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Die harmlosen Hausstaubmilben leben im Staub, der aus Haaren, Hautschuppen und weiteren Partikeln besteht. Dieser Staub kommt meist im ganzen Haus, besonders aber auf Matratzen, Polstern oder Teppichen vor. Ihr Körper reagiert bei dieser Allergie auf Milbenkot. Im Spätherbst und im Winter sind die allergietypischen Beschwerden in der Regel am stärksten. 

Sind Hausstaubmilben ein Zeichen von Unsauberkeit?

Hausstaubmilben sind winzig und mit bloßem Auge kaum zu sehen. Rund 10.000 Hausstaubmilben befinden sich in einem Bett - wohlgemerkt: in einem ganz normalen, sauberen Bett. Denn Hausstaubmilben ernähren sich von Hautschuppen, von denen jeder Mensch täglich bis zu zwei Gramm verliert.

Da sie ihre Körpertemperatur und ihren Wasserhaushalt nicht selbst regulieren können, sind die Milben den äußeren Lebensumständen völlig ausgeliefert: Ist es extrem heiß oder kalt und trocken, sterben sie ab. Darin liegt der Schlüssel, um hausstaubmilbenarme Zonen zu schaffen.

Allergietypische Symptome

Nach einer gewissen Zeit trocknet Milbenkot und zerbröselt in kleine Teilchen, die sich mit dem Hausstaub verbinden. Bewegen Sie dann Textilien, zum Beispiel Bettdecken, Teppiche oder Kissen, wird der Staub aufgewirbelt und Sie atmen ihn ein. Dadurch können folgende Beschwerden auftreten:

  • laufende oder ständig verstopfte Nase
  • Juck- und Niesreiz, Niesattacken
  • juckende, gerötete oder tränende Augen
  • Husten
  • erschwertes Atmen oder pfeifende Atemgeräusche 
  • Hautreaktionen mit Juckreiz, Quaddeln oder Rötungen auf der Haut

Die Beschwerden treten meist ganzjährig auf, da Hausstaubmilben natürliche Mitbewohner in Ihrem eigenen Zuhause sind. Da die Milben Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen, leiden viele Betroffene besonders nachts und am frühen Morgen unter den Symptomen. 

Diagnose mit Blutprobe und Allergietest 

Zunächst befragt Ihr Hausarzt Sie, zu welchen Tages- oder Jahreszeiten und bei welcher Aktivität die Beschwerden vermehrt auftreten. Bei Verdacht auf eine Hausstaubmilbenallergie kann er Sie zu einem Allergologen, einem spezialisierten Haut- oder Lungenarzt, überweisen.

Ihr Arzt wird Sie vermutlich bitten, eine Zeit lang ein Allergietagebuch zu führen. Notieren Sie regelmäßig, wann und in welcher Intensität die verschiedenen Beschwerden auftreten.

Anschließend überprüft Ihr Allergologe den Verdacht mithilfe spezieller Allergietests. Am häufigsten wird der Prick-Test verwendet: Dabei bestreicht Ihr Arzt eine Hautstelle mit Hausstauballergen und pikt die Haut mit einer feinen Nadel an. Er kann auch eine Blutprobe im Labor auf spezifische IgE-Antikörper gegen Allergene der Hausstaubmilbe untersuchen lassen. Eine weitere Untersuchungsmethode ist der nasale Provokationstest: Ihr Arzt testet an Ihrer Nasenschleimhaut, auf welche Allergenextrakte Ihr Körper allergisch reagiert.

Ursache: Fehlreaktion des Immunsystems

Bestimmte Eiweiße der Hausstaubmilben, die sich besonders im Kot befinden, lösen diese Allergie aus. Das Immunsystem reagiert fälschlicherweise auf diese Allergene und setzt große Mengen an Histamin frei. Dieser Botenstoff ist dann für die erwähnten Symptome verantwortlich. 

Therapie: Milben meiden

Wie bei den meisten Allergien ist die wichtigste Therapie, den Auslöser zu meiden. Durch vorbeugende Maßnahmen können Sie Ihr Zuhause relativ milben- und allergenarm halten. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kann Ihr Arzt Ihnen Medikamente verschreiben, um die Beschwerden zu lindern, zum Beispiel:

  • Antihistaminika: Sie hemmen die Ausschüttung von Histamin im Körper und können so die Beschwerden lindern.
  • Glukokortikoide (Kortison):  Als Nasenspray können sie die Nasenschleimhaut abschwellen lassen. 

Eine spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, kann ebenfalls effizient wirken. Ihr Allergologe injiziert Ihnen dazu Milbenallergene in langsam steigender Konzentration unter die Haut, damit Ihr Körper sich an den Auslöser gewöhnt. Diese Therapie gibt es auch als sogenannte sublinguale Hyposensibilisierung, bei der Sie täglich Tabletten einnehmen. Diese Behandlung erstreckt sich meist über mehrere Jahre. Sollten die Beschwerden nach einer gewissen Zeit wieder zunehmen, kann die Therapie wiederholt werden. 

Allergieauszeit:

Experten empfehlen bei einer Hausstaubmilbenallergie, in Regionen über 1.200 Meter Höhe Urlaub zu machen, denn dort sind Milben deutlich weniger überlebensfähig.