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Eine Sarkoidose beginnt meist schleichend und mehr als die Hälfte der Betroffenen nimmt keinerlei Beschwerden wahr. Manche Patienten klagen über Allgemeinsymptome: Sie nehmen ab, sind ständig müde und fühlen sich abgeschlagen. Bei anderen tritt die Krankheit plötzlich und heftig auf. Die Betroffenen leiden unter Fieber, Hautveränderungen, Gelenkschmerzen und geschwollenen Lymphknoten.

Sarkoidose ist eine entzündliche Erkrankung, die den gesamten Körper betreffen kann. Dabei entwickeln sich im Bindegewebe kleine Knötchen (Granulome). Am häufigsten sind die Lymphknoten und die Lunge befallen.

Vielfältige Beschwerden

Je nachdem, wo sich die Granulome bilden, können sehr unterschiedliche Symptome hinzukommen, wie zum Beispiel:

  • Lunge: asthmaähnliche Symptome mit Atemnot, Husten und Schmerzen im Brustkorb, insbesondere bei Belastung
  • Lymphknoten: tastbare Verdickungen, besonders am Hals, unter den Achseln und in der Leistengegend
  • Haut: rotblaue, schmerzhafte, unscharf begrenzte Flecken, auch Knotenrose oder Erythema nodosum genannt, insbesondere an Unterschenkeln, Fuß- und Kniegelenken
  • Augen: Entzündungen der Regenbogenhaut, der Gefäßhaut, der Binde- und Hornhaut sowie der Tränendrüsen
  • Nervensystem: z. B. Gesichtsmuskellähmung, Hirnhautentzündung, Schluckstörungen, Hörstörungen
  • Herz: Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche
  • Nieren: Verkalkungen und Nierensteine bei chronischem Verlauf möglich

Die Krankheitsursache ist bis heute nicht bekannt. Da Sarkoidose in einigen Familien gehäuft vorkommt, vermuten Forscher eine erbliche Veranlagung. Es gibt Hinweise darauf, dass sich das Immunsystem bei betroffenen Patienten nicht ausreichend reguliert und überschießend reagiert. Warum es zu dieser Fehlregulation kommt, ist bisher noch nicht geklärt.

Sarkoidose durch Tattoo-Farbstoffe?

Nebenwirkungen treten nach dem Tattoo-Stechen häufiger auf. Die betroffenen Hautareale können sich vorübergehend röten und entzünden. In seltenen Fällen kann sich sogar eine Sarkoidose entwickeln oder reaktiviert werden. Mediziner berichten von einzelnen Fällen, in denen Tattoos dreidimensional aufblühen. Die Granulome bilden sich dabei direkt an den tätowierten Stellen. Bei großflächigen Tattoos können sich auch an weiter entfernten Stellen Entzündungen entwickeln, zum Beispiel in den Augen.

Die Experten vermuten, dass die Pigmente in der Tätowier-Farbe die Granulombildung auslösen. Ein Teil der Farbstoffe breitet sich innerhalb der ersten Tage nach dem Stechen im ganzen Körper aus - erkennbar daran, dass die Tattoos ein wenig verblassen.

Ausschluss-Diagnostik und Biopsie

Da sich eine Sarkoidose sehr unterschiedlich äußern kann, sind oft mehrere Untersuchungen notwendig, bis die Diagnose sicher feststeht. Haben Sie Atembeschwerden, kann ein Röntgenbild der Lunge wichtige Hinweise liefern. Je nach Symptomen geben fachärztliche Untersuchungen der betroffenen Organe Aufschluss. Durch eine gezielte Biopsie können die Bindegewebsknötchen feingeweblich untersucht werden.

Therapie

Da vor allem die akute Form der Sarkoidose häufig von allein abheilt, empfiehlt der behandelnde Arzt oft, den Verlauf nur zu beobachten. Er prüft dann regelmäßig die betroffenen Organe, wie zum Beispiel Lunge, Augen, Herz oder Gehirn.

Die Ursache der Sarkoidose ist bisher nicht bekannt und die Erkrankung nicht behandelbar, daher konzentriert sich die Therapie darauf, Beschwerden zu lindern und Folgeschäden vorzubeugen. Verschlechtert sich beispielsweise die Lungenfunktion, können Kortison-Präparate sinnvoll sein. Lässt die Nieren- oder die Leberfunktion stark nach, können sogenannte Immunsuppressiva eingesetzt werden. Gegen Gelenkbeschwerden kann der Arzt anti-entzündliche Medikamente verordnen.

Kontrollen

Wurde bei Ihnen eine Sarkoidose festgestellt, dann nehmen Sie unbedingt alle Kontrolluntersuchungen wahr. Experten raten dazu, sich mindestens drei Jahre, nachdem die Erkrankung ausgeheilt ist, untersuchen zu lassen. Zusätzlich sollten Sie einmal jährlich zum Augenarzt gehen. So kann ein Rückfall beziehungsweise eine Folgeerkrankung rechtzeitig erkannt und behandelt werden. 

Belasten Sie die Folgen der Erkrankung sehr, dann suchen Sie sich psychologische Unterstützung. Ihr behandelnder Arzt kann Sie beraten, wo Sie in Ihrer Nähe ein geeignetes Angebot finden.