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Asthma ist nicht gleich Asthma, denn die Medizin verwendet "Asthma" als Überbegriff für unterschiedliche chronisch-entzündliche Erkrankungen der Atemwege. Insofern können die Symptome verschieden ausgeprägt sein. Allen gemeinsam ist aber die eingeschränkte Atmung. Da liegt es nahe genauer zu erforschen, wie effektiv Atemübungen als Teil der Behandlung wirken und genau das haben Forschende jetzt getan.

Wichtig zu wissen: In den letzten Jahren entdeckten Forschende verschiedene Asthmatypen, die sich je nach Alter und Geschlecht, aber auch nach Ursache unterscheiden. Die Auswahl einer geeigneten Asthma-Therapie muss diese Unterschiede berücksichtigen, um bestmöglich hilfreich zu sein.

Update Atemübungen: Neue Studie aus Brasilien

Brasilianische Forschende der Universität von Rio wollten herausfinden, ob Atemübungen als Ergänzung zur medikamentösen Therapie effektiv helfen und Asthma verbessern. Sie recherchierten weltweit nach hochwertigen Studien, die Erwachsene mit leichtem bis mittelschwerem Asthma befragten. Für die Auswertung berücksichtigten sie 22 Studien, die in die Übersichtsarbeit (Cochrane) einflossen.

Ergebnis: Schon nach 3 Monaten ließ sich eine positive Auswirkung auf die Lebensqualität feststellen. Symptome einer Hyperventilation gingen zurück und die Lungenfunktion verbesserte sich nachweislich. Über diese positiven Effekte hinaus führten die Atemübungen aber statistisch gesehen zu keiner weiteren Verbesserung sonstiger Asthma-Beschwerden.

Fazit: Das Forschungsteam fordert weitere Studien, um die nachgewiesenen positiven Effekte der unterschiedlichen Techniken wie Yoga-Atmung oder tiefe Zwerchfellatmung einzeln und genauer in ihrer Wirkung auf Asthma zu testen. 

Mit vereinten Kräften ganzheitlich behandeln

Die Ursache von Asthma behandeln, lungenschädigende Stoffe meiden und im Notfall die Bronchien mit einem Inhalationsspray erweitern - das sind die wichtigsten Maßnahmen, um wieder leichter atmen und leben zu können. Oft ist es allerdings nicht mit einer rein körperlichen, antientzündlichen Therapie getan, denn Atmung und Psyche hängen eng zusammen.

Die Luft anhalten, wenn man sich erschreckt oder flach atmen bei Stress, dies sind typische Atemmuster, die ein bestehendes Asthma verschlechtern können. Aus diesem Grund haben gezielte Atemübungen zur Vertiefung der Atmung und das Erlernen von entspannenden Atemtechniken ein großes Heilungspotenzial, für das sich nun auch die westliche Forschung interessiert.

Fragen Sie nach: Stärkende und befreiende Atemtechniken können Sie zum Beispiel in Asthmaschulungen, bei der Krankengymnastik oder in Ihrer Lungensportgruppe erlernen. In traditionellen, östlichen Medizinsystemen wie TCM oder Yoga gehört die bewusst gelenkte Atmung immer mit zur Therapie. In manchen Yogakursen wird aber das "Pranayama" - die Lehre der Atmung im Yoga - nicht unterrichtet oder aus Unkenntnis ausgelassen. Dabei berichten bereits alte Yogaschriften von ihrer heilenden Wirkungen. Fragen Sie deshalb immer nach, wie Sie mit Asthma während der Yogahaltungen am besten atmen sollen. Gleiches gilt für Qigong, Tai-Chi oder auch Sport im Allgemeinen.