Hamburg, 7. März 2024. Mehr als 700 Hebammen haben 100.000 Leistungen papierlos abgerechnet, seitdem die Techniker Krankenkasse (TK) die elektronische Leistungsbestätigung (eLB) im Dezember 2021 eingeführt hat. Zusammen mit dem Softwareanbieter yoshteq und dem Abrechnungsdienstleister DAVASO hat die TK einen digitalen Prozess für die Erfassung und Abrechnung von Hebammenleistungen entwickelt. In der Pilotphase war das Verfahren eingeschränkt nutzbar, nun ist die eLB für den gesamten Hebammenmarkt geöffnet. Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK: "Die elektronische Leistungsbestätigung hat sich in den vergangenen zwei Jahren durch ihren Mehrwert für alle Beteiligten bewährt. Bisher mussten Versicherte die Behandlung mit einer Unterschrift auf Papier bestätigen, die Leistungserbringerinnen und -erbringer unzählige Papierformulare an die Krankenkasse schicken. Im neuen Verfahren geschieht all dies mit wenigen Klicks rein digital. Das ist außerdem weniger fehleranfällig, was zu deutlich weniger Rechnungskürzungen führt". Auch Ursula Jahn-Zöhrens, Beirätin im Deutschen Hebammenverband, zieht eine positive Bilanz: "Aus den Rückmeldungen von den Hebammen wissen wir, dass das digitale Verfahren die Rechnungslegung und Auszahlung spürbar beschleunigt. Leistungen digital zu erfassen und abzurechnen reduziert den bürokratischen Aufwand der Hebammen. Wir begrüßen es, wenn sich weitere Krankenkassen diesem Verfahren anschließen". 

Teilnahme ab sofort für alle Softwareanbieter möglich 

Ab sofort können alle Softwareanbieter für die Leistungsabrechnung von Hebammen das digitale Verfahren nutzen. Ein Vertrag mit der TK ist dazu nicht nötig. TK-Projektleiter Moritz Schmidt-Siebrecht: "Die Öffnung für alle Softwareanbieter im Hebammenbereich ist ein entscheidender Schritt in Richtung unseres Ziels, die eLB zum branchenweiten Standard zu machen". Alle relevanten Informationen zur Teilnahme und Anwendung für Softwareanbieter sowie Leistungserbringerinnen und -erbringer sind auf der Projektwebsite zu finden.  

Erweiterungen: mehr Krankenkassen und Leistungsbereiche 

Neben der TK nutzen mittlerweile auch weitere Kassen das Verfahren: Die AOK Niedersachsen und IKK classic pilotieren die eLB bereits seit letztem Jahr. Thomas Ballast: "Ich freue mich sehr, dass die elektronische Leistungsbestätigung auf so großes Interesse bei anderen Krankenkassen stößt. Aktuell bereiten noch zwei weitere Kassen die organisatorischen und technischen Schnittstellen vor. Wir rechnen damit, dass im Laufe des Jahres bereits mindestens 40 Prozent der gesetzlich Versicherten die eLB nutzen können".  

Nach dem erfolgreichen Auftakt der eLB für Hebammen wurde das Verfahren bereits für Heilmittelleistungen erweitert: Seit dem Start im Frühjahr 2023 wurden bereits über 6.000 Leistungen elektronisch bestätigt. Laut Schmidt-Siebrecht ist die eLB darüber hinaus auch in weiteren Leistungsbereichen denkbar: "Aktuell führen wir bereits Gespräche, um die eLB in der Häuslichen Krankenpflege oder für Hilfsmittel einzusetzen. Auch für Fahrkosten und Pflege gibt es erste Überlegungen".  

Ein Klick in der App statt einer Unterschrift per Post 

Für die eLB bestätigen Versicherte die erhaltene Behandlung mit einem Klick in der TK-App, nachdem die Leistungserbringerinnen und -erbringer dies in ihrer Abrechnungssoftware angestoßen haben. Hebammenleistungen können alternativ auch in der Schwangerschafts-App "TK-BabyZeit" bestätigt werden. Anschließend geht der Datensatz von den Leistungserbringerinnen und -erbringern digital an die Krankenkasse.  

Hinweis für die Redaktion 

Weitere Informationen zur elektronischen Leistungsbestätigung gibt es unter https://www.eleistungsbestaetigung.de/ TK-BabyZeit  und  TK-App