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Die Virusinfektion ist sehr verbreitet, aber nicht jede Frau mit einer chronischen HPV-Infektion entwickelt auch Gebärmutterhalskrebs. Bis das Virus die Zellen verändert und sich Krebs entwickelt, dauert es mindestens 10 Jahre. Je früher erste Anzeichen von Zellveränderungen erkannt werden, desto höher sind die Heilungsaussichten.  

Keine typischen Symptome 

In frühen Stadien verursacht Gebärmutterhalskrebs meist keine Symptome, weshalb eine jährliche Früherkennungsuntersuchung wichtig ist. Häufig entstehen Beschwerden erst, wenn der Gebärmutterhalskrebs fortgeschritten ist. 

Suchen Sie bei diesen Anzeichen Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt auf: 

  • Ungewöhnliche Blutungen: nach dem Sex, außerhalb der Regel oder in den Wechseljahren
  • Ungewöhnlicher, manchmal unangenehm riechender Ausfluss aus der Scheide
  • Müdigkeit und unerklärliche Gewichtsabnahme
  • Unterleibs- und Beckenschmerzen
  • Schmerzen beim Wasserlassen  

Die genannten Beschwerden können auch Symptome für andere Erkrankungen sein. Vorsichtshalber lassen Sie aber auch dies ärztlich abklären. 

Ein Virus als Krebsauslöser  

Einige HPV-Typen steigern das Risiko für Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses. Bislang wurden rund 100 HPV-Typen entdeckt. Einige davon können die Schleimhaut im Genitalbereich befallen und zum Beispiel harmlose Genitalwarzen bilden. 90 von 100 Infektionen mit diesen Viren heilen von selbst und folgenlos aus. Etwa 70 Prozent der Gebärmutterhalskrebserkrankungen werden durch die Hochrisikoviren HPV 16 und 18 hervorgerufen. Haben Sie sich mit einem dieser Hochrisikoviren infiziert, steigt auch Ihr Risiko für Zellveränderungen. Diese beiden Virustypen sind selten und bis sich durch sie Gebärmutterhalskrebs entwickelt, dauert es im Durchschnitt 15 Jahre. Darauf setzt die jährliche Krebsfrüherkennung: Die lange Zeitspanne ermöglicht es, dass schon Vorstufen erkannt und mit guten Heilungschancen behandelt werden können. 

Risikofaktoren

Etwa 80 Prozent aller Menschen mit einem aktiven Sexleben infizieren sich mindestens einmal in ihrem Leben mit HP-Viren, aber nur ein Bruchteil davon erkrankt an Krebs. Das bedeutet, es gibt weitere Faktoren, die Ihr persönliches Risiko beeinflussen können, wie:

  • Rauchen: Die krebserregenden Abbauprodukte des Tabaks lassen sich vermehrt in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses nachweisen. 
  • Weitere Infektion mit sexuell übertragbaren Erregern (STI): Durch andere Infektionen, wie Herpes simplex oder Chlamydien , erhöht sich das Risiko, wenn bereits eine Infektion mit HP-Viren vorliegt. 
  • Viele Schwangerschaften und Geburten: Experten vermuten, dass viele Schwangerschaften das Gebärmutterhalsgewebe verändern und somit Infektionen begünstigt werden. 
  • Hormonelle Verhütungsmittel: Liegt eine HPV-Infektion vor, erhöht sich das Krebsrisiko leicht, wenn Sie über mehrere Jahre Verhütungsmittel mit einer Östrogen-Gestagen-Kombination, wie die Pille , einnehmen. 
  • Früher Beginn mit Sex und große Anzahl an Sexpartnern: Da HPV beim Sex übertragen wird, erhöht sich das Risiko, wenn Sie häufig Ihre Sexpartner wechseln.  
  • Immunsuppression: Ein geschwächtes Immunsystem - etwa durch eine HIV-Infektion oder durch eine immunsuppressive Therapie - kann eine HPV-Infektion nicht gut bekämpfen. 
  • Vitaminmangel: Durch eine vitaminarme Ernährung kann das Immunsystem Ihrer Scheide geschwächt werden.

Häufigkeit

In Deutschland erkranken jährlich etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Das mittlere Erkrankungsalter von invasivem, also Gewebegrenzen überschreitendem, Gebärmutterhalskrebs beträgt 55 Jahre. Das Durchschnittsalter von Frauen mit einem Karzinom im Frühstadium liegt bei etwa 35 Jahren. Die gynäkologische Krebsvorsorge kann erste Vorstufen erkennen und behandeln, bevor sie bösartig werden. Studien zeigen, dass das Erkrankungsrisiko sinkt, wenn die routinemäßige Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen wird. Auch vorbeugende Maßnahmen  können das individuelle Risiko senken, wie die HPV-Impfung oder Safer Sex.