Gefäßverschluss in einer Arterie 

Ein Arterienverschluss entsteht meist dort, wo die Gefäße sich verzweigen und enger werden, zum Beispiel in den Beinen oder im Gehirn. Häufigste Ursache ist ein Blutgerinnsel, das zum Beispiel bei Vorhofflimmern, defekter Herzklappe, entzündeter Herzinnenhaut oder Aneurysma entstehen kann. Insbesondere degenerative Gefäßerkrankungen wie Atherosklerose erhöhen das Risiko für arterielle Gefäßverschlüsse, da sie die Blutgerinnung im Gefäß fördern. Besonders Raucher sind häufig betroffen. Verzichten Sie auf Nikotin und reduzieren Sie so Ihr persönliches Risiko, zum Beispiel mit dem TK-NichtraucherCoaching.

Gefäßverschlüsse kommen auch in Venen vor

Venen führen sauerstoffarmes Blut zum Herzen zurück. In diesem Teil des Kreislaufs herrschen ganz andere Bedingungen als in den Arterien mit sauerstoffreichem Blut. Ein Venenverschluss kann zum Beispiel eine Thrombose im Bein verursachen. Auch eine Lungenembolie ist als Folge einer tiefen Venenthrombose möglich. Dabei lösen sich die Blutgerinnsel oder Teile davon, gelangen in die Blutstrombahn der Lunge und verschließen dort die Gefäße. 

Faktor Zeit: schnell reagieren bei Gefäßverschlüssen

Das Gerinnsel kann ein Gefäß direkt vor Ort verstopfen oder mit dem Blutstrom weitergetragen werden. Die Folge können Schlaganfall, Herzinfarkt, Infarkte in Organen wie Niere, Milz oder Darm sowie periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) sein. Zögern Sie nicht, einen Notarzt zu rufen. Eine schnelle Therapie ist essenziell, um die Blutversorgung wiederherzustellen und das Gewebe vor dauerhaften Schäden zu bewahren.

pAVK: auch Schaufensterkrankheit genannt

Mit einer chronischen pAVK verspüren Betroffene bei Belastung zunehmend Schmerzen in den Beinen, sodass sie zum Beispiel beim Gehen immer wieder eine Pause einlegen müssen. Um nicht aufzufallen, betrachten viele Betroffene während ihrer Gehpausen Schaufensterauslagen oder Ähnliches. Daher wird die pAVK auch Schaufensterkrankheit genannt. Zu über 90 Prozent sind Ablagerungen in den Gefäßen die Ursache, die vor allem durchs Rauchen verursacht werden. Verzichten Sie auf Nikotin, ernähren Sie sich ausgewogen und bewegen Sie sich regelmäßig, um Ihre Gefäße zu schützen. Gezieltes Gehtraining lindert auch bei bestehender pAVK spürbar Ihre Beschwerden.

So erkennen Sie einen akuten arteriellen Verschluss im Bein 

Bei einem unvollständigen Verschluss eines Gefäßes fühlt sich ein Bein oft kälter an als das andere. Auch Schmerzen in einem Bein, die Sie schon nach wenigen Metern Gehstrecke spüren, können ein Hinweis sein. 

Ein akuter Gefäßverschluss im Bein oder auch im Arm ist ein Notfall. Rufen Sie bei Verdacht sofort einen Notarzt. Ein akuter Arterienverschluss kann sich durch folgende Symptome äußern:

  • Sie verspüren starke, peitschenhiebartige Schmerzen im betroffenen Bein oder Arm.
  • Ihre Haut ist an den betroffenen Gliedmaßen blass oder bläulich verfärbt.
  • Der Puls des betroffenen Körperteils, z. B. in der Leiste oder am Fußknöchel, ist nicht mehr tastbar.
  • Ein Körperteil fühlt sich taub an. Sie nehmen Berührungen, Temperatur oder andere Reize am betroffenen Bein oder Arm kaum wahr. 
  • Sie können die Gliedmaße nicht mehr richtig bewegen.

Im Krankenhaus kann Ihr Arzt anhand bildgebender Verfahren einen Gefäßverschluss sichtbar machen. Mit Medikamenten und operativen Verfahren werden Gerinnsel aufgelöst oder entfernt.

Richtig handeln im Notfall

Bis zum Eintreffen des Notarztes können Sie den Betroffenen beruhigen und das schmerzende Bein oder den Arm tieflagern. So verbessern Sie die Durchblutung und reduzieren Schmerzen. Verzichten Sie auf Wärmflaschen oder Coolpacks, polstern Sie die betroffene Gliedmaße stattdessen etwas ab. Bemerken Sie Anzeichen eines Schocks oder wird der Betroffene bewusstlos, bringen Sie ihn in eine stabile Seitenlage, damit die Luftwege frei bleiben.