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Eine tropfenden Nase, tränende Augen oder Husten, aber auch Juckreiz und Nesselsucht (Urtikaria) zählen zu den typischen Symptomen einer Allergie. Beschränken sich die Beschwerden nicht nur auf die Pollensaison, sind Milben häufig die Ursache. Bei Menschen mit Asthma kommen Hausstaubmilben, aber auch Vorratsmilben als Übeltäter infrage. In der gesamten Bevölkerung reagieren Schätzungen zufolge 23 Prozent auf diese Spinnentiere in den Vorräten. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen und mit Asthma müssen Sie in allen Regionen Deutschlands mit einer Sensibilisierung von 7-44 Prozent rechnen.

Wichtig zu wissen: Eine Allergie gegen Hausstaubmilben schließt die Reaktion auf Vorratsmilben nicht aus, beide Allergien liegen mit einer Wahrscheinlichkeit von 44-85 Prozent gleichzeitig vor, bei Kindern sogar bis zu 92 Prozent. Häufig besteht außerdem eine Sensibilisierung gegenüber Gräsern und Frühblühern. 

Das Pancake-Syndrom 

Mit einer Allergie gegen Vorratsmilben kann es zu heftigen Symptomen nach dem Verzehr von Gerichten kommen, die meist aus Weizen- oder Maismehl hergestellt sind. Vor allem in Fertigmischungen oder in angebrochenen Packungen, die längere Zeit im Schrank stehen, finden sich häufig besonders hohe Zahlen an Vorratsmilben. Dazu gehören in den USA Fertigmischungen für Pfannkuchen. Aus diesem Grund bekam die allergische Reaktion den Namen, der übersetzt "Pfannkuchen-Syndrom" heißt.

Kurz & knapp: Vorratsmilben

Ebenso wie Hausstaubmilben gehören Vorratsmilben zu den 8-beinigen Spinnentieren, die wir mit dem bloßen Auge nicht sehen können. In Deutschland sind zahlreiche Arten bekannt, aber nur 4 gelten als sensibilisierend. 

Wie der Name schon sagt, leben sie dort, wo Nahrungsmittel und Vorräte gelagert werden. Dazu gehören Tierfutter wie Heu, Lebensmittel aus Getreide zum Beispiel Mehl, aber auch Käse, Schinken und Schimmelpilze. 

Diagnose: Hauttestung, Blutuntersuchung (Allergiewerte) und ggf. Provokationstest

Therapie: Antiallergische Medikamente zur Linderung der Symptome und eine subkutane allergenspezifische Immuntherapie (SCIT).  Therapieallergene gegen Vorratsmilben, die bei der spezifischen Immuntherapie verwendet werden, müssen individuell verordnet und hergestellt werden. Sie sind momentan noch nicht in der Mischung mit anderen Therapieallergenen enthalten. Mit Asthma kann es sinnvoll sein auf Fertigmischungen zum Backen von Kuchen oder Pizza sicherheitshalber zu verzichten.

Unser Tipp: Vorratsmilben können Sie mit dem bloßen Auge nicht sehen, aber riechen und schmecken. Lebensmittel, die mit einer hellen bis bräunlichen Staubschicht überzogen sind, einen süßlichen Geruch und bitteren Geschmack haben, aber vielleicht auch schon krümelig geworden sind, können von Vorratsmilben befallen sein. In diesem Fall sollten Sie das Produkt luftdicht verschließen und entsorgen. Reinigen Sie die betroffene Schublade besonders gründlich mit Essiglösung (1:4 Wasser) und lassen Sie sie in Ruhe austrocknen.

So können Sie einem Befall vorbeugen 

Eine sorgfältige, lebensmittelgerechte Vorratshaltung ist heute nicht überall selbstverständlich. Dazu gehört: 

  • Prüfen Sie gekaufte Waren auf eine Beschädigung der Verpackung und einen möglichen Befall mit Milben (Mehl- und Käsemilben!).
  • Bevorzugen Sie eine kleine Vorratshaltung und kontrollieren Sie regelmäßig den Bestand. 
  • Schreiben Sie auf angebrochene Mehltüten das Datum, wann Sie sie geöffnet haben. Verschließen Sie die Tüte möglichst luftdicht und lagern Sie sie in einem Glas- oder Kunststoffbehälter. 
  • Zögern Sie nicht, eine Packung oder Produkte weg zu schmeißen, die schon lange in ihrem Schrank liegen und bei denen das Verfalldatum überschritten ist. 

Regelmäßiges Lüften senkt die Luftfeuchtigkeit und verhindert die Bildung von Kondenswasser und Schimmelpilzen, von denen sich Vorratsmilben gerne ernähren. Vermeiden Sie grundsätzlich in den Innenräumen eine Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent. Beheben Sie bauliche Mängel und sanieren Sie Kältebrücken.

Verzichten Sie, wenn möglich auf Haustiere, aber vor allem dürfen die Tierkäfige und das Futter nicht im Schlafzimmer stehen. Wer auf einem Bauernhof lebt oder sich ein Leben ohne Haustiere nicht vorstellen kann, sollte dies mit dem behandelnden Allergologie-Team besprechen.