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Viele Frauen mit Brustkrebs leiden während und nach der Krebstherapie an seelischen Problemen. Dazu gehören zum Beispiel Sorgen vor der Zukunft und ein verändertes Selbstwert- und Körpergefühl. Aber sie müssen auch mit handfesten körperlichen Erkrankungen oder Beschwerden durch den Brustkrebs und die Krebstherapie umgehen. Statt ausschließlich auf Medikamente und Co. zu setzen, gibt es jetzt eine, in jeder Hinsicht wirksame, wissenschaftliche geprüfte Behandlung, die Spaß macht.  

So gesund ist Tanzen

Als Teil der medizinischen Behandlung und einfach als Sport macht Tanzen bzw. Tanztraining wie zum Beispiel Zumba nicht nur Freude, sondern stärkt Frauen mit Brustkrebs ganzheitlich. Dies bestätigen Studien der US-Fachgesellschaft "North American Menopause Society".  

Ergebnis: Wer sich dreimal pro Woche zur Musik bewegte oder tanzte, verbesserte die eigene Fitness, der Cholesterinwert und Körperfettanteil sanken. Außerdem trainiert Tanzen die muskuläre Kraft, Körperhaltung und das Gleichgewicht, was in dieser Kombination das Risiko von Knochenbrüchen und Stürzen deutlich senkt. 

Was ist Tanztherapie?

Tanztherapie verbindet, anders als Tanzsport, offene Bewegungsangebote und Bewegungsübungen mit einer therapeutisch begleiteten Reflexion. Tanztherapie gehört in Deutschland seit vielen Jahren zum therapeutischen Angebot vieler Kliniken. Als künstlerische, körperorientierte Therapieform wird sie bisher in der Psychiatrie, Psychosomatik, Neurologie und Reha-Medizin eingesetzt. Um daran teilzunehmen, sind keine Vorkenntnisse oder eine besondere Sportlichkeit nötig. 

Das bedeutet für Sie: Momentan gibt es keine offizielle, einheitliche Definition von Tanztherapie als psychotherapeutische Methode. Unterschiedliche Ausrichtungen und Ausbildungen erfordern, dass Sie freie Angebote kritisch prüfen. Fragen Sie sich, ob die angebotene Tanztherapie Ihren Bedürfnissen und finanziellen Ressourcen entspricht. Wenn die "Chemie" stimmt, können Sie sich mit Freude und vertrauensvoll auf dieses etwas ungewöhnliche, aber wirksame Gesundheitsangebot einlassen. 

Wenn Tanzen zur Therapie wird

Tanztherapie und Krebs - Die Fachzeitschrift Onkologie veröffentlichte 2020 eine Auswertung verschiedener Studien zur Tanztherapie für Menschen mit Krebs. Die Ergebnisse zeigen, dass sich durch Tanztherapie Fatigue, Stress und Schmerz, aber auch die Lebensqualität mit einer Krebserkrankung signifikant verbessern. Wie gut Tanztherapie von den Betroffenen angenommen wird, zeigt sich durch eine besonders niedrige Abbruchquote.

Heidelberger Studie: "Tanztherapie bei Herz- und Lungenerkrankungen" 

Die aktuelle Pilotstudie der Heidelberger Hochschule konnte jetzt einen weiteren positiven Aspekt nachweisen. Die Befragung zeigte, wie hilfreich Tanztherapie für Frauen mit körperlichen Erkrankungen sein kann. Dazu befragte sie Frauen zwischen 50 und 60 Jahren in einer Rehaklinik, die dort wegen Erkrankungen wie Long Covid, Bluthochdruck oder Herzinfarkt behandelt wurden. 

Ergebnis: Nach 11 Therapieeinheiten stieg die Zufriedenheit der befragten Frauen mit dem eigenen Körper, sie erlebten weniger Stress und konnten sich trotz Krankheit leichter entspannen. 

Fazit: Die Heidelberger Studie bestätigt, wie wirksam Tanztherapie auf der körperlichen, ebenso wie der seelischen Ebene sein kann.