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Wer an Brustkrebs erkrankt ist, entwickelt im Laufe der Zeit immer mehr Fachwissen über die eigene Erkrankung und lernt damit möglichst gut umzugehen. Die Ernährung spielt dabei in jeder Hinsicht eine wichtige Rolle. Sie kann den Heilungsprozess fördern, therapie- und krebsbedingte Nebenwirkungen lindern und einem Rückfall vorbeugen. Um dieses Ziel zu erreichen ist keine spezielle Krebsdiät nötig, aber je gesünder und ausgewogener Sie sich ernähren desto besser.

Wichtig zu wissen: Fachwissen aus der Ernährungsmedizin ist mit Brustkrebs kein "nice to have" oder ein "Luxus". Im Gegenteil, dieses Wissen ist eine wichtige Säule in der optimalen onkologischen Behandlung. Jede Frau mit Brustkrebs hat deshalb Anspruch auf eine Ernährungsberatung, beispielsweise durch das ärztliche Fachteam. Insbesondere wenn das Essen Probleme bereitet, sollten Sie aktiv werden und nachfragen.

Jede Frau is(s)t anders 

So genannte "Krebsdiäten" versprechen wahre Wunder, sind aber häufig als gefährlich und unseriös einzustufen. Denn nur mit der richtigen Ernährung lässt sich eine Krebserkrankung nicht heilen oder bekämpfen, unabhängig davon was auf den Tisch kommt. Ausgewogenheit und Vielfalt an Nahrungsmitteln gelten als oberstes Ziel für einen gesunden Speiseplan. Wer sich einseitig ernährt, riskiert einen Mangel an wichtigen Nährstoffen oder verliert ungewollt an Gewicht. 

Jede Frau reagiert auf die Krebstherapie und die neuen Lebensumstände auf ihre Weise. Gleiches gilt für Vorlieben und Abneigungen in Bezug auf bestimmte Gerichte oder Nahrungsmittel. Deshalb ist es für die positive Wirkung Ihrer Ernährung wichtig, Ihren persönlichen Gesundheitszustand und individuelle Beschwerden zu berücksichtigen, ebenso wie Unverträglichkeiten von Lebensmitteln und ihr aktuelles Gewicht. 

Dennoch gibt es allgemeine Empfehlungen zur Ernährung mit einer Krebserkrankung, die hilfreich sind. Dazu gehört es, den erhöhten Bedarf an Nährstoffen, Eiweiß und Fett bei der Planung zu berücksichtigen und bestimmte Lebensmittel wie zum Beispiel Grapefruits wegzulassen. Sie können bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter Chemotherapeutika ernste Nebenwirkungen verursachen. 

Unser Tipp: Da der Ernährungszustand und Ihre psychische Verfassung großen Einfluss auf den Verlauf der Genesung haben, sollten Sie sich bei Problemen rund um das Essen frühzeitig professionelle Hilfe holen. Klären Sie wichtige Fragen mit ihrem ärztlichen Team und nehmen Sie parallel eine spezielle Ernährungsberatung für Krebs in Anspruch. Hier erfahren Sie, welche Lebensmittel Ihnen gut bekommen und erhalten Tipps, wie sich bestehende Beschwerden verbessern lassen.

Nutzen Sie das Fachwissen der onkologischen Ernährungsberatung

Während oder nach einer Chemo- oder Strahlentherapie leiden Frauen mit Brustkrebs häufig unter typischen Nebenwirkungen, die nicht nur belastend sind, sondern auch das Essen erschweren. Dazu gehören Entzündungen im Mund und Rachen, Appetitlosigkeit, Geschmacksstörungen, Müdigkeit, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung. Diese Beschwerden sollten Sie nicht tatenlos hinnehmen, sondern so früh wie möglich gegensteuern. 

Die Ernährungsmedizin, aber auch die Naturheilkunde kennen zahlreiche Tipps, die das Essen erleichtern. Zum Beispiel: 

  • Appetitanregend: Bitterstoffe aus Kräutern, klare Kraftbrühen, frischgekochtes Obstmus vor dem Essen
  • Hilft bei metallischem Geschmack: Plastikbesteck statt Edelstahl, Salat anstelle von Essig oder Balsamico mit einer Sauce aus Joghurt zubereiten, Lutschen eines Zitronenbonbons vor dem Essen (nicht bei Entzündungen im Mund) 
  • Gut bei Durchfall: Möhrensuppe, heller Reis, geriebener Apfel, Schwarztee mit etwas Salz und Traubenzucker, Heidelbeertee und Kapseln mit Heilerde
  • Hilft gegen Übelkeit: Ingwer als Tee oder Gewürz, Kamillentee mit 2-3 Beuteln, trockener Zwieback und Salzgebäck 
  • Wirksam gegen Lymphstau: Mineralwasser mit niedrigem Natriumgehalt, möglichst kein Alkohol
  • Anregend bei Müdigkeit: Nüsse oder Mandelmus, ein warmes Frühstück mit Haferbrei und gekochtem Obst, kleine Mengen Eiweiß bei jeder Mahlzeit

Und wenn ich nichts essen kann?

Falls Ihnen das Essen so große Probleme bereitet, dass Sie viel Gewicht verlieren und deshalb zu schwach zum Essen werden, sollten Sie so früh wie möglich mit der sogenannten "Astronautinnen-Kost" starten. Dabei trinken sie eine nährstoffreiche, hochkalorische Flüssignahrung, beispielsweise mit einem Strohhalm.

Nahrungsergänzungsmittel?

Anders als bei einer gesunden Ernährung mit viel Obst und Gemüse, können bestimmte Vitamin- und Mineralstoffpräparate die Wirkung mancher Chemotherapeutika abschwächen oder zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Aus diesem Grund sollten Sie Nahrungsergänzungsmittel nicht auf eigene Faust, sondern nur bei einem nachgewiesenen Mangel und nach Rücksprache mit der Arztpraxis einnehmen.