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Die Binsenweisheit "Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance" hat durchaus einen wahren Kern. Denn das menschliche Gehirn braucht nur etwa eine Zehntelsekunde, um ein Urteil über eine unbekannte Person zu fällen. Umso wichtiger ist also auch das erste Gespräch zwischen Ihnen und der Ärztin oder dem Arzt. Hier entscheidet sich nämlich, ob eine Vertrauensbasis entstehen kann, die das A und O für eine erfolgreiche Behandlung ist.

Wie ein Anamnesegespräch verläuft, ist dabei so individuell wie die Beteiligten selbst. Vor allem eine Erstanamnese nimmt meistens viel Zeit in Anspruch, da sich der Arzt oder die Ärztin erst ein umfassendes Bild von Ihnen machen muss.

Was alles zu einer Anamnese gehört

Eigenanamnese

In der Eigenanamnese geht es zunächst um Ihre bisherige Krankengeschichte. Dabei zielen die ersten Fragen der Ärztin oder des Arztes immer auf akute Symptome ab, wie zum Beispiel: Welche Beschwerden liegen vor? Seit wann ist das so? Und wie oft und wann treten die Beschwerden auf? Anschließend erfragt die Ärztin oder der Arzt etwa bereits überstandene Krankheiten, frühere Operationen, Vorerkrankungen oder Allergien sowie die Einnahme von Medikamenten. Dadurch sind manchmal die Ursachen der Symptome schneller zu finden und es werden Dinge angesprochen, die vielleicht bei der Therapie beachtet werden müssen.

Familienanamnese

Es gibt Beschwerden oder Krankheiten, die genetisch bedingt sind. Daher befasst sich die Familienanamnese mit Erkrankungen Ihrer Angehörigen, etwa Ihrer Eltern oder anderer Verwandter. Es kann nämlich wichtig sein zu wissen, ob in der Familie beispielsweise Rheuma, Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen, Asthma, Diabetes oder auch psychische Krankheiten wie Depressionen bekannt sind. 

Sozialanamnese

In der Sozialanamnese steht Ihre soziale, familiäre und berufliche Situation im Vordergrund. Interessant ist hierbei zum Beispiel: Wie leben Sie? Gibt es ein stabiles soziales Umfeld oder bestehen Konflikte in der Familie? Welche beruflichen Risikofaktoren liegen vor?

Vegetative Anamnese

Auch die vegetative Anamnese kann helfen, die richtige Diagnose zu stellen. Sogenannte vegetative Körperfunktionen laufen ganz automatisch im Körper ab und können nicht willentlich beeinflusst werden. Dazu zählen etwa Atmung, Herzschlag, Stoffwechsel oder die Verdauung. Diese Funktionen können zum Beispiel den Appetit, den Stuhlgang oder die Schlafqualität verändern und so das körperliche Wohlbefinden negativ beeinflussen. 

Digitale Anamnese mit der TK-Doc App

Sie haben Beschwerden und keine Lust aufs Wartezimmer? Dann nutzen Sie doch einfach die TK-OnlineSprechstunde  in der TK-Doc App . Hier bekommen Sie medizinische Beratung von echten Ärztinnen und Ärzten und können Ihre Symptome per Videochat abklären lassen.

Was gibt es beim Anamnesegespräch zu beachten?

Damit die Anamnese gelingt, kommt es vor allem auf eine gute Arzt-Patienten-Beziehung an. Sie sollten sich wohl und wertgeschätzt fühlen, um offen und ehrlich über ihre Beschwerden sprechen zu können. Außerdem ist es entscheidend, dass Medizinerinnen und Mediziner die "richtigen" Fragen stellen und in der Lage sind, alle relevanten Informationen herauszufiltern.

Versuchen Sie, sich auf das Gespräch und die zu erwartenden Fragen vorzubereiten. Beispielsweise, indem Sie sich auf einem Zettel Notizen machen und alle wesentlichen Unterlagen zum Termin mitbringen. Dazu zählen unter anderem Impfpässe, Allergieausweise oder Röntgenbilder.

TK-Online-Kurs "Arztgespräche erfolgreich führen"

Sie möchten mehr zum Thema Arztgespräche erfahren? Dann besuchen Sie den TK-Online-Kurs "Arztgespräche erfolgreich führen" . Sie lernen unter anderem, wie Sie sich optimal auf das Gespräch vorbereiten können, damit Sie nichts vergessen und so bestmöglich beraten und behandelt werden. Es gibt unter anderem Artikel, Checklisten und Videos. In verschiedenen Übungen können Sie außerdem das gelernte Wissen überprüfen und vertiefen.

Gemeinsame Entscheidungen treffen

Nach der Anamneseerhebung und gegebenenfalls folgenden Untersuchungen wird der Arzt oder die Ärztin Ihnen vorschlagen, wie es weitergehen sollte. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie dabei kein Mitspracherecht haben. Oftmals gibt es nämlich nicht nur eine einzige "richtige" Behandlungsmethode. Sie haben das Recht, dass Ihnen Ihre Befunde und mögliche Therapiemaßnahmen genau erläutert werden. Wenn Sie sich dennoch unsicher fühlen, scheuen Sie sich nicht davor, nachzufragen. Letztlich hilft das Prinzip der " gemeinsamen Entscheidungsfindung ". Hierbei kommt die Ärztin oder der Arzt mit Ihnen auf einen gemeinsamen Nenner und Sie finden zusammen die Behandlung, die am besten zu Ihnen passt.

In manchen Fällen reicht ein Gespräch nicht aus. Dann ist es ratsam, um einen weiteren Termin zu bitten oder sich eine zweite Meinung einzuholen.

Checkliste: So finden Sie die richtige Ärztin oder den richtigen Arzt 

  1. Empathie: Die Ärztin oder der Arzt sollte einfühlsam, freundlich und hilfsbereit mit Ihnen und Ihren Sorgen und Ängsten umgehen.
  2. Respekt: Sie sollten sich ernst genommen fühlen und in die Entscheidungen mit einbezogen werden. Gute Ärztinnen und Ärzte geben Ihnen die Möglichkeit, mitzuentscheiden.
  3. Zeit: Im Praxisalltag ist sie zwar nicht immer vorhanden, doch Sie sollten das Gefühl haben, dass sich der Arzt oder die Ärztin genügend Zeit für Sie nimmt.
  4. Zuhören: Während Sie Ihre Beschwerden schildern, sollte Ihnen der Arzt oder die Ärztin gut zuhören. Lassen Sie sich nicht vorschnell unterbrechen!
  5. Aufklärung: Ärztinnen und Ärzte sollten nicht voreingenommen sein und Ihnen verständlich und geduldig Ihre Diagnose und das weitere Vorgehen erklären. Dabei werden auch Ihre eigenen Wünsche und Erwartungen berücksichtigt.