Hamburg, 18. März 2024. In Hamburg warten laut Eurotransplant aktuell 173 Menschen auf eine lebensrettende Organspende. Damit ist die Zahl erstmals seit drei Jahren leicht rückläufig (2023: 190, 2022: 181). Nach einer Auswertung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) ist die Zahl der Organtransplantationen in Hamburg im Gegenzug leicht angestiegen: Nach einem Tiefstand von 130 Organen im Jahr 2022 wurden 2023 161 Organe in der Hansestadt übertragen. Die Anzahl der Organspender und Organspenderinnen in Hamburg erhöhte sich von 28 Personen im Jahr 2022 auf 48 im Folgejahr. "Organspende ist und bleibt ein Thema, das alle betrifft", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der Landesvertretung Hamburg der Techniker Krankenkasse (TK). "Wer seine persönliche Entscheidung getroffen hat, sollte diese am besten auf einem Organspendeausweis, in einer Patientenverfügung oder perspektivisch im Organspende-Register dokumentieren und zugleich auch seine Angehörigen über diese Entscheidung informieren."

Neues Online-Register für Organspenden

Bereits am 1. März 2022 trat das "Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende" in Kraft. Das Ziel: Mehr Informations- und Beratungsmöglichkeiten für Organspende schaffen und den Informationsfluss verbessern. Ein Ergebnis daraus: Am 18. März 2024 startet ein neues Organspende-Register. Im geschützten Online-Register kann jede und jeder ab dem vollendeten 16. Lebensjahr seine Entscheidung dokumentieren - egal ob für oder gegen eine Organspende. Autorisierte Personen des behandelnden Krankenhauses können bei Bedarf Daten aus dem Register abrufen, um im Notfall schnell handeln zu können. "Der beste Ausweis ist nutzlos, wenn er nicht auffindbar ist. Durch das Organspende-Register kann das medizinische Personal schnell auf die wichtigen Daten zugreifen", so Puttfarcken weiter. "Im Fall der Fälle bleibt nicht viel Zeit zum Überlegen. Wenn die Entscheidung zur Organspende bei den Angehörigen verbleibt, bedeutet dies einen enormen psychischen Druck für sie."

Nur die Hälfte der Norddeutschen besitzt einen Organspendeausweis

Eine bundesweit repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der TK aus dem Jahr 2023, mit Teilergebnissen aus Norddeutschland, also den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, ergibt, dass zwar 88 Prozent der Norddeutschen in einer Organspende positiv gegenüberstehen, jedoch nur rund die Hälfte der Befragten (54 Prozent) einen Organspendeausweis besitzt. "Die Zahlen zeigen uns, dass es weiterhin wichtig ist, über das Thema Organspende zu informieren und diskutieren", so Puttfarcken weiter. "Betroffenen und Angehörigen, die diese schwere Entscheidung treffen müssen, kann es helfen, über das Thema zu sprechen."

Hinweis für die Redaktionen

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 11. April bis 2. Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.400 Personen ab 18 Jahre mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf Norddeutschland, also die nördlichen Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, wo insgesamt 200 Personen befragt wurden.

 Die aktuellen Wartelistenzahlen (Stand 1. Januar 2024) stammen von der Stiftung Eurotransplant mit Sitz in Leiden/Niederlande. Die Organtransplantations-Zahlen stammen aus einer vorläufigen Auswertung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).

Weitere Informationen zur Organspende gibt es auf tk.de  oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).