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Chronischer Eisenmangel entsteht meist langsam und unbemerkt, zum Beispiel durch winzig kleine Blutungen im Darm. Anfangs kann der Körper den zusätzlichen Bedarf noch über gespeichertes Eisen ausgleichen. Sind die Eisenvorräte aber verbraucht, entwickelt sich mit der Zeit ein Eisenmangel oder im nächsten Schritt eine handfeste Blutarmut. 

Wichtig zu wissen: Über die Nahrung versorgen wir uns täglich mit Eisen, aber nur ein Zehntel davon wird ins Blut aufgenommen. Um den Eisenbedarf zu decken, muss man also zehnmal so viel Eisen zu sich nehmen. Frauen und Männer ab 50 Jahren benötigen zur Deckung des Tagesbedarfes 10 mg Eisen pro Tag. Bevorzugen Sie deshalb so oft es geht pflanzliche Lebensmittel mit hohem Eisengehalt, wie Vollwertgetreide, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Feldsalat und Mandeln. Sind die Eisenspeicher leer, kann der Körper deutlich mehr Eisen aus der Nahrung aufnehmen.

Eisenmangel verfälscht Blutzuckerwerte 

Der Langzeitwert HbA1c zeigt an, wie gut oder schlecht Ihr Blutzucker in den letzten drei Monaten eingestellt war. Gemessen wird, wieviel Zucker sich an den roten Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen angelagert hat. Liegt ein Eisenmangel vor, verlängert dies die Lebenszeit der roten Blutkörperchen und kann so den HbA1c-Wert fälschlicherweise erhöhen. Eine aktuelle Studie aus England hat dies nachgewiesen. 

Das bedeutet für Sie: Vergleichen Sie den HbA1c-Wert mit ihrem Blutzucker-Tagebuch, in das Sie Ihre Glukose-Messwerte täglich eintragen. Passen diese Werte nicht zusammen, sollten Sie dies Ihrem behandelnden Team mitteilen und hellhörig werden. Möglicherweise steckt ein Eisenmangel dahinter. In diesem Fall kann Eisen in Tablettenform oder bei einem starken Mangel als Kurzinfusion verordnet werden.

So erkennen Sie einen Eisenmangel 

Warnzeichen: Herzklopfen bis Herzrasen, Kurzatmigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Blässe, schnelle Ermüdbarkeit bis Schwächegefühl, trockene Haut, Sodbrennen, eingerissene Lippen, Frieren, Konzentrationsprobleme, Nervosität und erhöhte Infektanfälligkeit.

Basisdiagnostik: Um einen Eisenmangel zu erkennen, wird die Eisenkonzentration im Blut mit Hilfe verschiedener Blutwerte gemessen. Im Normalfall reichen dazu drei Werte aus: Hämoglobinwert (Hb), Speichereisen (Ferritin) und Transporteisen (Transferrin). 

Erweiterte Diagnostik: Je nach Beschwerden kann ein großes Blutbild sinnvoll sein, um die roten Blutkörperchen genauer zu beurteilen. Fallen spezielle Marker, wie MCV- und MCH-Werte, zu niedrig aus, kann dies die erhöhten HbA1c-Werte trotz normalem Blutzucker erklären. 

Optimale Eisenwerte schützen Ihren Körper 

Eisen zählt zu den besonders wichtigen Mineralstoffen. Es ist zum Beispiel an der Bildung des roten Blutfarbstoffes und der roten Blutkörperchen beteiligt. Diese Bestandteile im Blut versorgen alle Zellen mit Sauerstoff und Energie. Es verwundert also nicht, dass sich ein zu niedriger Eisenwert auf den gesamten Organismus auswirkt, das Immunsystem schwächt und das Herz überlastet. 

Damit sich das Herz an plötzliche Belastungen optimal anpassen kann, muss es die Pumpleistung steigern können. Dieser Kraftakt ist nur dann möglich, wenn ihm genügend Sauerstoff und Energie zur Verfügung stehen. Da Diabetes zu einer Herzschwäche führen kann, sollten Sie zum Schutz Ihres Herzens und zur Stärkung Ihres Immunsystems einem Eisenmangel vorbeugen.

Unser Tipp: Dies gelingt am besten, wenn Sie typische Eisenräuber meiden, beispielsweise schwarzen Tee, Kaffee und Rotwein, aber auch Oxalsäuren in Spinat, Roter Beete, Rhabarber oder Kakao und Phosphat zum Beispiel in Schmelzkäse. Diese Stoffe hemmen die Aufnahme von Eisen aus dem Darm. Trinken Sie statt einem Glas Wein lieber frischen Orangensaft zum Essen, denn Vitamin C fördert die Eisenaufnahme.