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Patrick, Du arbeitest seit etwa sieben Jahren ortsunabhängig, lebst mal hier mal da. Wie fühlt sich ein Leben als digitaler Nomade an?

Patrick: Großartig. Ich lebe meinen Traum, frei und unabhängig zu sein. Zu reisen, andere Kulturen und viele interessante Menschen kennenzulernen. Niemand schreibt mir vor, was ich zu tun oder zu lassen habe. Einen 9-to-5-Job in einem Büro kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Mann der mit acht Armen diverse Dinge, wie Aktentasche, Hantel oder Geld jongliert Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.

Womit verdienst Du Dein Geld?

Patrick: Ich bin Übersetzer für Englisch, Deutsch, Maltesisch und Italienisch. Alles was ich dafür brauche, ist ein Laptop. Meinen Kunden kann es egal sein, ob ich gerade in Malta, London oder Honolulu bin. Für die zählt, dass sich gute Leistungen abliefere. Mit einer Illusion möchte ich allerdings aufräumen: Ich träume nicht den ganzen Tag in der Hängematte vor mich hin. Ich arbeite viel - im Schnitt neun Stunden am Tag. Reisen ist teuer, und ich liebe einen gewissen Lebensstandard. Dafür muss ich keine Büromiete bezahlen mit Nebenkosten und all dem was noch dazu kommt.

Das heißt, Du steigst auch in guten Hotels ab, wenn Du unterwegs bist?

Patrick: Na ja, ich suche mir über einschlägige Apps schon preiswerte Unterkünfte. Aber ein gewisser Komfort muss sein: ein Internetanschluss, ein Bad und ein Raum für mich allein, wo ich in Ruhe arbeiten kann. Der Typ fürs Couchsurfing bin ich nicht.

Wie bist Du zum digitalen Nomaden geworden?

Patrick: Ich bin in Malta als Sohn eines Briten und einer Italienerin mit zwei Brüdern aufgewachsen. Die Insel ist klein, sehr klein sogar. Schon als Teenager habe ich unter dieser Enge gelitten. Deshalb bin ich zunächst als Stewart um die Welt geflogen, habe schließlich drei Jahre in Berlin gelebt. Eine tolle Stadt. Dort habe ich dann eine Ausbildung als Übersetzer gemacht, wobei ich englisch, maltesisch und italienisch sowieso schon fließend konnte. Als Übersetzer kannst Du wirklich von jedem Ort der Welt aus arbeiten.

Ausschlaggebend war also Dein Freiheitsdrang?

Patrick: Freiheitsdrang gepaart mit Fernweh würde ich sagen. Mein Talent für Sprachen hat das Ganze sicher erleichtert. Außerdem bin ich ein sehr offener und kontaktfreudiger Mensch, komme überall zu recht.

Wo hast Du schon überall gelebt?

Patrick: Oh, ich glaube das waren gut 20 Länder. So genau habe ich gar nicht mitgezählt, jedenfalls waren es sehr viele. Nur Afrika kenne ich noch nicht. Diesen Kontinent will ich demnächst bereisen.

Gibt es denn auch Schattenseiten an Deinem Lebenswandel?

Patrick: Die einzige Schattenseite ist vielleicht das Thema Partnerschaft. In Berlin hatte ich eine feste Freundin. Wir sind zunächst auch gemeinsam nach Asien gereist. Doch nach drei Monaten bekam sie Heimweh, wollte nach Hause. Ich kann das verstehen, die große Freiheit ist nichts für jeden. Für mich ist es momentan das beste Leben der Welt. Unterwegs habe ich sogar Leute getroffen, die ziehen das mit Kindern durch. Davor habe ich großen Respekt.

"Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass ich nicht doch einmal sesshaft werde, um eine Familie zu gründen. Aber das hat noch Zeit."

Heimweh ist für Dich kein Thema?

Patrick: Manchmal bekomme ich Sehnsucht nach meinen Eltern. Aber wenn ich ein, zwei Wochen bei ihnen bin, dann packt mich das Fernweh. Dann muss ich wieder weg. Es gibt noch so viel zu entdecken.