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Die Diagnose Brustkrebs ist ein Schock und stellt das Leben auf den Kopf, für die betroffenen Frauen und auch für ihre Familien. Diese Situation sollen und müssen Sie nicht allein bewältigen. Auch wenn der sperrige Name zunächst nicht sehr einladend wirkt, kann eine professionelle "Krebsberatung" Sie und/oder Ihre Angehörigen entlasten und konkrete Hilfestellungen bieten. Angebote finden Sie je nach Wohnort zum Beispiel in einer Krebsberatungsstelle, an zertifizierten Brustzentren oder in einer onkologischen Schwerpunktpraxis.

Wichtig zu wissen: Zusätzlich zu einer Fachberatung können Sie sich einer Selbsthilfegruppe anschließen. Sich mit anderen Frauen austauschen oder gemeinsam an einer Onkosport-Gruppe teilnehmen, erleben viele Frauen mit Brustkrebs als wertvolle Unterstützung.

Schlecht beraten durch falsche Bilder im Kopf

"Seelenstriptease", "wie ein Besuch beim Psychiater" oder "die Durchführung einer Früherkennungsuntersuchung" - Menschen mit Krebs, die das kostenlose Angebot der Krebsberatung noch nicht genutzt hatten, stellten sich darunter häufig nichts Konkretes oder sogar etwas Falsches vor. Dies ergab jetzt eine Umfrage der Universitätsmedizin Mainz. 

Offenbar führen diese falschen Vorstellungen oder Unwissen dazu, dass Betroffene auf eine kostenlos angebotene, kompetente Krebsberatung verzichten. So lautete das Fazit des onkologischen Forschungsteams, verbunden mit dem dringenden Appell an Fachkolleginnen und Kollegen für eine bessere Aufklärung zu sorgen. 

Basiswissen Krebsberatung

Was? So wie im ärztlichen Gespräch unterliegt alles, was Sie in einer Krebsberatung besprechen, der Schweigepflicht. Themen wie Alltagsorganisation, finanzielle Probleme, Schwerbehinderung oder Rehabilitation, aber auch konkrete Tipps zum Umgang mit der Diagnose oder, wie Sie die Zeit der Therapie besser durchstehen, gehören in eine Krebsberatung. 

Wie? Krebsberatungsstellen sind ambulant und stehen Menschen mit Krebs und ihren Angehörigen kostenlos zur Verfügung. Im Zentrum steht das individuelle Gespräch, ergänzt durch öffentliche Informationsveranstaltungen und Workshops zu hilfreichen Themen.

Wer? Je nach Ihrem individuellen Anliegen und der jeweiligen Beratungsstelle sitzen Ihnen geschulte Fachkräfte mit einem Studium der Psychologie, Sozialpädagogik oder sozialen Arbeit gegenüber. Fragen Sie einfach nach. 

Wichtig: Was genau besprochen wird und wie oft eine Beratung stattfindet, entscheidet die betroffene Frau oder die Rat suchenden Angehörige selbst bzw. zusammen mit der Fachkraft. Stellt sich heraus, dass eine Psychotherapie sinnvoll wäre und gewünscht wird, vermittelt die Beratungsstelle entsprechende Adressen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für 3 Probesitzungen und nach einem Antrag dann in der Regel die Kosten für die Kurzzeittherapie. 

Der Krebsinformationsdienst unterstützt Sie 

Das Deutsche Krebsforschungszentrum DKFZ forscht als größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland in über 100 Abteilungen und Arbeitsgruppen, wie Krebs entsteht, diagnostiziert wird und noch erfolgreicher behandelt werden kann. 

Dieses Wissen möchte das DKFZ an Fachärztinnen und Fachärzte, aber auch an Sie als Betroffene über den Krebsinformationsdienst weitergeben.  

  • Auf der Webseite des Krebsinformationsdienstes finden Sie ein umfangreiches Verzeichnis von Krebsberatungsstellen mit Infos über Angebote. Es wurde gerade aktualisiert und enthält aktuell 378 Adressen. Eine Suchfunktion hilft Ihnen dabei, eine gut erreichbare Beratungsstelle zu finden. 
  • Neben geprüften Informationen finden Sie hier auch kostenlose Broschüren zu verschiedenen Themen, hilfreiche Links zu Gesundheitsportalen und ein Kontaktformular bzw. einen Chat bei Fragen.

Unser Tipp: Für medizinische Informationen können sich Menschen mit Krebs täglich von 8 bis 20 Uhr telefonisch unter 0800-420 30 40 oder per E-Mail (krebsinformationsdienst@dkfz.de) an das ärztliche Team des Krebsinformationsdienstes wenden.