StartseiteKrankheit & BehandlungenErkrankungenBehandlungen & MedizinOsteoporoseOsteoporose: Ursachen, Symptome und Therapie
Osteoporose: Ursachen, Symptome und Therapie
Knochenschwund - medizinisch "Osteoporose" - wird zum Beispiel bemerkt, wenn harmlose Stürze beim Sport überraschend komplizierte Knochenbrüche nach sich ziehen. In anderen Fällen können plötzlich ohne erkennbaren Anlass starke Rückenschmerzen auftreten. Erfahren Sie mehr über die ersten Anzeichen, die Symptome und die Therapie von Osteoporose.
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Salima Coy, Dres. Schlegel + Schmidt - Med. Kommunikation GmbH
Was ist Osteoporose?Osteoporose (Knochenschwund) macht sich in der Regel erst sehr spät, dafür aber umso dramatischer bemerkbar. Oft ist der Knochenschwund dann schon weit fortgeschritten. Zu Beginn verursacht die Erkrankung weder Schmerzen noch sonstige Beschwerden. Und anders als vielfach vermutet, trifft die Volkskrankheit keineswegs nur ältere Personen. Rund sechs Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter Osteoporose. Frauen sind fast viermal häufiger betroffen als Männer. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Osteoporose-bedingte Frakturen an. Die gute Nachricht ist: Mit gezielten Maßnahmen können Sie selbst viel für die Gesundheit Ihrer Knochen tun.
Frauen sind besonders gefährdetFrauen haben genetisch bedingt einen fragileren Knochenbau und weniger Muskulatur als Männer. Dadurch ist ihre Knochendichte und -struktur generell etwa 30 Prozent niedriger als bei Männern. Zudem sinkt bei Frauen in den Wechseljahren der Östrogenspiegel. Das kann sich negativ auf die Knochendichte auswirken. Ist weniger Östrogen vorhanden, wird mehr Knochen ab- als aufgebaut.Dabei findet der größte Verlust von Knochenmasse während der sogenannten menopausalen Transition statt. Damit ist die Zeit von einem Jahr vor bis zwei Jahre nach der Menopause gemeint. Rund 30 Prozent aller Frauen sind nach ihrer letzten Regelblutung im Leben von Osteoporose betroffen.
Ursachen von OsteoporoseDas menschliche Skelett ist ein dynamisches System, das sich in einem permanenten Auf-, Ab- und Umbauprozess befindet. In den ersten zwei bis drei Lebensjahrzehnten überwiegen die Aufbauprozesse. Etwa um das 30. Lebensjahr haben die Knochen eines Menschen den höchsten Knochendichtewert erreicht. Zehn bis zwanzig Jahre lang bleibt er auf diesem Niveau, dann überwiegen die Abbauprozesse und die Knochendichte sinkt. Deshalb sind in erster Linie ältere Menschen von Osteoporose und damit zusammenhängenden Knochenbrüchen betroffen.
Podcast WechseljahreWas in den Jahren vor und nach der Menopause passiert und wie sich die Beschwerden lindern lassen.
Risikofaktoren für Osteoporose Es gibt verschiedene Faktoren, die die Entstehung einer Osteoporose begünstigen können. Dazu zählen:Vorausgegangene Frakturen, insbesondere WirbelkörperbrücheHöheres LebensalterUntergewicht (BMI unter 18)Vitamin-D-MangelKalziummangelRauchenBewegungsmangelVeranlagung (ein Elternteil hatte Osteoporose)Kortison (hochdosierte Langzeittherapie) Diagnose von OsteoporoseHäufig ist Osteoporose ein Zufallsbefund, etwa nach einem Knochenbruch oder wenn aus einem anderen Grund eine Röntgenaufnahme angefertigt wird. Liegen bei Ihnen Risikofaktoren für Knochenbrüche vor, fragt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt gezielt nach weiteren typischen Symptomen wie zurückliegenden Knochenbrüchen oder Schmerzen.Körperliche UntersuchungZusätzlich erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung. Besonders Ihr Skelett wird auf sicht- und tastbare Veränderungen geprüft. Außerdem werden Röntgenaufnahmen veranlasst, um Verformungen oder Brüche zu identifizieren. Mithilfe einer Knochendichtemessung (Osteodensitometrie), die Röntgenstrahlen nutzt, kann der Mineralgehalt der Lendenwirbelsäule und des Oberschenkelknochens bestimmt werden. Liegt der sogenannte "T-Score" bei oder unter einem Wert von -2,5, ist eine Osteoporose wahrscheinlich. Im Labor können zudem etwa die Spiegel für Kalzium, Phosphat und alkalische Phosphatase bestimmt werden. Diese Werte geben Auskunft darüber, ob der Knochenstoffwechsel im Gleichgewicht ist. So können gegebenenfalls auch andere knochenverändernde Erkrankungen wie Osteomalazie oder Tumoren entdeckt werden.Primäre oder sekundäre Osteoporose?Besonders bei älteren Menschen oder Frauen nach der Menopause sind oft keine Auslöser für den Knochenschwund erkennbar. Diese Form der Erkrankung betrifft etwa 90 Prozent der Patientinnen und Patienten und wird primäre Osteoporose genannt. Manchmal führt jedoch eine Grunderkrankung wie Diabetes mellitus Typ 1 oder eine medikamentöse Langzeitbehandlung zum Beispiel mit sogenannten Glukokortikoiden (Kortison) zur Demineralisation der Knochen. Dann sprechen Fachleute von einer sekundären Osteoporose, von der auch jüngere Menschen betroffen sein können.
Osteoporose vorbeugenWas Sie selbst dazu beitragen können, damit Ihre Knochen stabil bleiben, lesen Sie hier: Osteoporose: Die Knochen stärken und Brüchen vorbeugen Außerdem erklärt Fachärztin und Osteoporose-Expertin Prof. Dr. med. Heide Siggelkow im Fachinterview zu Osteoporose , welche Maßnahmen sich bewährt haben.
Osteoporose behandelnDer Therapieplan richtet sich nach den jeweiligen Ursachen, welche die Osteoporose auslösen, sowie nach der Schwere der Symptome.
Strukturiertes Behandlungsprogramm für TK-VersicherteMit dem strukturierten Behandlungsprogramm (DMP) unterstützt die Techniker ihre Versicherten bei der optimalen Behandlung und Betreuung einer Osteoporose.Ihre Fragen zur Teilnahme und zum Ablauf des Programms beantworten die Fachleute unserer Service-Hotline gern: Tel. 040 - 4606 626 140, Mo. bis Fr. von 8 bis 20 Uhr.
Rund um das ThemaDMP Osteoporose
Medikamentöse BehandlungEine medikamentöse Basistherapie kann den Knochenstoffwechsel langfristig positiv beeinflussen. In der Regel erfolgt sie als Langzeittherapie über einige Jahre. Die folgenden Medikamente können bei einer Behandlung infrage kommen.Bisphosphonate Sie können dem Knochenabbau entgegenwirken und die Knochendichte erhöhen. Der Effekt erfolgt hauptsächlich durch Hemmung der knochenabbauenden Zellen.Hormone Je nach Form und Ursachen der Erkrankung können unter anderem auch Hormone wie Östrogene und hormonbeeinflussende Wirkstoffe wie Parathormon den Knochenstoffwechsel positiv beeinflussen. Ebenso finden sogenannte Biologicals Anwendung, bspw. Denosumab oder Romosozumab oder das knochenaufbauende Mittel Teriparatid. Vitamin D und Kalzium Beide Stoffe können das Risiko für Knochenbrüche bei einer Altersosteoporose senken. Sie werden zum Beispiel auch verordnet, um während einer Kortisontherapie dem Knochenschwund vorzubeugen. Schmerztherapie und BewegungSchmerzmittel und Physiotherapie können verordnet werden, um Schmerzen zu lindern, die nach Knochenbrüchen entstehen. Kraft- und Gleichgewichtsübungen fördern den Muskelaufbau und stärken so auch die Knochen. Gezielte Übungen helfen außerdem, Ihr individuelles Sturzrisiko zu verringern. Für Erkrankte wird auch ein spezielles Osteoporose-Funktionstraining angeboten. Informationen dazu finden Sie zum Beispiel beim Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. oder beim Dachverband der Osteoporose Selbsthilfegruppen e.V..OperationBleibt die Therapie erfolglos, können Wirbelkörper operativ stabilisiert werden. Mithilfe eines minimalinvasiven Eingriffs wird dafür zunächst über einen dünnen Schlauch ein Ballon in den Wirbelkörper eingeführt und aufgeblasen. Dadurch entsteht ein Hohlraum, der anschließend mit einem sogenannten Knochenzement aufgefüllt werden kann.
Bobbert, T.; Mai, K.: Osteoporose. Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch online, November 2022. URL: https://www.pschyrembel.de/Osteoporose/K0FXV (abgerufen am: 23.07.2025).Bundesgesundheitsministerium - Nationales Gesundheitsportal - Gesund.bund.de: Osteoporose, 28.08.2020. URL: https://gesund.bund.de/osteoporose (abgerufen am: 23.07.2025).Dachverband Osteologie e.V.: Osteoporose, Dachverband der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften e. V. (DVO): S3-Leitlinie Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern ab dem 50. Lebensjahr. Stand: 06.09.2023. URL: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/183-001 (abgerufen am: 23.07.2025).Gemeinsamer Bundesausschuss (GBA): Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über die 20. Änderung der DMP-Anforderungen-Richtlinie (DMP-A-RL): Änderung der Anlage 2, Ergänzung der Anlage 19 (DMP Osteoporose) und der Anlage 20 (Osteoporose - Dokumentation), 16.01.2020. URL: https://www.g-ba.de/downloads/39-261-4149/2020-01-16_DMP-A-RL_Osteoporose_BAnz.pdf (abgerufen am: 23.07.2025).Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e. V.: Osteoporose, o. J. URL: https://www.osd-ev.org/osteoporose/osteoporose-wissen/ (abgerufen am: 23.07.2025).
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