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Selbsthilfe bedeutet, sich selbst zu helfen. Wenn Sie mit einer psychischen Erkrankung leben, wissen Sie, wie herausfordernd dies von Zeit zu Zeit sein kann. In schwierigen Phasen kann es daher helfen, sich mit anderen auszutauschen, die eigenen Gedanken und Gefühle auszusprechen und von anderen zu hören, wie sie mit ähnlichen Situationen umgehen.

Untereinander austauschen - gegenseitig unterstützen

In einer Selbsthilfegruppe schließen sich Menschen zusammen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden und sich gegenseitig unterstützen möchten. In einer solchen Gruppe bekommen Sie die Möglichkeit, offen über Ihre Erfahrungen zu sprechen und diese mit anderen zu teilen. Im Gegenzug erhalten Sie praktische Tipps und Strategien, die anderen bereits geholfen haben. Der Erfahrungsaustausch kann Ihnen neue Perspektiven eröffnen und Wege aufzeigen, wie Sie Ihre Herausforderungen bewältigen können. Zudem können Sie neue, auch private Kontakte knüpfen und sich gegenseitig beratend zur Seite stehen.

Angehörige in Selbsthilfegruppen

Eine psychische Erkrankung ist nicht nur für die Betroffenen herausfordernd: Auch Angehörige  fühlen sich bisweilen von der Erkrankung überfordert. Ist in Ihrer Familie oder in Ihrem Freundeskreis eine Person erkrankt und die Situation belastet Sie, kann eine Selbsthilfegruppe auch Sie unterstützen. 

In Gruppen speziell für Angehörige können Sie sich über Ihre Gedanken und Gefühle austauschen und dabei Verständnis und Trost finden. Wenn andere von bestimmten Lebenssituationen berichten, können Sie daraus eventuell etwas für Ihre eigene Situation mitnehmen. Außerdem lernen Sie, wie Sie Betroffene bestmöglich unterstützen, ohne das eigene Wohlbefinden aus den Augen zu verlieren.

Die richtige Gruppe finden

Selbsthilfeangebote gibt es viele: Gesprächsgruppen vor Ort, online in einem Internetforum, im nächstgelegenen Freizeittreff, organisiert von einer Vereinigung oder Initiative. Wichtig ist, dass Sie sich in der Gruppe wohl und akzeptiert fühlen. Viele Gruppen bieten Schnuppertreffen an, bei denen Sie erst einmal unverbindlich teilnehmen können. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um herauszufinden, ob die Gruppe Ihren Bedürfnissen entspricht.

  • Bei der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen ( NAKOS ) können Sie geeignete Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe finden. Zusätzlich erhalten Sie viele nützliche Informationen rund um das Thema Selbsthilfe sowie zur Gründung einer eigenen Gruppe. 
  • Manchmal ist es leichter, sich mit Menschen auszutauschen, die sich in einer ähnlichen Lebensphase befinden. Das Portal Junge Selbsthilfe der NAKOS ist vor allem für jüngere Personen von 18 bis 35 Jahren geeignet.
  • Beim Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e. V.  haben Sie die Möglichkeit, eine Selbsthilfegruppe zu finden, die speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Dort können Sie die Suchkriterien nach Region, Diagnose oder Organisation filtern und so die optimale Gemeinschaft für Sie finden.
  • Das SeeleFon des Bundesverbands der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e. V. bietet Angehörigen Informationen und Hilfe per E-Mail und Telefon. Die dortigen Ansprechpersonen aus der psychiatrischen Selbsthilfe sind selbst Angehörige und können Ihnen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen nützliche Hilfestellungen geben.