Teil 1: Inter­na­tio­nale Fach­kräfte gewinnen - und lang­fristig binden

Eine gut gestaltete Unternehmenswebsite ist der digitale Türöffner für internationale Bewerber:innen.

Diese Fragen sollten Sie sich ehrlich beantworten und Ihren Webauftritt bei Bedarf anpassen:

• Vermittelt Ihre Website Offenheit und Internationalität?
• Finden Bewerber:innen mehrsprachige Infos?
• Passt das zur Haltung Ihres Unternehmens?
• Werden Standortvorteile wie Lebensqualität, Wohnmöglichkeiten oder Freizeitangebote klar erkennbar?

Internationale Fachkräfte erreichen Sie besonders gut über persönliche Netzwerke (statt über anonyme Stellenanzeigen).

Kooperationen hiermit helfen:

• Hochschulen und Universitäten in Ihrer Region
• Sprachschulen und Integrationskursen
• Vermittlungsstellen
• Wirtschafts- und Willkommenszentren 

Das signalisiert: Ihr Unternehmen ist vor Ort gut vernetzt und unterstützt Ihre Beschäftigten auch über berufliche Themen hinaus. 

Führen Sie klare Gespräche zu diesen Themen:

• Aufgabe und Verantwortlichkeiten
• Teamkultur und Arbeitsweise
• Berufsrollen, die kulturell unterschiedlich wahrgenommen werden
• Was erwartet Ihr Unternehmen von neuen Mitarbeitenden - und was dürfen die neuen Kolleginnen und Kollegen erwarten?

Gerade in internationalen Teams ist es wichtig, Begriffe zu erklären und Unterschiede zu kennen. Denn: Die Bedeutung von zentralen Begriffen wie "Pflege" oder "Teamarbeit" kann sich kulturell unterscheiden.

Nutzen Sie die Zeit zwischen Vertragsunterzeichnung und Arbeitsbeginn:

• Videocalls mit dem zukünftigen Team
• Online-Schulungen zu Alltagsthemen (Mülltrennung, Nahverkehr (ÖPNV), Behördengänge) - auch mitreisende Familienmitglieder profitieren davon.

Frühzeitige Sprachförderung (idealerweise schon im Heimatland) zahlt sich aus. 

Unterstützen Sie ihre neuen Kolleg:innen z. B. hiermit:

• Onlinekurse
• Tandemporgamme mit Teammitlgiedern
• Sprachlern-Apps in Kombination mit regionalen Netzwerken

Wer sich sprachlich zurechtfindet, wird sich auch im Arbeitsalltag leichter einbringen können.

Am ersten Arbeitstag zählt: Die neue Fachkraft und das Team müssen zusammenfinden. 

Setzen Sie daher auf:

• Buddy-Systeme (Ansprechpartner:innen aus Ihrem Unternehmen)
• Patenschaften
• Welcome-Tage mit regionalem Bezug (z. B. Stadtrundgang)

So fühlt sich die neue Fachkraft sicher - und Ihr Team ist außerdem aktiv eingebunden.

Schulen Sie Ihr bestehendes Team und fördern Sie einen offenen Austausch. Machen Sie klar: Vielfalt ist ein Gewinn für alle und stärkt das Unternehmen.

Wer schon länger dabei ist, sollte sich nicht benachteiligt fühlen - sondern als Teil des Willkommensprozesses sehen.

Hinterfragen Sie regelmäßig:

• Wie nimmt das Team neue Kolleg:innen auf?
• Gibt es Gruppenbildungen, die die Integration erschweren?
• Gibt es (stille) Minderheiten?
• Wer könnte sich ausgegrenzt fühlen? 

Das Wissen über die eigene Teamdynamik ist wichtig, damit Sie gezielt Maßnahmen ergreifen können, um stille Kündigungen zu vermeiden.