Gemeinsam entscheiden: Mehr Patientensicherheit mit SDM
Artikel aus Schleswig-Holstein
Welche Behandlungsmöglichkeiten habe ich? Und welche Vor- und Nachteile gibt es? Mit Shared-Decision-Making (SDM) zeigen die TK und das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), wie Patientinnen und Patienten bei der Entscheidungsfindung besser mit eingebunden werden.

Bei den meisten Erkrankungen gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Doch welche Therapie tatsächlich angewendet wird, entscheidet meistens das ärztliche Personal unter Einwilligung der betroffenen Person. Deswegen ist der grundlegende Ansatz von SDM, die Patientinnen und Patienten zu kompetenten Entscheidungsträgern zu machen, um gemeinsam mit ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin eine medizinische Entscheidung auf Augenhöhe zu treffen.
Kompetente Betroffene und geschultes Personal
Mithilfe von fundierten und leicht verständlichen (Online-) Materialien werden die Betroffenen über ihre Erkrankung und mögliche Behandlungsoptionen informiert. Auch das ärztliche Personal wird für diese Form der medizinischen Entscheidungsfindung vorab geschult. Ziel ist es, neben den medizinischen Handlungsoptionen auch die Bedürfnisse und konkreten Lebensumstände der Patientinnen und Patienten zu berücksichtigen. Damit wird nicht nur die medizinisch richtige Behandlung gefunden, sondern auch die persönlich passendste für die Betroffenen.
Mit einer gemeinsamen Entscheidung wird nicht nur die medizinisch richtige Therapie gefunden, sondern vorrangig die passendste für den betroffenen Menschen.
Fragen für das Arzt-Patienten-Gespräch auf Augenhöhe
- Welche Möglichkeiten habe ich? (inklusive Abwarten und Beobachten)
- Was sind die Vorteile und Nachteile jeder dieser Möglichkeiten?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass diese Vorteile und Nachteile bei mir auftreten?
Erhöhte Patientensicherheit und Behandlungsqualität
Seit 2017 wird SDM am UKSH in Kiel praktiziert. Derzeit haben 14 Kliniken das Programm vollständig implementiert, weitere Einheiten werden sich zeitnah anschließen. Nach der bisherigen Laufzeit zeichnet sich ab, dass SDM die Patientensicherheit erhöht und die Behandlungsqualität weiter verbessert. Neben dem Mehrwert für die Patientinnen und Patienten können so zugleich die Gesamtkosten gesenkt werden. Die TK und das UKSH haben sich aufgrund der positiven Bilanz entschieden, SDM mit einer Neuakzentuierung auf Patientensicherheit fortzuführen.
Shared Decision Making am UKSH: Share to Care
SDM birgt große Potenziale zur Vermeidung von Behandlungsfehlern und leistet damit einen innovativen Ansatz für die Patientensicherheit.