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Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen. Etwa 15 von 1.000 Menschen sind in Deutschland davon betroffen. Charakteristisch für die Erkrankung ist, dass die Betroffenen auch in eigentlich harmlosen Situationen ein häufig sehr intensives und länger andauerndes Angstgefühl empfinden.

Typische Anzeichen einer Angststörung

Als kennzeichnend für eine Angststörung gelten Symptome wie

  • Atembeschwerden,
  • das Gefühl zu ersticken,
  • Herzrasen,
  • Schwindel,
  • Schwitzen,
  • Zittern sowie 
  • das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. 

Bei manchen Betroffenen sind diese Anzeichen stärker, bei anderen schwächer ausgeprägt. Außerdem lassen sich grundsätzlich zwei unterschiedliche Formen der Erkrankung unterscheiden:

1. Angststörungen mit erkennbarem Auslöser (Phobien)

Treten die genannten Symptome in direktem Zusammenhang mit einem konkreten Auslöser auf, sprechen Fachleute von einer Phobie. Beispiele hierfür sind:

  • Agoraphobie, die sogenannte Platzangst, die sich durch eine Angst vor öffentlichen Plätzen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Menschenmengen zeigt. 
  • Klaustrophobie, die Angst vor engen Räumen, wie sie häufig in Fahrstühlen auftreten kann.
  • Soziale Phobie, bei der Betroffene sich davor fürchten, bei ihren Mitmenschen einen merkwürdigen oder lächerlichen Eindruck zu hinterlassen.
  • Weitere Phobien wie Spritzenangst, Flugangst , Höhenangst und Angst vor Spinnen oder Schlangen.
  • Angst vor zahnärztlichen Behandlungen, der häufigste Grund, wieso Besuche bei Zahnärztin oder Zahnarzt vermieden werden.

2. Angststörungen ohne erkennbaren Auslöser

Auf der anderen Seite stehen die Ängste, die ohne einen konkreten Grund auftreten. Dazu zählen:

  • Panikstörungen, bei denen es plötzlich und wiederkehrend zu starken körperlichen Angstreaktionen wie Herzrasen und Schwindel kommt. 
  • Generalisierte Angststörungen, bei denen eine grundlegende Angst, etwa vor einem Unglück, besteht und diese in der Regel unbegründet ist.

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Angststörungen erkennen

Eine Angststörung sollte so früh wie möglich behandelt werden, um einem schnellen und schweren Verlauf vorzubeugen. Wenn Sie häufig unter Ängsten leiden, vertrauen Sie sich so früh wie möglich Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt an. Sie oder er kann bereits durch ein ausführliches Gespräch beurteilen, ob eine mögliche Angststörung vorliegt. Außerdem findet eine gründliche körperliche Untersuchung statt, bei der organische Ursachen wie etwa Erkrankungen der Schilddrüse, des Herzens, der Lunge oder neurologische Erkrankungen ausgeschlossen werden können. Unter anderem werden dabei die Blutwerte bestimmt, ein Elektrokardiogramm (EKG) geschrieben sowie bei Bedarf weitere körperliche Funktionen überprüft. 

Die geeignete Therapie

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die wiederkehrenden Angstsymptome in den Griff zu bekommen. Mögliche Behandlungsmethoden sind:

  • Die kognitive Verhaltenstherapie, die Betroffene dabei unterstützt, eigene Gedankenmuster zu verstehen und zu verändern. So können unbegründete Ängste erkannt und überwunden werden. 
  • Die medikamentöse Therapie, bei der das Angstgefühl auf körperlicher Ebene reduziert wird. Insbesondere Antidepressiva werden eingesetzt, um die gestörte Nervenübertragung im Gehirn zu beeinflussen.

Welcher Behandlungsweg der passende ist, wird immer gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten festgelegt. Ebenso kann eine sinnvolle Kombination aus beiden gewählt werden.

Tipps für ein angstfreies Leben

Mit einer Angststörung zu leben, kann immer wieder sehr herausfordernd sein und Ihren Alltag stark beeinflussen. Um Ihre Angst dauerhaft in den Griff zu bekommen, können auch Sie als Betroffene oder Betroffener aktiv gegensteuern: 

  • Wirken Sie einem sogenannten Vermeidungsverhalten entgegen. Statt sich vor bestimmten Situationen und damit vor der Angst zu verstecken, versuchen Sie sich ihr zu stellen. Beginnen Sie mit kleinen Schritten: Eine möglichst leere U-Bahn oder ein Vortrag vor überschaubarer Runde können ein Anfang sein.
  • Bitten Sie Ihr Umfeld aktiv um Unterstützung. Ob beim Gang in die ärztliche Praxis oder im Umgang mit anderen gefürchteten Situationen: Lassen Sie sich bei Ihren persönlichen Herausforderungen helfen. 
  • Bringen Sie Entspannung in Ihren Alltag, etwa mithilfe von Entspannungstechniken . So können Sie die körperliche Anspannung gezielt reduzieren und individuelle Strategien entwickeln, um die eigenen Gefühle und Gedanken zu kontrollieren.
  • Achten Sie auf ausreichend Bewegung und Sport in Ihrem Leben. Denn sportliche Betätigungen sind nachweislich eine hilfreiche Ergänzung zu Standardtherapien.
  • Ernähren Sie sich möglichst gesund und ausgewogen. Insbesondere auf Genussgifte wie Alkohol, Nikotin und Koffein sollten Sie besser verzichten, da sie sich ungünstig auf Ihre Ängste auswirken können. Gleiches gilt für illegale Drogen.

Gesundheit zum Hören: Angst

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