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Frau schnürt ihre Wanderschuhe
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Unfälle mit Gifttieren geschehen vor allem bei der Feldarbeit, selten im Haus oder Hotel. Es gibt ungefähr 2.700 Schlangenarten. Ein Fünftel davon sind im engeren Sinne Giftschlangen. Sie gehen vor allem nachts auf die Jagd. In manchen Regionen Afrikas, Südamerikas und Asiens enden Giftschlangenbisse bei schlechter medizinischer Versorgung, vor allem bei Kindern, häufig tödlich.

Im Zweifel sollten Sie bei Gifttierverletzungen immer ärztlichen Rat suchen. Hotels, Reiseveranstalter und Botschaften verfügen über Listen vertrauenswürdiger lokaler Ärzte.

So sollten Sie sich schützen

  • Tragen Sie festes Schuhwerk und Kleidung, die die Beine bedeckt.
  • Kontrollieren Sie immer Ihre Kleidungstücke vor dem Anziehen auf unliebsame "Untermieter".
  • Greifen Sie nie ohne Sichtkontrolle hinter Schränke, unter Betten, in dunkle Ecken oder tiefe Gefäße.
  • Tragen Sie hohes, festes Schuhwerk beim Wandern und im hohen Gras.
  • Treten Sie fest auf. Schlangen werden aufgrund der Erschütterungen in den meisten Fällen die Flucht ergreifen, noch bevor Sie sie selbst entdeckt haben.
  • Begegnen Sie dennoch unerwartet einem Tier, so verhalten Sie sich defensiv. Gehen Sie nicht auf das Tier zu, sondern treten Sie den geordneten Rückzug an.
  • Werden Sie gebissen, halten Sie sich an die lebenswichtigen Erste-Hilfe-Regeln.
  • Berühren Sie getötete Tiere nur mit einem Stock, da Bissreflexe noch lange vorhanden sein können. 

Erste Hilfe bei Bissen von Gifttieren

Nicht jeder Biss führt zu Vergiftungssymptomen. Bei sogenannten Abwehrbissen sondert das Tier oft kein Gift in das Gewebe ab. Trotzdem sollten Sie jeden Biss zunächst als komplikationsträchtige Vergiftung ansehen.

Die wichtigste Maßnahme: Bringen Sie das Opfer beziehungsweise fahren Sie nach einem Schlangenbiss so schnell wie möglich zum nächstgelegenen Krankenhaus. Um keine Zeit zu verlieren, beschränken Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen auf das Notwendigste.

  • Stellen Sie das betroffene Körperteil ruhig, Muskelkontraktionen bewirken eine schnellere Ausbreitung des Giftes im Körper. Legen Sie zum Beispiel einen Arm in eine Schlinge oder schienen Sie das Bein, wenn es betroffen ist.
  • Achtung: Die Blutversorgung darf dabei aber nicht abgebunden werden.
  • Auf keinen Fall die Bissstelle einschneiden, aussaugen oder auspressen. Sie sollten sie auch nicht intensiv kühlen oder mit desinfizierenden Mitteln einreiben.
  • Entfernen Sie Ringe, Armbänder und Ähnliches wegen der sich ausbreitenden Schwellung.
  • Beruhigen Sie das Opfer notfalls auch mit leichten Beruhigungsmitteln.
  • Transportieren Sie den Betroffenen möglichst liegend.
  • Treten Symptome wie Schock oder Lähmung auf, legen Sie den Oberkörper des Betroffenen auf den Boden und legen seine Beine hoch.
  • Wenn ärztliche Hilfe erst nach Stunden zu erreichen ist, geben Sie dem Betroffenen Wasser oder Tee. Aber keinen Kaffee und keinen Alkohol.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Giftschlange identifiziert werden kann, damit das Opfer gegebenenfalls ein für diese Schlange spezifiziertes Serum erhalten kann. Machen Sie gegebenenfalls ein Foto mit der Digitalkamera oder dem Mobiltelefon, damit Sie es im Zweifel direkt dem Arzt zeigen können.  

Skorpione

Die nachtaktiven Skorpione leben in tropischen und subtropischen Regionen sowie im Mittelmeerraum. Tagsüber verstecken sie sich unter Steinen, Blättern oder im Sand.

Hat ein Skorpion Sie gebissen, müssen Sie mit Schmerzen ähnlich wie bei einem Bienenstich rechnen. Bei einigen wenigen Skorpionarten sind aber auch starke Schmerzen, Herz-Kreislauf-Probleme und nervliche Symptome bis zum Krampfanfall und Delir möglich.

Am besten zum Arzt

Eine Faustregel besagt: Ein großer Skorpion mit breiten Scheren ist eher ungiftig. Ein kleiner Skorpion mit schmalen Scheren eher giftig. Leider trifft diese Faustregel nicht immer zu. Sie sollten deshalb nach einem Biss auf alle Fälle einen Arzt aufsuchen. Das gilt besonders auch für Kinder. Sie scheinen noch empfindlicher auf Skorpionbisse zu reagieren als Erwachsene.

Spinnen

Die meisten Spinnen sind zwar giftig, aber für den Menschen ungefährlich. Das gilt auch für die zu Unrecht gefürchtete Vogelspinne. Ausnahmen stellen die Schwarze Witwe und die Bananenspinne dar.

Der Biss der Schwarzen Witwe führt zu einem sich stetig steigernden Schmerz zunächst beschränkt auf die Lymphknoten. Später strahlt der Schmerz in Bauch- und Lendenbereich aus und wird unerträglich. Für die Behandlung gelten dieselben Regeln wie bei Skorpionstichen: Wenn möglich, fahren Sie direkt nach einem Biss ins Krankenhaus.

Bienen, Wespen, Ameisen

Das mehr oder weniger giftige Sekret dieser Tiere kann durch eine Überreaktion des Abwehrsystems auch in kleinsten Mengen zu gefährlichen Reaktionen führen.

Vorsicht bei Allergien

Neigen Sie zu schweren allergischen Reaktionen, besprechen Sie sich vor der Reise mit Ihrem Allergologen. Nehmen Sie zudem ein Notfallset bestehend aus Adrenalin, Cortison und Antihistaminika mit. Vergessen Sie dann jedoch nicht die Bescheinigung des Arztes, dass Sie auf das Set im Notfall angewiesen sind. So bekommen Sie auch bei einer Kontrolle des Gepäcks durch die Zollbehörden keine Probleme.