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So häufig sie auch sind: Wie Spannungskopfschmerzen und Migräne entstehen, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Die Fachwelt vermutet, dass ein Druck auf die Hirnhäute und die in ihnen verlaufenden Nervenbahnen für die Schmerzen verantwortlich ist. Bei einem Migräneanfall wiederum weiten sich die Blutgefäße im Bereich der Hirnhaut und entzünden sich. 

Warum wir Schmerz fühlen - und wie Schmerzmittel ihn beseitigen

Egal was die Ursache der Kopfschmerzen ist - immer werden bestimmte Zellen in der betroffenen Körperregion erregt, die den Schmerzreiz weiterleiten. Diese Zellen werden Schmerzrezeptoren oder Nozizeptoren genannt - vom lateinischen "nocere" für "schaden". Sie wandeln die Erregung in einen elektrischen Impuls um und senden ihn über das Rückenmark an das Gehirn, das erkennt: Der Kopf schmerzt. Eigentlich eine ganz sinnvolle Sache. Wir wissen so: Achtung, hier ist ein Problem - schon dich oder tu was dagegen. 

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Damit die Schmerzzeptoren die Information über den Schmerzreiz weiterleiten können, brauchen sie einen besonderen Botenstoff: die Prostaglandine. Wenn wir uns verletzen oder sich unser Gewebe entzündet hat, produziert unser Körper mehr von diesem Botenstoff. Prostaglandine machen die Schmerzrezeptoren in der Nähe empfindlich, sodass sie aktiv werden und die Information ans Gehirn senden. 

Um Prostaglandine herstellen zu können, verwendet unser Körper ein spezielles Enzym, das "COX"-Enzym. COX ist die Abkürzung für den etwas komplizierten Namen des Enzyms: Cyclooxygenase. 

Genau an diesem Enzym setzen viele der frei verkäuflichen Arzneimittel an, vor allem ASS, Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen. Diese Medikamente blockieren die Wirkungsweise des COX-Enzyms. Dadurch kann der Körper weniger Prostaglandine produzieren. Die Schmerzrezeptoren werden weniger erregt und senden keine Signale mehr ans Gehirn. Der Schmerz verschwindet.

Wie der Wirkstoff zum Wirkungsort kommt

Nehmen Sie Arzneimittel wie ASS oder Ibuprofen ein, wird die Tablette zunächst im Magen aufgelöst und der Wirkstoff an den Darm weitergegeben. Von dort aus gelangt er in den Blutkreislauf und wandert durch den ganzen Körper bis zu der Stelle, wo sich vermehrt Prostaglandine befinden. Wie Sand im Getriebe blockiert der Wirkstoff nun die COX-Enzyme, sodass die Prostaglandin-Bildung stoppt - die Schmerzen lassen nach.

Prostaglandine schützen auch Magen und Nieren

Prostaglandine haben auch andere Aufgaben im Körper. Sie regulieren zum Beispiel die Produktion von Magensäure und schützen so die Magenschleimhaut. Sie bewirken, dass sich die Blutplättchen schneller zusammenklumpen, wenn wir uns verletzen, und sorgen dadurch für ein schnelles Abklingen von Blutungen. Außerdem spielen sie eine wichtige Rolle in der physiologischen Nierenfunktion. Wird ihre Produktion durch Medikamente blockiert, kann es deshalb auch zu unerwünschten Nebenwirkungen an Magen und Nieren kommen. 

Paracetamol wirkt anders

Eine Sonderrolle nimmt der Wirkstoff Paracetamol ein: Auch er unterdrückt die Bildung von Prostaglandinen. Gleichzeitig scheint er aber auch im Gehirn zu wirken und dort die Schmerzweiterleitung zwischen Nervenzellen zu blockieren. Außerdem beeinflusst Paracetamol einen Teil des Nervensystems, das beruhigende und schmerzstillende Effekte vermittelt, das sogenannte Endocannabinoid-System. Paracetamol gilt als magenfreundlicher als ASS und Ibuprofen, belastet aber die Leber. 

Geht’s auch schneller?

Bis eine Kopfschmerztablette in den Blutkreislauf gelangt und die schmerzende Stelle erreicht, passiert sie zunächst Magen, Darm, Herz und Lunge. Daher dauert es etwas - in der Regel bis zu 30 Minuten -, bis die schmerzlindernde Wirkung einsetzt. Ist Ihr Magen leer, gelangt der Wirkstoff theoretisch schneller in den Darm und von dort ins Blut. Arzneimittel wie ASS und Ibuprofen können aber den Magen reizen und mit Sodbrennen und Übelkeit einhergehen. Magenschonender ist es, die Tablette zu oder kurz nach einer Mahlzeit einzunehmen. 

Studien zeigen, dass Koffein die Wirkung von Schmerzmitteln steigern und den Wirkeintritt beschleunigen kann. Diesen Effekt nutzen Kombi-Präparate, die Sie ebenfalls rezeptfrei in der Apotheke erhalten. Stattdessen einen Becher Kaffee zur Schmerztablette zu trinken, ist jedoch nicht empfehlenswert, da dies den Magen zusätzlich reizen kann. Nehmen Sie das Schmerzmittel stets wie in der Packungsbeilage angegeben mit einem Glas Wasser ein. 

Viele Expertinnen und Experten empfehlen jedoch, auf Kombi-Präparate zu verzichten, da die darin enthaltenen Wirkstoffe zum Teil unterdosiert sein können. Dadurch kann es dazu kommen, dass man mehr Tabletten einnimmt als nötig. Aus ärztlicher Sicht wird deshalb dazu geraten, die einzelnen Wirkstoffe in der richtigen Dosierung einzunehmen. 

Unberechenbar: Schmerzmittel und Alkohol

Alkohol und Medikamente gehören grundsätzlich nicht zusammen, denn Alkohol kann Arzneimittelwirkungen verstärken oder abschwächen. Außerdem reizt Alkohol ebenfalls den Magen und kann die Nebenwirkungen von ASS und Co. verstärken. Da Schmerzmittel acht bis zehn Stunden im Körper verbleiben, ist eine längere Alkoholpause ratsam. Besonders wichtig ist der Verzicht auf Alkohol bei der Einnahme von Paracetamol, da beide Substanzen über die Leber abgebaut werden. Daher eignet sich Paracetamol auch nicht zur Behandlung von Katerkopfschmerzen.

Wie wirken Triptane?

Bei einer Migräne sind auch Triptane gegen den Schmerz wirksam. Eine Migräneattacke wird durch eine Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn ausgelöst. Triptane docken an bestimmte Serotonin-Rezeptoren an, die Einfluss auf das Zusammenziehen der Gefäße haben. Dadurch verengen sich die Hirngefäße wieder. Außerdem hemmen Triptane die Freisetzung von Botenstoffen, die Entzündungen fördern, sowie die Schmerzweiterleitung im Gehirn. So können Triptane sowohl Schmerzen als auch Übelkeit und Lichtempfindlichkeit lindern. Sprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob dieses Medikament für Sie geeignet ist.

Sind noch Fragen offen?

TK-Versicherte können sich exklusiv bei medizinischen Fragestellungen - unter anderem auch zu Medikamenten - von den Expertinnen und Experten des TK-Ärztezentrums  beraten lassen - per Telefon, online oder auch mit der TK-Doc-App. 

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