Abnehmen: Je früher desto besser
Typ-2-Diabetes entsteht häufig bei Menschen, die zu viele Kilos auf die Waage bringen. Aktuelle Studien zeigen, dass dieser negative Effekt umkehrbar ist. Durch gezieltes Abnehmen lässt sich Typ-2-Diabetes in vielen Fällen so weit verbessern, dass Fachleute von einer "Remission" sprechen. Überflüssige Pfunde abnehmen hat aber auch noch andere Vorteile. Denn mit normalem Gewicht sinkt nachweislich das Risiko für Darmkrebs.
Noch kann Typ-2-Diabetes nicht vollständig geheilt werden, aber wer sein Gewicht normalisiert, hat gute Chancen auf ein fast normales Leben. Aktuell zeigte die DIADEM-Studie, dass eine deutliche Gewichtsreduktion die Bauchspeicheldrüse messbar entlastet. Bei 6 von 10 Teilnehmenden kam es dadurch zu einer sogenannte "Diabetes-Remission", dem Zurückgehen der Krankheitssymptome. Diese Ergebnisse bestätigen frühere Studien, die untersuchten, wie sich eine Veränderung des Lebensstils und bewusstes Abnehmen auf Typ-2-Diabetes auswirken.
Wichtig zu wissen: Bei Typ-2-Diabetes sprechen Fachleute von einer Remission, wenn der Diabetes nicht mehr nachweisbar ist. Der Langzeitwert HbA1c muss dafür auch dann unter 6,5 Prozent (48 mmol/mol) liegen, wenn der Blutzucker für mindestens 3 Monate nicht mehr medikamentös gesenkt wurde. Die amerikanische Diabetes-Gesellschaft ADA veröffentlichte diese Definition jetzt im Fachjournal Diabetes Care.
Basiswissen: Gesund Abnehmen mit Diabetes
Jedes überzählige Kilo weniger kommt Ihrer Gesundheit zugute, aber um eine Diabetes-Remission zu erreichen, muss laut Deutscher Diabetes Gesellschaft bei Übergewicht 15 Prozent des Ausgangsgewichtes abgenommen werden.
Ob Sie nur Kalorien reduzieren oder sich digital, zum Beispiel über den TK-ErnährungsCoach unterstützen lassen, bleibt Ihnen überlassen. Ebenfalls möglich sind medikamentöse Therapien, die beim Abnehmen helfen.
Das bedeutet für Sie: Im Alleingang abnehmen ist mühsam und mit Diabetes sogar manchmal gefährlich. Fragen Sie deshalb Ihr behandelndes Diabetes-Team, welche Diät für Sie am besten geeignet ist, und erstellen Sie gemeinsam einen Diät-Plan.
Was kann ich noch tun? Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Fachgesellschaften für Diabetes empfehlen außerdem, den Alltag sportlicher zu gestalten. Probieren Sie doch mal das Konzept des "Interrupted Sitting" aus, bei dem Sie nach 1 Stunde Sitzen jeweils 6 Minuten aufstehen und sich die Zeit nehmen, Ihre Bewegungslust (neu) zu entdecken. Diese und andere Bewegungspausen tun dem ganzen Körper und der Stimmung gut und sie senken zugleich den Blutzucker und helfen Ihnen abzunehmen.
Krebs-Studie Übergewicht: Jedes Jahr zählt
Am besten starten Sie in das neue Jahr mit dem guten Vorsatz, ein normales Gewicht zu halten oder durch eine gesunde Diät zu erreichen. Denn das Körpergewicht beeinflusst nicht nur Ihre Diabetes-Erkrankung, sondern auch das Risiko für Darmkrebs.
DACHS-Studie: Forschende am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) werteten jetzt die Daten der bundesweiten DACHS-Studie (Darmkrebs: Chancen der Verhütung durch Screening) aus und berechneten daraus das Risiko für Darmkrebs im Zusammenhang mit Übergewicht.
Ergebnis: Das Risiko für Darmkrebs steigt mit der Anzahl an Lebensjahren, in denen die Teilnehmenden übergewichtig waren. Wer dauerhaft ein normales Gewicht hatte, erkrankte in der Studie 2,5-mal seltener an Darmkrebs.
Fazit: Je früher Sie abnehmen, desto mehr profitieren Sie davon. Fachleute sprechen heute von einem Lebensrisiko, das mit den Jahren durch eine "kumulierte Exposition" anwächst. So wie man heute beim Rauchen die gerauchten Packungsjahre berücksichtigt, spielt es offenbar bei Übergewicht eine Rolle, wie lang die Waage überflüssige Pfunde anzeigt.