So funktioniert die Online-Wahl
Erstmals wird in Deutschland die Sozialwahl auch online möglich sein. Einfacher, schneller und nachhaltiger sollte das Wählen werden - und trotzdem so sicher wie die Wahl per Brief. Dass das keine Kleinigkeit ist, wissen alle, die an der Vorbereitung beteiligt waren. Denn die Online-Wahl ist technisch und politisch eine echte Pionierleistung. Erfahren sie hier, wie diese Wahl funktioniert.

Mit den schriftlichen Wahlunterlagen zur Sozialwahl erhalten alle Wahlberechtigten zusätzlich zur Briefwahl die Möglichkeit, online zu wählen. Wer ein internetfähiges Endgerät hat, zum Beispiel einen PC oder ein Smartphone, kann sich mit der TK-Gesundheitskarte und dem Wahlkennzeichen, einer Ziffernfolge aus den Wahlunterlagen, als wahlberechtigt identifizieren und auf dem digitalen Stimmzettel seine Stimme abgeben.
Die Stimme landet verschlüsselt in der digitalen Wahlurne
Besitzen Sie ein Kartenlesegerät oder ein NFC-fähiges Smartphone und haben die AusweisApp2 des Bundes darauf installiert, können Sie sich auch durch die Online-Ausweisfunktion Ihres Personalausweises als wahlberechtigt identifizieren. Egal auf welchem Weg Sie sich vor der Stimmabgabe identifiziert haben: Ihre Stimme wird anschließend sicher verschlüsselt in die digitale Wahlurne übermittelt.
Wenn Sie wollen, können Sie innerhalb der dann folgenden 30 Minuten optional überprüfen, ob Ihre Stimme korrekt in der Wahlurne gelandet ist. Dazu wird Ihnen nach Ihrer Stimmabgabe ein QR-Code auf Ihrem Gerät angezeigt. Mithilfe dieses Codes, einem zweiten Endgerät und der Sozialwahl Verifier-App können Sie sich Ihre Stimme in der Wahlurne anzeigen lassen.
Sicherheit steht an erster Stelle
Die Sicherheitsstandards waren enorm.
Stephan Lindemeier hat als IT-Experte für die Techniker an der Entwicklung der Plattform zur Online-Wahl mitgearbeitet. Für den 56-Jährigen war es eine der größten Herausforderungen seiner beruflichen Laufbahn. "Die Sicherheitsstandards waren enorm", sagt er. "Wie wird das Wahlgeheimnis gewahrt? Wie bleiben die Stimmen überprüfbar, ohne dass nachvollzogen werden kann, wer wie gewählt hat? Und wie bewältigt man die große Zahl der Stimmen?" Die Techniker und ihre Partner haben bei der Umsetzung eng mit führenden Forschenden in Deutschland für Wahlsicherheit und Wahlsysteme und mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zusammengearbeitet.Für Stephan Lindemeier ist die Online-Wahl eine echte Pionierleistung: "Wir haben dabei technische Herausforderungen gelöst, die auch für kommende Sozialwahlen von Bedeutung sind", sagt er. Er selbst wählt bei der Sozialwahl natürlich online.