Kiel, 25. Juli 2023. Mehr als 1,7 Milliarden Euro hat die Techniker Krankenkasse (TK) in Schleswig-Holstein im letzten Jahr für die Gesundheit ihrer Versicherten ausgegeben. Anders gesagt: rund 3.234 Euro pro Minute im Jahr. Damit erreichen die Kosten für medizinische Leistungen im nördlichsten Bundesland einen neuen Rekordwert (2021: 1,6 Mrd. Euro; 2020: 1,4 Mrd. Euro). 

Preisspirale bei Arzneimitteln und Krankenhausbehandlungen 

Den höchsten Kostenanstieg verzeichnen Arzneimittel mit 9,7 Prozent (2022: 332 Mio. Euro; 2021: 303 Mio. Euro). Damit steigen die Ausgaben in diesem Bereich wie schon in den Vorjahren weiterhin stark. Als problematisch sieht Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein, die intransparente Preisgestaltung bei neuen, patentgeschützten Arzneimitteln: "Die pharmazeutischen Hersteller dürfen die Preise der Medikamente zunächst frei festsetzen - ohne Transparenz über die tatsächlichen Kosten für Forschung und Produktion." Als Konsequenz fordert er die Politik zur Nachbesserung mit dem Ziel einer faireren Preisgestaltung auf.  

Auch die Kosten für Krankenhausbehandlungen stiegen um 6,4 Prozent auf 501 Millionen Euro an. Rund 335 Millionen Euro gehen auf das Konto der ambulanten ärztlichen Leistungen und 123 Millionen für zahnärztlichen Behandlungen. Weitere 409 Millionen Euro flossen in "sonstige Leistungen", darunter fallen beispielsweise Fahrtkosten oder Heil- und Hilfsmittel.  

Hinweis für die Redaktion

Die Ausgaben für die medizinische Versorgung stiegen bundesweit auf mehr als 34 Milliarden Euro und damit um 4,8 Prozent je Versicherter bzw. Versichertem. Diese und weitere Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 sind dem aktuellen TK-Geschäftsbericht zu entnehmen. Einen Überblick zu den Entwicklungen des Arzneimittelmarkts sowie die Marktstrategien der pharmazeutischen Industrie bietet der TK-Report Arzneimittel-Fokus - Pillen, Preise und Patente .