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Neben einem zu hohen Blutzuckerspiegel leiden viele Typ-2-Diabetiker zusätzlich an Bluthochdruck, schlechten Blutfettwerten und Übergewicht. Diese Faktoren belasten Herz und Gefäße enorm. Auch Menschen mit Diabetes Typ 1 sind betroffen: Ihre Gefäße sind vor allem durch die lange Dauer des Diabetes selbst geschädigt.

Gegenüber Stoffwechselgesunden haben Männer mit Diabetes ein zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Frauen mit Diabetes steigt das Risiko sogar auf das Sechsfache. Herzinfarkt und Schlaganfall zählen dabei zu den häufigsten Todesursachen überhaupt: Etwa drei Viertel aller Diabetiker sterben letztlich daran. 

Einen Herzinfarkt erkennen

Sind die Nerven durch den Diabetes geschädigt, ist es möglich, dass Betroffene typische Anzeichen eines Herzinfarkts (zum Beispiel Luftnot, Brustenge und -schmerzen) nicht oder erst spät bemerken. Besprechen Sie bei einem Herzleiden daher mit Ihrem Arzt, bei welchen Hinweisen Sie und Ihre Angehörigen umgehend reagieren und den Notdienst rufen müssen.  

Risikofaktoren 

Studien belegen, dass ein erhöhter Blutzucker zu körperlichen Veränderungen führt, die mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko verbunden sind. Dazu gehören:

  • Die Arterienverkalkung (med. Atherosklerose) schreitet rascher voran.
  • In den Blutgefäßen bilden sich häufiger Verengungen (med. Stenosen).
  • Die Fließeigenschaft des Blutes verschlechtert sich.
  • Die Struktur des Herzmuskels verändert sich, wodurch eine verschlechterte Pumpleistung des Herzens, Brustenge (med. Angina pectoris) oder Herzrhythmusstörungen auftreten können.

Neben dem Diabetes selbst setzen vor allem ein ungesunder Lebensstil sowie daraus entstehende gesundheitliche Beschwerden (sogenannte Lifestyle-Erkrankungen) Herz und Gefäßen zu, etwa: 

  • Rauchen, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Übergewicht

Basis des Übels: Arterienverkalkung

In der Summe führen Diabetes, Bluthochdruck, schlechte Blutfettwerte und Übergewicht dazu, dass sich unter anderem Blutfette (Cholesterin) in den Blutgefäßwänden ablagern. Dadurch fließt das Blut schlechter durch die Arterien und versorgt die Organe nicht mehr optimal mit Sauerstoff. Bilden sich Ablagerungen in den großen Arterien des Herzens, den Herzkranzgefäßen, sprechen Mediziner von der koronaren Herzkrankheit (KHK). Werden die Beinarterien schlechter durchblutet, kommt es zur peripheren Verschlusskrankheit (pAVK).

Schreitet die Arterienverkalkung voran, kann sich ein Gerinnsel bilden und ein Blutgefäß teilweise oder vollständig verstopfen. Ist ein Herzgefäß betroffen, entsteht ein Herzinfarkt. Verschließt ein Gefäß zum Gehirn, kann ein Schlaganfall auftreten. Teile des Gehirns können dann absterben, weil sie nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden. 

pAVK: Die Schaufensterkrankheit

Betroffene leiden beim Gehen an schweren und müden Beinen. Bleiben sie kurze Zeit stehen, lassen die Schmerzen und die Schwere in den Beinen nach und sie können weiterlaufen. Im Volksmund wird die pAVK daher auch Schaufensterkrankheit genannt. Schreitet die Erkrankungen fort, können Gewebe und sogar Gliedmaßen wie ein Zeh oder der Vorfuß absterben und eine Amputation erforderlich machen. 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen

Je besser Ihr Diabetes behandelt wird, desto größer ist die Chance, Gefäßschäden zu vermeiden. So verringert eine optimale Blutzuckereinstellung das Herz-Kreislauf-Risiko sogar um bis zu 50 Prozent. Ebenso wichtig ist es, dass Ihre Fett- und Blutdruckwerte im grünen Bereich liegen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie mögliche Begleiterkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen am besten angehen können. Und schließlich spielt Ihr Lebensstil eine entscheidende Rolle: Tägliche moderate Bewegung, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Verzicht auf Zigaretten stärken Ihr Herz und Ihre Gefäße. 

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Regelmäßiger Check beim Arzt 

Gefäßveränderungen entwickeln sich in der Regel schleichend und oftmals werden Schäden am Herzen und am Gefäßsystem erst spät entdeckt. Nehmen Sie daher Ihre regelmäßigen Blutzuckerkontrollen konsequent wahr und lassen Sie auch mögliche Herz-Kreislauf-Veränderungen routinemäßig überprüfen. 

Beim Kontrolltermin bestimmt Ihr Arzt Ihren Blutdruck und Ihre Blutfettwerte (LDL- und HDL-Cholesterin sowie Triglyzeride). Mithilfe von Tastuntersuchungen, einem Belastungs-EKG (Fahrradergometer) und bei Bedarf mit Ultraschalluntersuchungen kann er einschätzen, in welchem Zustand sich Ihr Herz und Ihre Gefäße befinden.