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Empathie, Sympathie und Mitgefühl werden oft synonym verwendet, obwohl sich dahinter sehr unterschiedliche Konzepte verbergen. Wenn uns jemand sympathisch ist, dann fühlen wir uns dieser Person auf einer emotionalen Ebene verbunden, meist weil wir in ihr irgendeine Ähnlichkeit zu uns feststellen. Wenn wir empathisch sind, brauchen wir diese Ähnlichkeiten dagegen nicht unbedingt. Wir können uns, auch ohne die Situation aus eigener Erfahrung zu kennen, in den anderen hineinversetzen. Das hilft uns dabei, Mitgefühl für die Emotionen anderer Personen zu entwickeln. Wenn uns jemand sympathisch ist, fällt uns das Mitgefühl für diese Person noch ein bisschen leichter. 

Die Empathie ist also die Grundlage dafür, dass wir die Gefühle anderer Menschen annehmen können und darauf einfühlsam und mit Feingefühl reagieren können. Warum empathisch sein (gerade heute) so wichtig für eine bessere Welt ist, haben wir erörtert.

Die Biologie der Empathie - Die Basis eines sozialen Miteinanders

Schon der Begründer der modernen Evolutionstheorie, Charles Darwin, erklärte in seinem Buch "Die Entstehung der Arten" vor gut 150 Jahren die Bedeutung der Empathie. Seine Theorie basiert auf zwei Grundideen: der Kampf ums Überleben und das Überleben des Tüchtigsten. Während Darwin intensiv das Sozialverhalten verschiedener Tiere beobachtete, entdeckte er, wie wichtig Empathie für das Miteinander ist - und damit auch für das Überleben. Daraus schließt er, dass "eine Gesellschaft, die sich ausschließlich an egoistischen Motiven und Marktkräften orientiert, vielleicht Wohlstand schaffen kann, aber nicht die Einigkeit und das gegenseitige Vertrauen, die die Basis für lebenswerte Verhältnisse sind."

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Credit: Unsplash, Alex Pasarelu

Der Verhaltensforscher Frans de Waal entwickelte Darwins Idee weiter. Doch auch de Waal nahm an, dass für die frühen Menschen Empathie und Moral überlebenswichtig waren: "Es begann vermutlich mit der Brutpflege. In 200 Millionen Jahren Säugetierevolution hatten Weibchen, die sensibel auf ihre Nachkommen eingingen, größeren Reproduktionserfolg als Weibchen, die kalt und distanziert waren." Glauben wir diesen Verhaltensbeobachtungen, dann hatte Empathie zumindest ursprünglich eine große Bedeutung für das Fortbestehen unserer Spezies.

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Das empathische Gehirn

Wenn jemand gähnt, dann machen wir schnell mit. Oder wenn jemand, den wir gerne möge, zu seinem Glas greift, dann sind wir plötzlich auch durstig. Den Grund dafür vermuten Neurolog:innen in unserem Gehirn. Genauer: in den Spiegelneuronen. Diese speziellen Hirnstrukturen sollen auch der Grund sein, warum wir mitleiden, wenn sich jemand weh tut oder von Liebeskummer erzählt. Ihren Namen tragen die Spiegelneuronen nämlich nicht etwa, weil sie besonders schön funkeln, sondern weil sie das Verhalten und Fühlen unseres Gegenübers in unsere eigene Welt hineinspiegeln.

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Credit: Unsplash, Howling Red

Unser Gehirn fühlt im wahrsten Sinne des Wortes mit: Sehen wir, dass jemandem etwas weh tut, dann reagiert unser insularer Kortex - eine Hirnregion , die bei der Verarbeitung von Schmerzen aktiviert ist. Und wenn wir uns mitfreuen, springt der orbitofrontale Kortex an, der auch bei unserer eigenen Freude feuert. Unser Gehirn freut sich also wirklich mit, wenn einem Menschen, den wir mögen, etwas Gutes passiert.

Was bringt es uns, empathisch zu sein?

Empathie ist in vielen Bereichen des Lebens wertvoll, etwa im Job, in der Erziehung und in Freundschaften. Emotionale Empathie ermöglicht es uns, vertrauensvolle, tiefe und erfüllende Beziehungen mit anderen zu haben. Das gilt für private, ebenso wie für berufliche Beziehungen. Soziale Empathie hilft uns dabei, angemessen auf die Gefühle anderer zu reagieren und aus ihren Zeichen zu lesen. Diese geben sie uns unbewusst durch ihre Mimik, Gestik oder das "zwischen den Zeilen" Gesagte mit.

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Empa­thie und Mitge­fühl

Wie können wir Mitgefühl und Empathie trainieren? Das erklärt die Neurowissenschaftlerin Prof. Dr. Tania Singer im Interview.

Empathie ist unser wichtigster Helfer, wenn wir mit anderen kooperieren möchten, Freundschaften aufbauen oder moralische Entscheidungen treffen wollen. Aber sie ist auch der Motor, wenn wir Zivilcourage aufbringen. Oder wenn wir einschreiten, wenn wir mitbekommen, dass jemand ungerecht behandelt wird. Schon Säuglinge zeigen erste Anzeichen von Empathie, beispielsweise indem sie versuchen die Mimik der Menschen nachzuahmen, die sich mit viel Gagga und Guggu über ihren Kinderwagen beugen. Bereits mit 18 Monaten versuchen Kleinkinder ein traurig wirkendes Elternteil zu trösten. Etwa im Alter von fünf oder sechs Jahren haben Kinder komplexere Gedanken über die Gefühle und Denkprozesse anderer Menschen. Die entwicklungspsychologische Forschung zeigt, dass Eltern, die Empathie fördern und vorleben, empathischere Kinder erziehen.

Empathie in der digitalisierten Welt

Während Darwin und de Waal die Empathie vor allem an den Lagerfeuern der frühen Menschen lodern sahen, scheint sie auch im digitalen Zeitalter immer noch von großer Bedeutung zu sein. So spricht der Kommunikationsforscher Yonty Friesem beispielsweise von digitaler Empathie. Sie ist die Anwendung der Kernprinzipien der Empathie - Mitgefühl, Kognition und Emotion - in technischen Designs. Ziel ist die Verbesserung der Benutzererfahrung. Nach Friesem ist digitale Empathie die kognitive und emotionale Fähigkeit, reflektiert und sozial verantwortlich zu sein, während man digitale Medien strategisch nutzt. Daran zeigt sich, dass Maschinen und künstliche Intelligenz vieles können - aber echte Empathie fehlt ihnen.

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Credit: Unsplash, Dollar Gill

Und obwohl die Empathie so alt wie die Menschheit zu sein scheint, entdecken wir in immer mehr Bereichen unseres Lebens diese Fähigkeit. Auch in der Politik und der Wirtschaft kommt sie langsam an und kondensiert sich vor allem in der Idee der Gemeinwohlökonomie.

Wie kann man Empathie lernen?

Es gibt Menschen, die aufgrund ihrer besonderen Hirnstruktur oder durch verschiedene Akzentuierungen ihrer Persönlichkeit nicht dazu in der Lage sind, echte Empathie auszubilden. Narzisten oder Soziopathen etwa können das Fühlen und Verhalten anderer zwar nachvollziehen und deren daraus folgenden Reaktionen für sich nutzen. Wirklich nachfühlen und mitschwingen können sie allerdings nicht.

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Credit: Unsplash, Kelly Sikkema

Alle anderen Menschen können ihre Fähigkeit, empathisch zu denken und zu handeln durch einfache Tricks weiter ausbauen:

Beobachten und genau hinsehen

Unser Gehirn reagiert auf die Emotionen anderer Menschen. Wer seine Empathie trainieren möchte, kann also einfach genau hinsehen und seine Mitmenschen beobachten. Je genauer Mimik, Gestik und Tonfall beobachtet werden, desto besser und schneller kann man andere Menschen allein durch non-verbale Signale verstehen.

Aktiv Zuhören

Fassen Sie kurz zusammen, was Ihr Gegenüber gesagt hat, damit es weiß, dass es verstanden wurde. Gegebenenfalls wird nochmal genauer hingeschaut, wenn vielleicht doch etwas anders aufgenommen wurde. Wir können auch aktiv zuhören, indem wir die Gesten oder die Mimik unseres Gegenübers auf subtile Art nachahmen. Denn wenn uns jemand sympathisch ist, kratzen wir uns ganz automatisch am Kopf, wenn unser Gegenüber sich am Kopf kratzt. Deshalb erhöht aktives Zuhören das subjektive Wohlbefinden - bei unserem Gegenüber und bei uns selbst.

Offen sein

Wahre Empathie entsteht immer dann, wenn wir uns ohne Vorurteile und Bewertungen mit anderen Menschen auseinandersetzen. Forschende nehmen an, dass offene Menschen glücklicher, gesünder und kreativer sind. Außerdem scheinen offene Menschen in einer ganz anderen Realität zu leben als ihre Zeitgenossen, die weniger Interesse an neuen Eindrücken und Erfahrungen haben. Durch ihre Empathie nehmen die offenen Menschen ihre Umwelt auf einem intensiveren Level wahr.

Zeit nehmen

Studien zeigen, dass Menschen sich wohler fühlen, wenn sie über ihre Triumphe und Niederlagen sprechen können. Empathische Menschen räumen ihren Mitmenschen von sich aus Zeit ein, in denen sich ihr Gegenüber alles von der Seele reden kann - egal, ob Triumph oder Niederlage.

Ausreden lassen

Wenn wir andere unterbrechen, signalisieren wir damit, dass wir keine Zeit oder keine Geduld haben. Oder unsere eigenen Gedanken gar für wichtiger halten. Mit etwas Empathie erkennen wir schnell, warum wir andere ausreden lassen sollten.

Hinterfragen und nachfragen

In der Systemischen Beratung führen "wie" und "was" schnell in die Tiefe. Beginnen unsere Rückfragen mit diesen beiden Wörtern, kann unser Gegenüber seine Gedanken entfalten und ausführlicher erzählen, als es das mit einer Ja-oder-Nein-Frage könnte.

Verständnis oder Mitgefühl ausdrücken

Mitfühlen ist eine Sache - das nach außen zu tragen, eine andere. Denn es gibt viele Situationen, zum Beispiel in der Sprechstunde beim Arzt oder in der Sitzung mit der Therapeutin, in denen unser Gegenüber zwar empathisch mitfühlt, das aber aus verschiedenen Gründen nicht sagen kann, will oder darf. Dabei kann es sehr guttun, wenn jemand uns wirklich versteht und das auch sagt. Denn trotz aller Empathie wissen wir nie vollständig, was andere denken. Deshalb dürfen wir uns gegenseitig ruhig häufiger mal sagen, dass wir den anderen verstehen, mitfühlen und Anteil nehmen.

Empathie in Zeiten der Pandemie

Besonders während der Pandemie scheint Empathie immer wichtiger zu werden. Denn während sich die Gesellschaft in Lager zu spalten scheint, müssen wir wieder lernen, dem anderen ernsthaft zuzuhören. Und auch andere Meinungen zu hören und mit Verständnis zu reagieren. Denn wer sich von vornherein abgelehnt fühlt, macht irgendwann dicht und möchte die nötigen Maßnahmen nicht mehr für die Gemeinschaft mittragen. Empathie ist also auch wichtig für den Zusammenhalt der Gruppe. Das machen sich auch die Populisten zu nutzen, die die aufgebrachte Menge bei den Emotionen packen, die von der rationalen Wissenschaft und einer lösungsorientierten Politik allzu oft übersehen werden.

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Wenn Sie sich gerade in einer schwierigen Lebenslage befinden, sind neben empathischen Menschen in Ihrem Umfeld Sie selbst der sicherste Anker. Die Techniker Krankenkasse erklärt in einem Artikel , wie Sie lernen, sich selbst zu unterstützen und damit leichter mit stressigen Situationen umgehen können. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit zusammen mit dem  TK-GesundheitsCoach den Kurs "Meditation und Achtsamkeit" zu belegen, der Ihnen unter anderem aufzeigt unter schwierigen Umständen, nicht zu streng mit sich ins Gericht zu gehen.

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