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Unspezifische Symptome

Meningeome wachsen langsam und über einen längeren Zeitraum. Symptome treten oft erst nach Jahren auf, wenn der Tumor benachbartes Gehirngewebe verdrängt beziehungsweise zusammendrückt. Dabei sind die Symptome sehr unterschiedlich und davon abhängig, wo im Gehirn das Meningeom sitzt. Mögliche Symptome sind beispielsweise:

  • plötzlich auftretende oder sich im Verlauf verschlimmernde Kopfschmerzen
  • Sprach-, Hör- und Geruchsstörungen
  • verschwommenes Sehen und Ausfälle im Blickfeld
  • Veränderungen im Verhalten oder Wesen, zum Beispiel Gereiztheit, Vergesslichkeit, Antriebslosigkeit und unkontrollierte Wutanfälle
  • epileptische Anfälle
  • Lähmungserscheinungen
  • Sprachstörungen
  • Blasenstörungen
  • Schwindel
  • Gangunsicherheit
  • Atem- und Bewusstseinsstörungen

Da kleine Meningeome häufig keine Symptome verursachen, werden sie in der Regel nur zufällig entdeckt. 

Diagnose

Der Arzt wird zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch mit Ihnen führen. Berichten Sie ihm von Ihren Beschwerden und fragen Sie nach, wenn Ihnen etwas unklar ist. Anschließend wird er Sie gründlich untersuchen. Wenn sich Hinweise auf eine Erkrankung im Gehirn ergeben, wird er eine Magnetresonanztomographie (MRT) vom Kopf veranlassen. Diese Methode ist schonend, da sie mit Magnetfeldern und Radiowellen arbeitet und somit keine Strahlenbelastung entsteht. Eine weitere Untersuchungsmethode, die zum Einsatz kommen kann, ist die Computertomografie (CT). Um ein ganz genaues Bild von den Eigenschaften des Meningeoms zu erhalten, wird bei der Operation zur Entfernung eine Gewebeprobe entnommen und im Labor untersucht.

Behandlung

Der Arzt wird mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan abstimmen. Dabei richtet sich die angewandte Behandlungsmethode unter anderem noch Größe und Ort des Tumors:

  • Nicht alle Meningeome müssen sofort behandelt werden. Ist ein Meningeom zum Beispiel sehr klein und verursacht keine Beschwerden, bietet sich häufig die Wait-and-scan-Methode an: Hierbei wird die Entwicklung des Tumors regelmäßig mittels CT oder MRT kontrolliert.
  • Wenn das Meningeom allerdings Beschwerden hervorruft oder wächst, ist eine Operation erforderlich. Dabei wird der Tumor möglichst vollständig entfernt. Ihr Arzt wird im Vorfeld den Ablauf der Operation und mögliche Risiken mit Ihnen besprechen.
  • Wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden kann oder bösartig ist, ist im Anschluss eine Strahlentherapie notwendig. Hierbei kommt eine sogenannte ionisierende Strahlung zum Einsatz, die Tumorzellen zerstört.
  • Eine weitere mögliche Behandlungsmethode ist das Gamma-Knife : Diese Strahlentherapie zerstört den Tumor punktgenau und schont das gesunde Gewebe

Zusatzinformation

Das Gehirn und auch das Rückenmark werden von drei Hirnhäuten (Meningen) umgeben, die beide Organe schützen und mit Nährstoffen versorgen: Ganz außen befindet sich die dicke harte Hirnhaut (Dura mater). Darunter liegt die Spinngewebshaut (Arachnoidea), auf diese folgt dann die weiche Hirnhaut (Pia mater).

Meningeome (Hirnhauttumore) sind die häufigsten Tumore im Gehirn - sie machen bis zu einem Fünftel der Neubildungen bei Erwachsenen im Schädelinneren aus. Die Tumore gehen von der Spinngewebshaut (Arachnoidea) aus und können Gehirn und Rückenmark betreffen.

Nachsorge-Termine wahrnehmen

Gehen Sie zu allen Nachsorge-Terminen. Das ist wichtig, um den Behandlungserfolg zu überprüfen. Zudem kann so Ihr Arzt rechtzeitig erkennen, wenn die Erkrankung wieder auftritt, und eine entsprechende Behandlung einleiten. Nicht zuletzt sind die Termine eine gute Möglichkeit für Sie, Antworten auf Ihre Fragen zu erhalten.

Risikofaktoren

Die genaue Ursache für die Entstehung eines Hirnhauttumors ist nicht bekannt. Es gibt aber mögliche Risikofaktoren, die die Bildung von Meningeomen wahrscheinlich begünstigen:

  • Eine vorausgegangene Strahlentherapie des Gehirns aufgrund einer Krebserkrankung scheint das Risiko zu erhöhen. 
  • Auch die zahnärztliche Röntgendiagnostik zählt zu den Risikofaktoren.  
  • Neurofibromatose Typ 2: Menschen mit dieser erblichen Erkrankung haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko.
  • Frauen sind doppelt so häufig von Meningeomen betroffen wie Männer. Daher liegt die Vermutung nahe, dass Geschlechtshormone einen Einfluss auf die Entstehung dieser Tumore haben könnten. So ist während einer Schwangerschaft manchmal ein beschleunigtes Wachstum zu beobachten.
  • Alter: Mit höherem Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit für ein Meningeom.

Unterstützung annehmen

Eine Tumordiagnose - selbst wenn es sich um einen gutartigen Tumor handelt - kann belastend sein. Nutzen Sie bei Bedarf Hilfsangebote, die Sie in dieser herausfordernden Situation unterstützen können.

  • Eine begleitende Psychotherapie kann helfen, die Situation zu verarbeiten. Fragen Sie Ihren Arzt, er kann Ihnen eine Therapie verordnen.
  • Nutzen Sie Beratungs- und Unterstützungsangebote von Patientenorganisationen und Fachgesellschaften.