High Heels - Schuhe mit Nebenwirkungen
Schick sind sie und meistens sehen sie auch richtig gut aus: Schuhe mit Absatz. Auch wenn Turnschuhe inzwischen "salonfähig" sind und mit jedem Outfit kombiniert werden können, sind High Heels trotzdem beliebt. Ihr Nachteil: Sie können Füße und Wirbelsäule ziemlich in Mitleidenschaft ziehen.
Ein kleiner, flacher Absatz ist alltagstauglich - aber zu hohe Absätze provozieren eine unnatürliche Körperhaltung und diese kann zu Überlastungen an Gelenken, Bändern und Muskulatur führen.
Kann man mögliche Folgeschäden verhindern?
Die Liste der Risiken durch das Tragen von hochhackigen Schuhen ist lang - Blasen an den Füßen gehören da noch zu den harmloseren Folgen. Diese sind schließlich nach kurzer Zeit verheilt. Je nachdem, wie regelmäßig Sie auf hohen Hacken laufen, können die Schäden Sie noch weitaus langfristiger begleiten. Hier bekommen Sie einen Überblick:
Hohe Absätze können den Blutfluss in den Venen behindern und zu Krampfadern oder anderen Durchblutungsstörungen führen.
Die Hohlkreuz-Haltung, in die Absätze den Körper zwingen, kann Rücken- und Nackenschmerzen hervorrufen.
Auch die Knie werden stärker beansprucht als beim Laufen in flachen Schuhen. Langfristig steigt dadurch das Risiko einer Kniearthrose.
Durch die erhöhte Position der Ferse wird die Wade nicht wie gewohnt durchgestreckt. Auf Dauer kann das zu einer Verkürzung der Wadenmuskulatur führen.
Beim Tragen von hohen Absätzen wird das Gewicht auf den Vorderfuß verlagert. Eine Haltung, die Hammerzehen und die Fußfehlstellung Hallux Valgus begünstigt.
Je mehr Abwechslung desto besser
Ob die genannten Probleme auftreten oder nicht, hängt stark damit zusammen, wie häufig Sie High Heels tragen. Je seltener Ihre Füße in eine so unnatürliche Haltung gepresst werden, desto besser. Orthopäden raten unbedingt zu wechselndem Schuhwerk. Das verhindert, dass der Fuß sich an eine Stellung gewöhnt, und trainiert Bänder, Knochen und Muskeln.
Auch barfuß laufen ist gesund. Klappt das mit dem Verzicht auf hohe Absätze nicht so gut, können Sie zumindest den Beschwerden entgegenwirken, beispielsweise durch Dehnübungen für die Wadenmuskulatur.
Wie hoch ist noch gesund?
Großen Einfluss darauf, ob Beschwerden auftreten oder nicht, hat natürlich auch der Schuh selbst. Zunächst mal spielt es eine wichtige Rolle, wie hoch der Absatz ist. High Heels mit über zehn Zentimeter Absatz bergen natürlich größere Risiken als Pumps, die nur halb so hoch sind. Bis drei Zentimeter gelten Absätze übrigens aus gesundheitlicher Sicht als unbedenklich. Hinzu kommt die Absatzart, die darüber entscheidet, wie sich das Gewicht verteilt: Auf Keil- oder Blockabsätzen laufen Sie sehr viel bequemer als beispielsweise auf dünnen Stilettos.
Tipps und Tricks gegen schmerzende Füße
Egal wie gut der Absatzschuh sitzt: Tragen Sie ihn von morgens bis abends wie etwa auf einer Messe oder einer Hochzeit, wird aufgrund der ungewohnten Gewichtsverlagerung auch er irgendwann anfangen zu drücken. Um dem entgegenzuwirken, können Sie Ihr Schuhwerk mit kleinen Gelpolstern oder Einlagen präparieren, die den Fuß an der Hacke und den Ballen entlasten.
Viele Models schwören außerdem darauf, sich die dritte und vierte Zehe - vom großen Zeh aus gesehen - mit hautfreundlichem Klebeband zusammen zu tapen. Dadurch wird der Nerv, der sich zwischen diesen beiden Zehen befindet, weniger strapaziert. Der beste "Trick" gegen schmerzende Füße ist aber immer noch, ein flaches Paar Schuhe als Ersatz dabeizuhaben. Kurzfristig kann Ihnen das den Abend retten - langfristig die Gesundheit Ihrer Füße.
Gesundheitliche Fragen oder Probleme?
TK-Versicherte können sich exklusiv bei medizinischen Fragestellungen von den Expertinnen und Experten des TK-Ärztezentrums beraten lassen - per Telefon, online oder auch mit der TK-Doc-App.