Noch vor fünf Jahren gehörten die Menschen aus Norddeutschland im bundesweiten Vergleich mit 54 Prozent zu denjenigen, die am wenigsten unter Druck standen. 2013 waren es sogar noch vier Prozentpunkte weniger. "Die Stressstudien der vergangenen Jahre zeigen, dass das Stresslevel im Norden kontinuierlich angestiegen ist. Im Vergleich zu 2016 ist es auf der Skala sogar um ganze 11 Prozentpunkte auf 65 Prozent nach oben geklettert. Ein Grund hierfür könnte die Veränderung der Arbeitswelt sein. Die Beschäftigten müssen häufig ein höheres Arbeitspensum in weniger Zeit erledigen und flexibler sein. Auch die Coronapandemie hat ihren Teil dazu beigetragen", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. Auf die Frage, ob ihr Leben seit Beginn der Corona-Pandemie stressiger geworden ist, antworteten 43 Prozent der befragten Menschen in Norddeutschland mit "Ja". 

Die Stressstudien der vergangenen Jahre zeigen, dass das Stresslevel im Norden kontinuierlich angestiegen ist. Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg

Maren Puttfarcken

Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg

Beruf, Schule & Studium verursachen am meisten Stress 

Stressfaktor Nummer eins ist für die Norddeutschen die Anforderungen im Job beziehungsweise in der Schule oder im Studium (55 Prozent). An zweiter Stelle stehen mit 46 Prozent die hohen Ansprüche an sich selbst, gefolgt von der Sorge um erkrankte nahestehende Menschen (27 Prozent). "Stress zu haben, ist ganz normal und gehört im Alltag dazu. Wichtig ist nur, dass er sich nicht zum negativen Dauerstress entwickelt und chronisch wird. Hier sollte man auf seinen Körper hören und rechtzeitig reagieren", sagt Puttfarcken.

So entspannen die Norddeutschen am liebsten

Die Menschen in Norddeutschland entspannen am liebsten bei ihrem Hobby (84 Prozent). Danach folgen Faulenzen (78 Prozent) und Spazierengehen oder Gartenarbeit (76 Prozent). Erst an siebter Stelle (58 Prozent) taucht Sport als Ausgleich auf. Dabei ist Bewegung nicht nur die beste Vorsorge gegen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes und Rückenschmerzen, sondern auch ideal, um Stress abzubauen. Neben der Verantwortung für die eigene Gesundheit und den Körper seien bei der Stressprävention aber auch die Rahmenbedingungen entscheidend: "Nicht immer reicht die Freizeitgestaltung aus, um die Akkus wieder aufzuladen. Deshalb sind auch die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gefragt, eine gesundheitsförderliche Arbeitsumgebung zu schaffen, damit ihre Mitarbeitenden langfristig gesund bleiben."

TK-Stress­studie 2021 "Ent­spann dich, Deutsch­land!"

PDF, 785 kB Downloadzeit: eine Sekunde