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Diese Diagnose trifft in Deutschland jährlich etwa 15.000 Menschen - meist nach dem 70. Lebensjahr und als Folge einer chronischen Magenentzündung . Die gute Nachricht: Wird die Erkrankung rechtzeitig entdeckt, ist sie oft heilbar.

Symptome

Ein Magentumor entsteht meist aus der Magenschleimhaut und äußert sich eher unspezifisch: 

  • Unklare Oberbauchbeschwerden wie ein Druck- und Völlegefühl
  • Schmerzen während oder nach dem Essen
  • Appetitverlust, Übelkeit und teils blutiges Erbrechen 
  • Plötzliche Abneigung gegen früher gut vertragene Speisen - häufig gegen Fleisch
  • Ungewollte Gewichtsabnahme, Leistungsknick und Müdigkeit

Mit zunehmender Größe lässt sich ein Magentumor ertasten und verursacht Wasseransammlungen im Bauchraum. Darüber hinaus kann er die Lymphknoten über dem linken Schlüsselbein anschwellen lassen und der Auslöser für Hautveränderungen sein. Zögern Sie Ihren  Arztbesuch nicht heraus: Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto besser sind Ihre Heilungschancen.

Kennen Sie Ihr Risiko

Ein Magenkarzinom kann durch eine chronische Entzündung oder Jahre nach einer Teilentfernung des Magens entstehen. Magenpolypen spielen eine eher untergeordnete Rolle - aus Ihnen entsteht in der Regel kein Krebs. Eine Entzündung kann verschiedene Ursachen haben:

  • Das Bakterium Helicobacter pylori gilt als wichtigster Risikofaktor für Magenkrebs. Es nistet sich in die Magenschleimhaut ein und kann dort eine chronische Entzündung oder ein Magengeschwür verursachen. 

Nehmen Sie Bauchschmerzen ernst

Eine Helicobacter-Infektion steigert das Krebsrisiko um das Zwei- bis Dreifache und sollte unbedingt antibiotisch behandelt werden: Wenden Sie sich mit wiederkehrenden Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit an Ihren Arzt.

  • Auch die Ernährung spielt eine große Rolle. Verzichten Sie weitestgehend auf stark gesalzene und frittierte Speisen sowie auf verarbeitetes Fleisch wie etwa in Wurstwaren: Diese Lebensmittel befeuern Entzündungsprozesse und können krebsfördernd wirken. 
  • Alkohol und Tabak sind Zellgifte: Ihre schädigende Wirkung trifft auch den Magen und begünstigt dort die Entstehung eines Tumors - vor allem bei regelmäßigem Konsum.
  • Magenkrebs kann Familiensache sein: Der familiäre Ernährungsstil oder genetische Faktoren können das Krebsrisiko erhöhen. Sollte es in Ihrer Familie mehrere oder junge Magenkrebspatienten geben, kann ein Gentest sinnvoll sein.
  • Auch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus erhöht Ihr Risiko: Neben dem Pfeifferschen Drüsenfieber  kann es in einigen Fällen auch Magenkrebs verursachen.

Diagnose

Wenden Sie sich mit Ihren Symptomen zunächst an Ihren Hausarzt: Er wird Sie zu Ihren Vorerkrankungen und Risikofaktoren befragen und bei Verdacht auf Magenkrebs weitere Untersuchungen veranlassen:

Magenspiegelung und Gewebeprobe

Eine Magenspiegelung  findet ambulant bei einem speziell qualifizierten Internisten oder Gastroenterologen statt. Bei Bedarf erhalten Sie ein Beruhigungsmittel, damit Sie sich während der Untersuchung besser entspannen können. Anschließend führt Ihr Arzt einen elastischen Schlauch mit einer Mikrokamera durch die Speiseröhre bis in den Magen vor: Auf den so entstehenden endoskopischen Bildern ist eine etwaige Veränderung der Magenschleimhaut gut erkennbar. 

Noch während der Untersuchung entnimmt Ihr Arzt eine Gewebeprobe des auffälligen Bereiches, um diese anschließend in einem Labor auf Krebszellen untersuchen zu lassen.

Ultraschalluntersuchung

Sind entartete Zellen vorhanden, wird der gesamte Bauchraum genau untersucht: Der Tumor kann in das umliegende Lymphsystem gestreut oder Tochtergeschwulste gebildet haben. Bei einer Ultraschalluntersuchung fallen diese sogenannten Metastasen auf. Dabei kann Ihr Arzt den Bauchinnenraum sowohl von außen durch die Bauchdecke als auch von innen durch die Speiseröhre und den Magen untersuchen.

Computertomographie (CT)

Diese bildgebende Röntgenuntersuchung liefert ergänzende Informationen über den Bauch- und Brustraum. Ein Radiologe kann auf den entstehenden Bildern genau erkennen, ob der Tumor sich über den Magen hinaus ausgebreitet und weitere Organe befallen hat.

Skelettszintigramm

Metastasen eines Magenkarzinoms können sich auch an Knochen ansiedeln. Ein solcher Verdacht wird durch ein sogenanntes Skelettszintigramm überprüft: Dabei verabreicht Ihr Radiologe Ihnen eine gesundheitlich unbedenkliche Menge einer radioaktiven Substanz, die sich in Krebszellen anlagert. Dort kann sie mithilfe einer sogenannten Gamma-Kamera auf Bildern sichtbar gemacht werden und etwaige Knochenmetastasen nachweisen.

Bauchspiegelung

Dieser minimalinvasive Untersuchungseingriff ist erst nötig, wenn der Tumor sich über den Magen hinaus ausgebreitet hat. Dabei wird durch einen etwa schlüssellochgroßen Schnitt eine kleine Kamera in den Bauchraum eingeführt: So wird klar, ob der Tumor auf das Bauchfell gestreut hat.

Behandlung

Wenden Sie sich mit der Diagnose Magenkarzinom an eine spezialisierte Klinik, die viel Erfahrung mit der Behandlung dieser Erkrankung hat. Dort wird ein Ärzteteam Ihre individuelle Behandlung planen, sie ausführlich aufklären und Ihnen die für Sie passendste Option empfehlen:

Endoskopischer Eingriff

Ein sehr kleiner Tumor kann im Optimalfall minimalinvasiv entfernt werden. Dieser Eingriff findet - ähnlich der Magenspiegelung - schonend über die Speiseröhre statt: Durch einen Schlauch führt der Chirurg dabei eine Kamera und das Operationsbesteck bis in den Magen vor. So erhält er ausreichend Einblick auf das Gebiet und kann den Tumor entfernen.

Offene Operation

Auch ein größerer Tumor kann unter Umständen entfernt und der Krebs somit geheilt werden: Wenn er sich auf den Magen beschränkt und noch keine Metastasen gebildet hat. Für die Behandlung ist in der Regel eine offene Operation nötig. Je nach Ausmaß der Erkrankung entnimmt der Chirurg in einigen Fällen dabei den Magen samt seines Lymphsystems teilweise oder vollständig.

Chemotherapie

Die Chemotherapie soll das Wachstum des Tumors bremsen. Ärzte setzen sie oft in Kombination mit einer Operation ein: Sie erhalten dabei vor und nach dem Eingriff ein chemotherapeutisches Medikament. Das steigert die Chance auf eine erfolgreiche Operation und senkt das Risiko eines Rückfalls.

Lebensqualität erhalten: Palliativtherapie

Sollte der Tumor bereits gestreut haben, kann eine alleinige Chemotherapie das Tumorwachstum dämmen und Beschwerden lindern. Hin und wieder ist dabei eine Kombination mit einer Antikörper- oder Strahlenbehandlung sinnvoll, um das Immunsystem zu unterstützen und Schmerzen zu mindern.

Erfolgreiche Operation: Zeit für Veränderung

Eine Operation wird Sie zunächst vor neue Herausforderungen stellen: Ihr Körper benötigt einige Zeit, um sich an einen teilweise oder ganz entfernten Magen gewöhnen zu können. Um Ihren Verdauungstrakt zu schonen, werden Sie deswegen direkt nach dem Eingriff behutsam über eine Veneninfusion versorgt. Im Anschluss daran können Sie Ihre Ernährung zusammen mit Ihrem Arzt allmählich auf Sondennahrung und schließlich auf gut verträgliche feste Malzeiten umstellen. 

Wenden Sie sich während des Klinikaufenthaltes und in der Rehabilitation an einen professionellen Ernährungsberater. Er kann Ihnen mit vielen hilfreichen Empfehlungen und Tipps zu Seite stehen und Ihnen helfen, alle Umstellungen zu meistern.

Nachsorge ist Vorsorge:

In regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen wird Ihr Arzt den Erfolg der Behandlung überprüfen. Nehmen Sie diese Termine wahr. So kann ein eventueller Rückfall früh entdeckt und behandelt werden.