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Hinter dem Sammelbegriff Rheuma stehen über 100 Erkrankungen, die sich unter anderem auf Knochen, Gelenkknorpel, Muskeln oder auch auf Organe betreffen. Die meisten treten in Schüben auf und verlaufen chronisch. Sie werden begleitet von zum Teil starken Schmerzen und können unbehandelt zu schweren Komplikationen führen. Schreitet die Erkrankung fort, sind Sie möglicherweise in Ihrem Alltag eingeschränkt und einfache Bewegungen können zur Herausforderung werden.  Die Erkrankungen können in vier Gruppen unterteilt werden:

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen

Dazu zählen alle chronisch-entzündlichen Arthritis-Formen. Ein einzelnes oder auch mehrere Gelenke sind entzündet, jede Bewegung schmerzt, selbst einfache Tätigkeiten, wie eine Tasse halten oder Einkäufe erledigen, können schwierig werden. Chronisch-entzündliches Rheuma kann durch eine Fehlsteuerung im Immunsystem oder nach Infekten entstehen. Zu den rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen zählen außerdem:

  • Psoriasis-Arthritis - auch Schuppenflechte genannt -, mit Gelenkbeteiligung 
  • Vaskulitis, bei der eine Entzündung der Blutgefäße vorliegt 
  • Kollagenosen, bei der das Bindegewebe und Organe betroffen sein können 

Die individuelle Therapie hat drei Ziele: Schmerzmittel können akute Schmerzen lindern. Mit Hilfe von Kortison sollen akute Entzündungen gestoppt und mit sogenannten Basistherapeutika die Entzündungsbereitschaft des Körpers gesenkt werden. Gezielte Physio- und Ergotherapie trägt zudem dazu bei, Beweglichkeit zu erhalten oder auch wiederherzustellen.

Degenerativ-rheumatische Erkrankungen

Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sind auch bei dieser Gruppe die Hauptsymptome. Die Wirbelkörper und andere Gelenke, wie Finger, Knie- oder Hüftgelenke, sind bei einer Arthrose entweder altersbedingt abgenutzt oder durch Verletzungen beschädigt. Typisch ist der sogenannte Anlaufschmerz: Betroffene haben Schmerzen, wenn sie sich nach längerer Pause oder einer Ruhephase wieder bewegen. Diese Schmerzen lassen nach fortgesetzter Bewegung wieder nach. 

Wärme oder Kälte können bei Schmerzen ebenfalls helfen, gleiches gilt für Krankengymnastik. Als medikamentöse Therapie stehen Schmerzmittel sowie entzündungshemmende Medikamente im Vordergrund. Ist ein Gelenk irreparabel geschädigt, kann es mithilfe einer sogenannten Endoprothetik operativ durch ein künstliches ersetzt werden. Ergotherapie und Psychotherapie ergänzen den Therapieplan.

Rheumatische Beschwerden durch Stoffwechselerkrankungen

Gicht und Osteoporose gehören zu den Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden. Ein gestörter Purin- oder Harnsäurestoffwechsel ist charakteristisch für Gicht. Ziel der Therapie ist es daher, einen erhöhten Harnsäurespiegel zu senken. Bei Osteoporose funktioniert der Knochenstoffwechsel nicht richtig. Neben Medikamenten tragen Bewegung und eine kalzium- und Vitamin-D-reiche Ernährung dazu bei, den Knochenabbau zu bremsen.

Chronische Schmerzsyndrome des Bewegungsapparates

Die meisten Betroffenen leiden unter chronischem Rückenschmerz. Auch das Karpaltunnelsyndrom, der Tennisarm und die Fibromyalgie zählen zu den chronischen Schmerzsyndromen. Bei Letzterer leiden Betroffene vor allem unter Muskelschmerzen, Müdigkeit und Schlafstörungen. Hier greift in der Regel ein sogenanntes multimodales Therapiekonzept. Dazu gehören unter anderem die medizinische Behandlung mit Medikamenten, Bewegungstherapien, Entspannungsverfahren und Psychotherapie.

Gemeinsam stark 

Die Deutsche Rheuma-Liga bietet Beratungs- und Selbsthilfeangebote. Das Rheumafoon-Projekt unterstützt Eltern rheumakranker Kinder. Bei der Online-Beratung können Sie - auch anonym - Ihre persönlichen Fragen stellen und weitere vielseitige Angebote zu Beratung, Begegnung und Bewegung in Anspruch nehmen.