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Bislang beschränkt sich die Früherkennung von Spätschäden durch Diabetes auf die Nieren, Augen, Nerven und das Herz-Kreislauf-System. Laut einer Studie der Universität Heidelberg sollte die Lungengesundheit ebenfalls regelmäßig überprüft werden, denn Diabetes wirkt sich häufiger als bisher gedacht auch auf die Atmung aus. 

Mit Diabetes altert die Lunge schneller

Rauchen gilt, ebenso wie Diabetes, als entscheidender Risikofaktor für eine sogenannte "Lungenfibrose" und es begünstigt bei allen Rauchenden die vorzeitige Alterung des Lungengewebes.

Im Alter: Jeder Atemzug versorgt uns mit neuem Sauerstoff. Daran beteiligt sind rund 300 Millionen Lungenbläschen, ultrafeine Blutgefäße und elastische Lungenfasern. Mit dem Alter verliert das Lungengewebe einen Teil seiner Flexibilität. Wie bei einer Narbe ersetzt der Körper einige der ursprünglich elastischen Fasern durch starres Bindegewebe, das sich nicht mehr bei jedem Atemzug zusammenziehen und ausdehnen kann. 

Lungenfibrose: Bei dieser Lungenerkrankung vernarbt nach und nach das gesamte Lungengewebe. Im Anfangsstadium entspricht dies einem beschleunigten Alterungsprozess. 

Heidelberger Studie: Lungenfibrose und Typ-1-Diabetes

Diabetes schwächt die Reparaturfähigkeit des Körpers, so dass sich eine Lungenfibrose ausbildet. Dies lässt sich laut einer Studie der Universitätsklinik Heidelberg und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung nicht durch einen besser eingestellten Blutzuckerspiegel aufhalten, aber durch eine Aktivierung der körpereigenen Reparaturmechanismen. 

Ergebnis: Bislang galt die Vernarbung der Lunge als unumkehrbarer Prozess. In einem Tierversuch gelang es den Forschenden zum ersten Mal, die DNA-Reparatur mit Hilfe eines Proteins (nRAGE) zu intensivieren. Sie konnten dadurch eine weitere Schädigung der Lunge stoppen und überraschenderweise erholte sich das Lungengewebe.

Lungengesund geht so

Wer trotz Diabetes raucht, schadet seiner Lunge doppelt. Denn mit Typ-1-Diabetes besteht ohnehin schon ein genauso hohes Risiko für eine Lungenfibrose wie bei Rauchern. Zum Glück ist nur ein Teil der Menschen mit Diabetes davon betroffen, aber von einer rechtzeitigen Diagnose und vorbeugenden Maßnahmen profitieren alle.

  • Rauchstopp - Die Lungenfibrose zählt zu den Erkrankungen, die man bisher nur verlangsamen, aber nicht heilen kann. Wer trotz Diabetes noch raucht, hat jetzt die große Chance, seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun.  Je früher Sie aufhören, desto geringer ist das Risiko für eine Lungenfibrose, aber auch für Herz- und Gefäßerkrankungen. Als Mitglied der TK steht Ihnen ein kostenloses Nicht-Raucher-Coaching zur Verfügung. Ansonsten bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kostenlose Kurse zum Abgewöhnen an.
  • Ärztlich Abklären - Experten fordern die Untersuchung der Lunge in das Routineprogramm der Diabetes-Vorsorge aufzunehmen. Bis dahin raten sie, bei Kurzatmigkeit durch körperliche Belastungen und schneller Erschöpfung auf einer fachärztlichen Untersuchung der Lunge zu bestehen.
  • Bewegungslust - Sportliche Aktivitäten, aber auch Gartenarbeit oder zügiges Spazierengehen trainieren das gesamte Herz-Kreislauf-System und stärken die körpereigenen Abwehrkräfte. Wer sich aufgrund der Kurzatmigkeit unsicher fühlt, kann beispielsweise in Lungensportgruppen das Vertrauen in die eigene Sportlichkeit wiedergewinnen.

Wichtig zu wissen: Die von der STIKO empfohlene Impfung gegen Pneumokokken als Erreger von bakteriellen Lungenentzündungen, aber auch die Grippe- und Corona-Impfung stellen effektive, wichtige Maßnahmen zum Schutz der Lungengesundheit dar.