Koronare Herzkrankheit - Bewegung als Therapie
Körperliche Aktivität steigert das Wohlbefinden, erhöht die körperliche Leistungsfähigkeit und trainiert das Herz. Sie kann dazu beitragen, den Blutdruck und die Blutfettwerte zu senken und auch Blutzuckerwerte zu verbessern.
In den 70er Jahren wurde Patienten mit koronarer Herzkrankheit noch geraten, sich körperlich zu schonen. Diese Auffassung ist inzwischen widerlegt und zahlreiche Studien belegen: Bewegung kann einer koronaren Herzkrankheit vorbeugen und Beschwerden lindern.
Wieso hilft eigentlich körperliches Training?
Das Herz ist einer der wichtigsten Muskeln des Körpers. So, wie Sie Ihre Armmuskeln trainieren können, um schwere Gewichte heben zu können, so können Sie auch Ihren Herzmuskel trainieren. Ein trainiertes Herz pumpt dann mit einem Herzschlag mehr Blut durch Ihren Körper und braucht dafür weniger Sauerstoff. Ihr Ruhepuls sinkt. Damit bessert sich die Symptomatik einer KHK oft spürbar und Sie sind im Alltag leistungsfähiger.
Kardiologen empfehlen mindestens dreimal wöchentlich ein leichtes Ausdauertraining für 15 bis 60 Minuten, zum Beispiel Nordic Walking, Fahrradfahren oder Rudern. Was eine gesunde körperliche Anstrengung ist, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wichtig: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie loslegen. Er kann mit einem Belastungstest ermitteln, wie stark Sie körperlich belastbar sind und welche Anstrengung für Sie förderlich ist. Insbesondere direkt nach einem Infarkt sollte ein Training immer unter EKG-Kontrolle stattfinden und nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gesteigert werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt auch darüber, welche alltäglichen Aktivitäten (z. B. Spazierengehen, Treppensteigen oder das Tragen von Einkäufen) Sie wie gewohnt beibehalten können.
Besonders im Anschluss an eine Rehabilitation hat sich die Teilnahme an einer sogenannten Koronarsportgruppe bewährt. Hier können Sie sich regelmäßig unter ärztlicher Betreuung sportlich betätigen und gemeinsam mit anderen Betroffenen trainieren. So motivieren Sie sich gegenseitig, auch langfristig einen gesunden Lebensstil weiterzuführen. Finden Sie heraus, ob Ihr lokaler Sportverein eine Koronarsportgruppe hat, oder fragen Sie Ihren Arzt nach geeigneten Angeboten.