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Übergewicht lässt die kleinsten Atemwege heftiger reagieren, so dass sie sich bei einem Asthma-Anfall schneller verschließen. Das zusätzliche Gewicht erschwert das Ein- und Ausatmen und die Luft wird bei körperlicher Belastung schneller knapp als bei Menschen mit normalem Gewicht. Möglicherweise fördert Asthma aber auch das Ansetzen von Bauchfett und es kommt zu einer Abwärtsspirale. Dieser bisher noch ungeklärten Frage ging jetzt ein Team der Alberta Universität in Kanada nach.

Wichtig zu wissen: Wer unter Luftnot leider, bewegt sich weniger und nimmt dadurch schneller zu, was wiederum Asthma-Beschwerden verstärkt. Diese Abwärtsspirale können Sie in eine "Aufwärtsspirale" umwandeln, indem Sie Ihr Gewicht von Anfang an im Blick behalten und wenn nötig gegensteuern. Je früher Sie damit anfangen, desto leichter fällt es Ihnen, schlank zu bleiben und Sie müssen nicht mühsam abnehmen.

Kanadische Studie: Asthma begünstigt Gewichtszunahme 

Ein Forschungsteam aus Kanada schätzte das Risiko im Laufe einer Asthma-Erkrankung immer mehr Kilos auf die Waage zu bringen ab, indem es die Daten einer großen europäischen Kohortenstudie zur Atemgesundheit, der European Community Respiratory Health Survey (ECRHS), auswertete.

Ergebnisse: Verglichen mit Teilnehmenden ohne Asthma zeigte sich mit Asthma ein um 22 Prozent höheres Risiko, dass das Gewicht im Laufe der Zeit ansteigt und über einem Body-Mass-Index von 30 liegt. Wer Kortison in Tablettenform einnehmen muss und wer unter nicht-allergischem Asthma leidet, muss mit einem doppelt so hohen Risiko rechnen. 

Fazit: Interessanterweise spielte bei den ausgewerteten Daten das Maß an körperlicher Aktivität keine Rolle. Um dies zu erklären und warum Asthma eine Gewichtszunahme begünstigt, seien laut den Forschenden weitere Studien erforderlich.

Schlank bleiben entlastet die Atmung

Je besser Ihr Körper mit Sauerstoff versorgt ist, desto mehr Energie steht Ihnen zur Verfügung. Damit Sie mit jedem Atemzug ausreichend Sauerstoff aufnehmen, müssen Sie aber tief und kraftvoll genug ein- und ausatmen können. Sowohl Asthma als auch Übergewicht erschweren das "Auftanken" von genügend Sauerstoff.

Das bedeutet für Sie: Erleichtern Sie sich das Atmen mit Asthma, indem Sie möglichst viele überflüssige Pfunde loswerden und das Gewicht dauerhaft im Normbereich halten. Schlank bleiben oder wenn nötig Abnehmen ist mit Asthma nicht einfach, aber es lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Wenn Sie Ihr Gewicht wieder in den Griff bekommen, bestehen gute Chancen, dass Sie beispielsweise weniger Asthma-Medikamente benötigen, die Lungenfunktion verbessern und die Prognose der Erkrankung. 

So halten Sie die Balance

Sie können mit Asthma schlank bleiben, indem Sie auf eine gesunde Balance aus Energieaufnahme (Essen und Trinken) und Energieverbrauch (körperliche Aktivität) achten. Dies sind Ihre "Stellschrauben", um das Gewicht zu normalisieren. Lästiges Kalorien zählen ist meist nicht nötig.

Abnehmen? Wer abnehmen möchte kann die Aufnahme von Energie reduzieren - also insgesamt weniger essen und auf Softgetränke bzw. Alkohol verzichten - oder durch zusätzliche Bewegung mehr Kalorien verbrauchen oder beides. Sehr gut geeignet ist eine mediterrane Ernährung bzw. die Auswahl an Lebensmitteln mit geringer Energiedichte

Gewicht halten? Wenn Sie aus welchen Gründen auch immer länger inaktiv sind als sonst, können Sie sich vorbeugend leichter ernähren, sprich kein Fast Food und keine Fertigprodukte, aber jede Menge frisches Gemüse essen. Wenn die Hose enger wird, sollten Sie nicht die nächste Größe anvisieren, sondern aktiv werden und je nach gesundheitlicher Verfassung mehr Sport treiben. Gleiches gilt während einer oralen Therapie mit Kortison. Seien Sie sich bewusst, dass Sie wahrscheinlich schneller zunehmen und steuern Sie mit diesen beiden Faktoren rechtzeitig gegen.