Innovative Versorgung in der Pflege
Artikel aus Mecklenburg-Vorpommern
Die Herausforderungen in der Pflege werden immer größer und benötigen daher innovative Ansätze zur Verbesserung der Versorgungssituation. Mit verschiedenen Innovationsprojekten verbessert die TK die pflegerische Versorgung.

In Mecklenburg-Vorpommern sind mehr als 122.000 Menschen pflegebedürftig. Die Statistik zeigt weiterhin, dass ein Großteil der Pflegebedürftigen durch die Angehörigen und ambulanten Pflegedienste versorgt werden. Knapp 85 Prozent der Pflegebedürftigen werden von zu Hause versorgt. Diese Zahlen verdeutlichen, wie groß der Anteil der Angehörigen an einer guten und gelingenden Pflege ist. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden zukünftig immer mehr Menschen von Pflegebedürftigkeit betroffen sein. Daher braucht es innovative Ansätze, um Pflegende und deren Angehörigen zu entlasten.
Innovationsfonds als Chance für Mecklenburg-Vorpommern
Bundesweit werden Versorgungsprojekte gefördert, die sektorale Trennungen überwinden und über die bisherige Regelversorgung hinausgehen. Als marktpolitisches Instrument bietet der Fonds die Möglichkeit, innovative und entlastende Ansätze für eine noch bessere Pflege in M-V zu fördern. Zudem zielen die Projekte darauf ab die Qualität der Pflegeversorgung zu stärken und die verschiedenen Akteure besser zu vernetzen. Wie die Versorgungssituation für die Pflegebedürftigen selbst als auch für die Angehörigen mit Hilfe innovativer Ansätze verbessert werden kann, zeigt das Projekt " InDePendent " im Land.
Der Großteil der Menschen möchte so lange wie möglich selbstständig in den eigenen vier Wänden leben. Dies gilt auch für Menschen mit einer Demenzerkrankung. In der Regelversorgung stellt dies jedoch die Betroffenen und deren Angehörigen vor besonderen Herausforderungen, denn sie sind häufig auf sich allein gestellt. Demenzerkrankte versuchen meist ihren Alltag selbstständig zu meistern und suchen von sich aus keine Hilfe oder Unterstützung von außen. An diesem Punkt setzt das Projekt "InDePendent - Interprofessionelle Demenzversorgung: Aufgabenneuverteilung zwischen Ärzten und qualifizierten Pflegefachpersonen in der häuslichen Versorgung" an. Darin werden Betroffenen geschulte Pflegekräfte zur Verfügung gestellt, die gemeinsam die Herausforderungen im Alltag bewältigen. Die spezifisch qualifizierten Pflegefachpersonen übernehmen dabei Tätigkeiten, die bisher typischerweise vom ärztlichen Personal ausgeführt wurden, wie die Verschreibung von Heil- und Hilfsmitteln, Monitoring von Ernährungsauffälligkeiten oder Schmerzen und die Beratung und Betreuung der Angehörigen. Durch die Aufgabendelegation von Hausärztinnen auf die Pflegefachkräfte soll die Versorgungs- und Lebenssituation von Menschen mit Demenz deutlich verbessert werden.
Pflege zukunftsfähig gestalten
Der demografische Wandel wird in den nächsten Jahren dazu führen, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt bei gleichzeitig sinkender Zahl an potenziellen zu Verfügung stehenden Arbeitskräften. Um diesen Prozess entgegenzuwirken, müssen weitere Versorgungsformen entwickelt und erprobt werden, um Pflegende und deren Angehörige zu unterstützen. Die Digitalisierung der Pflege bietet dabei aussichtsreiches Potential. Mit Hilfe digitaler Prozesse und Abläufe können bürokratische Prozesse verschlankt und Dokumentationsaufwände reduziert werden. Insbesondere in den ländlichen Regionen sollte zudem der Fokus auf die Vernetzung verschiedenster Pflegeangebote liegen, um die Versorgungssituation im Bereich der Pflege zu verbessern. Damit die Pflege in Mecklenburg-Vorpommern auch zukünftig gut funktioniert, bringt sich die TK in Reformprozesse ein und steht für Kooperationen bereit.