Thema herumzureden, sondern die Dinge klar beim Namen zu nennen. Kinder brauchen ehrliche und richtige Antworten auf ihre Fragen. Wenn Eltern unsicher sind, ist es das Beste, auch darüber mit dem Kind offen zu reden. Eltern, die Fragen über Sexualität ausweichen, machen es ihren Kindern schwer, solche Themen unbefangen anzusprechen.

Jugendliche interessieren sich meist für alle Themen, die mit Sexualität zu tun haben: Menstruation, Liebe, das erste Mal, Verhütung, AIDS, Homosexualität und vieles mehr. Es gibt für diese Altersgruppe eine Reihe von Broschüren und Büchern, die Antworten auf alle wichtigen Fragen geben. Auch auf speziellen Internetseiten können sich die Jugendlichen Rat holen, zum Beispiel auf dem BZgA-Angebot für Jugendliche "Loveline".

Eltern können Jugendliche auch über die Beratungsmöglichkeiten aufklären, die zum Beispiel Pro Familia anbietet. Unbekannte, neutrale Berater mit ihrer professionellen Erfahrung können bei heiklen Fragen eine wertvolle Hilfe sein. Dort können sich Heranwachsende auch gemeinsam mit dem Freund oder der Freundin beraten lassen.

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Literatur

Bücher für Kinder und Jugendliche

  • Broschüren und Medienpakete der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: "Über Sexualität reden", "Wie geht's? Wie steht's?", "Dem Leben auf der Spur", Musiktheater "Nase, Bauch und Po", "Sichergehn - Verhütung für sie und ihn", "sex ’n’ tipps". Hier online bestellen.
  • Ann-Marlene Henning, Tina Bremer-Olszewski: Make Love: Ein Aufklärungsbuch. Verlag Rogner & Bernhard, 2. Auflage 2012, ISBN 978-3954030026. Ein modernes Standardwerk zum Thema Sex für Jugendliche ab 14 Jahren.
  • Doris Rübel: Woher die kleinen Kinder kommen. Ravensburger Verlag, 2001, ISBN 3-473-33265-8. Gut gemachtes Sachbuch, das Kinder ab vier Jahren auf ein Geschwisterchen vorbereitet und nebenbei auch noch alles Wissenswerte über Liebe, Schwangerschaft und Geburt verrät.
  • Doris Rübel: Wieso? Weshalb? Warum? 1: Wir entdecken unseren Körper. Ravensburger Buchverlag, 2012, ISBN 978-3473328734, ab vier Jahren.

Bücher für Eltern

Regula Lehmann: Sexualerziehung? Familiensache! Just do it - bevor es andere tun! Brunnen-Verlag, Gießen, 2012, ISBN 978-3765515286, Praxisbuch für Eltern

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