Mainz, 11. März 2024. Langsam oder plötzlich beginnend, dumpf oder stechend - jeder Mensch hat im Lauf seines Lebens einmal mit Kopfschmerzen zu tun. Wie eine Auswertung ambulanter Versorgungsdaten der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, nimmt die Zahl der Versicherten, die unter Kopfschmerzen oder Migräne leiden und deshalb ärztliche Unterstützung suchen, zu. Demnach waren im Jahr 2022 14,8 Prozent der Versicherten in Rheinland-Pfalz deswegen in ärztlicher Behandlung. Im Vergleich dazu waren es 2019 noch 12,6 Prozent. Die Analyse zeigt auch, dass Frauen im Jahr 2022 mit 19,5 Prozent fast doppelt so häufig wegen Kopfschmerzen in ärztlicher Behandlung waren als Männer (zehn Prozent).

Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz, sagt hierzu: "Die Ursachen von Kopfschmerzen sind vielfältig und nicht endgültig erforscht. Sie variieren von Mensch zu Mensch, genauso wie das individuelle Schmerzempfinden. Bei ungewöhnlich starken oder andauernden Kopfschmerzen sollte das Beschwerdebild stets medizinisch abgeklärt werden". 

Jeder und jede Fünfte leidet mindestens einmal pro Woche an Kopfschmerzen 

Angesichts der Häufigkeit ihres Auftretens gehören Kopfschmerzen zu den so genannten "Volkskrankheiten". Das gilt auch für die Regionen an Rhein, Main und Saar, wie eine bundesweit repräsentative Forsa-Befragung, mit Teilergebnissen aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland, im Auftrag der TK zeigt. In den drei aneinandergrenzenden Bundesländern wurde festgestellt, dass elf Prozent der Umfrageteilnehmenden einmal und weitere elf Prozent mehrmals wöchentlich unter Kopfschmerzen leiden. Auf der anderen Seite gaben 29 Prozent der Befragten aus dem Gebiet an, nie unter Kopfschmerzen zu leiden.

Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen

"Fachleute unterscheiden über 400 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Kopfschmerzattacken können auch auf eine Migräne hinweisen. Daher ist eine individuelle Behandlung wichtig, um auf die Auslöser und Symptome zu achten", erklärt Jörn Simon. "Mit der Migräne App der Techniker können Symptome einfach erfasst und Anfälle dokumentiert werden", so der TK-Landeschef. Die Migräne-App wurde in enger Zusammenarbeit von Experten der Schmerzklinik Kiel, des bundesweiten Kopfschmerzbehandlungsnetzes und der Techniker entwickelt. Zu den Behandlungszielen der App gehört zudem Migräne-Attacken vorzubeugen.
Dabei hilft ein digitales Kopfschmerztagebuch in dem notiert wird, wann und in welchem Kontext die Attacken aufgetreten sind und welche Medikamente gegebenenfalls eingenommen wurden. So können Arzt oder Ärztin anhand des Verlaufs besser erkennen, wann die Schmerzen auftreten, wie stark sie sind und wie welche Medikamente wirken. Dadurch lassen sich Kopfschmerzen effektiver behandeln.

Hinweis für die Redaktion

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte im Auftrag der Techniker Krankenkasse vom 2. bis zum 26. Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.704 Personen ab 18 Jahre mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage "Ernährungsstudie 2023". Bei den hier ausgewiesenen Teilergebnissen handelt es sich um die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland beziehungsweise die Region Rhein, Main, Saar. Es wurden 200 Menschen befragt. 

Die Auswertungen zu Kopfschmerz- und Migränediagnosen beziehen sich auf die ambulanten Leistungsdaten aller TK-Versicherten (Prozentwerte gerundet, Daten von 2019 - 2022).