You can also use our website in English -

change to English version

Nach heutigem Stand der Forschung ist Asthma zwar nicht heilbar, aber es lässt sich gut behandeln. Aus diesem Grund sind die Therapie und alle begleitenden Maßnahmen rund um einen gesunden Lebensstil so wichtig. Den "Gesundheitsfaktor Gewicht" können Sie selbst beeinflussen und sollten diese Chance zur Verbesserung Ihrer Erkrankung nutzen. 

Mit gutem Vorsatz und weniger Kilos ins neue Jahr

Übergewicht führt mit Asthma zu mehr Beschwerden, höheren Fehlzeiten im Job und die Betroffenen brauchen deutlich mehr Medikamente für die gleiche Wirkung. Eine wissenschaftliche Studie (siehe Kasten) zeigte jetzt erstmals, warum dies so ist.

Die gute Nachricht: Mit einem normalen Körpergewicht leiden Menschen mit Asthma deutlich weniger unter ihrer Erkrankung. Dieses Ziel könnten Sie sich ohne Druck und Stress für das gerade begonnene Jahr vornehmen. Die folgenden 2 Tipps helfen Ihnen dabei:

Tipp 1:

Sport verbraucht Kalorien, aber stellt mit Asthma oft ein Problem dar. Um abzunehmen, sollten Sie sich aber regelmäßig bewegen. Lassen Sie also nicht zu, dass sich ihr Bewegungsradius durch Asthma einschränkt. Suchen Sie sich Rat und Unterstützung beispielsweise in Lungensportgruppen, die bundesweit angeboten werden.

Tipp 2:

Ob Sie ab- oder zunehmen, hängt in hohem Maße von ihrer Ernährung ab. Studien der Universität Bonn lassen vermuten, dass gerade bei Asthma weniger Kohlenhydrate nicht nur das Gewicht normalisieren, sondern auch die Entzündung in den Atemwegen. Fragen Sie vor dem Abnehmen nach einer Ernährungsberatung, die Ihnen das richtige Maß an Kohlenhydraten empfiehlt.

Studie: Übergewicht stresst die Lunge 

Durch Übergewicht kann sich Asthma deutlich verschlechtern. Forschende untersuchten erstmals, warum sich die ungeliebten Fettpolster beispielsweise an Bauch und Hüfte auf die Atemwege auswirken. An der Studie nahmen 100 Frauen und Männer mit Asthma teil, von denen die Hälfte deutlich zu viele Kilos auf die Waage brachten. 

Ergebnis: Übergewichtige mit Asthma zeigten deutlich höhere Stresswerte in den Atemwegen, verursacht durch freie Radikale bzw. den sogenannten "Oxidativen Stress". Das Lungengewebe reagierte langsamer auf Stickstoffmonoxid, was die Aufgabe hat, Blutgefäße weitzustellen und so das Gewebe in der Lunge besser mit Sauerstoff zu versorgen und die kleinen Atemwege verschlossen sich schneller als bei schlanken Menschen mit Asthma.

Fazit: Die Studie wies damit erstmals den Mechanismus nach, warum der Verbrauch an schnell wirksamen Asthma-Medikamenten durch Übergewicht ansteigt. Offenbar spielt bei einem erhöhten Körpergewicht und Asthma nicht nur die eingeschränkte Atemmechanik eine Rolle.  

Normales Gewicht entlastet die Atmung 

Um möglichst effektiv ein und ausatmen zu können, müssen sich das Zwerchfell und die Lunge ungehindert bewegen können. Bei stärkerem Übergewicht wird die Lunge aber in ihrer Entfaltung mechanisch behindert und die kleinen Atemwege verengen sich. Zum Ausgleich erhöht sich die Atemfrequenz und der Betroffene muss öfter atmen und sich bei der Atmung mehr anstrengen, um den Widerstand zu überwinden.

Wichtig zu wissen: Der Stoffwechsel bei Übergewicht begünstigt im ganzen Körper eine chronische Entzündung, die Asthma verstärken kann. Entzündungshemmende Medikamente wie inhalatives Kortison wirken bei Übergewicht schlechter, auch weil der Wirkstoff nicht optimal bis in die kleinsten Atemwege gelangen kann.   

Das bedeutet für Sie: Falls Sie übergewichtig sind oder werden, sollten Sie nicht warten, bis sich Ihre Beschwerden verschlechtern oder die benötigten Medikamente an Wirkung verlieren. Je früher und konsequenter Sie ihr Körpergewicht in den Normbereich zurückholen, desto besser werden sie Ihr Asthma in den Griff bekommen. Fragen Sie bei Ihrem behandelnden Asthma-Team, auf welche Weise Sie persönlich am einfachsten und sichersten abnehmen können.