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Die bei uns zugelassenen Impfstoffe sind die beiden mRNA-Impfstoffe der Firmen Biontech und Moderna (der Impfstoff von Moderna ist ab Ende Februar 2023 in Deutschland nicht mehr lieferbar), ein Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson sowie ein proteinbasierter Impfstoff der Firma Novavax (steht voraussichtlich bis zum dritten Quartal 2023 nicht zur Verfügung). Vor einiger Zeit haben drei weitere Impfstoffe die EU-weite-Zulassung als Booster erhalten: zwei an die Omikron-Variante BA.1 angepasste mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna sowie ein weiterer mRNA-Impfstoff von Biontech, der gegen die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 wirksam sein soll.

Das Prinzip der Gedächtniszellen

Mit bisherigen Impfstoffen - die beispielsweise gegen Tollwut, Diphterie, Masern, Mumps und Röteln eingesetzt werden - kamen entweder abgeschwächte Erreger (Lebendimpfstoffe) oder inaktivierte Erreger beziehungsweise deren Eiweißbestandteile (Totimpfstoffe) zum Einsatz.

Unser Abwehrsystem reagiert immer gleich auf eine Impfung, ohne dass wir ernsthaft erkranken. Zum einen werden gegen den "körperfremdem Eindringling" in den sogenannten Plasmazellen Antikörper gebildet, auch  Immunglobuline genannt. Zum anderen bilden sich sogenannte spezialisierte T-Zellen, die den "Eindringling" direkt angreifen können. 

Ist die Immunreaktion beendet, verbleiben die gebildeten Zellen als "Gedächtniszellen" im Immunsystem verfügbar, und können eine "echte" Infektion mit der schnelleren Bildung von spezialisierten Antikörpern und T-Zellen wirksam bekämpfen. Dabei schützen die Immunglobuline eher vor einer Infektion und die T-Zellen eher vor einem schweren Verlauf.

Jede Immunreaktion durch eine Impfung kann zum Beispiel mit Grippesymptomen wie Fieber, Gliederschmerzen und Schwäche einhergehen. Diese Reaktionen verlaufen individuell und je nach Impfung unterschiedlich schwer und werden nicht als Nebenwirkungen, sondern als erwartete Impfreaktionen bezeichnet.

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Wie eine Impfung vor Corona schützt

Ganz einfach erklärt: Was passiert eigentlich im Körper, wenn man geimpft wird?

So funktionieren genbasierte Impfstoffe

Bei den modernen genbasierten mRNA-Impfstoffen gegen Coronaviren bildet der Körper selbst das Eiweiß, auf das die Immunantwort folgt. Dazu wird per Impfung nur die Erbinformation in einer Lipidhülle - also umgeben von kleinen Fettkügelchen - verabreicht. Diese Erbinformation veranlasst körpereigene Zellen zur Bildung des sogenannten Spikeproteins. Dies Protein ist das Oberflächenprotein des Coronavirus, das auch bei der "echten" Infektion die Immunantwort auslöst. 

Im Verlauf der milliardenfach erfolgten mRNA-Impfungen wurden sehr selten Herzmuskel- beziehungsweise Herzbeutelentzündungen beobachtet - medizinisch als Myokarditis beziehungsweise Perikarditis bezeichnet. Diese betreffen überwiegend junge Männer wenige Tage nach der zweiten Impfung. Nahezu alle Fälle heilen aus, ohne dass Folgeschäden zurückbleiben. 

Für Erwachsene gilt: Das Risiko, durch eine COVID-19-Erkrankung eine Herzmuskel- beziehungsweise Herzbeutelentzündung zu erleiden, ist etwa vierfach höher als das Risiko für diese Krankheit durch eine Corona-Impfung.

Vektorimpfstoffe - kaum noch verwendet

Vektoren sind eigentlich harmlose Erkältungsviren.

Ein Vektorimpfstoff funktioniert ähnlich wie ein mRNA-Impfstoff: Vektoren sind harmlose Erkältungsviren, die im Menschen nicht vermehrungsfähig sind. In das Erbmaterial des Vektorvirus wird der Bauplan für das Spike-Protein eingefügt und das so veränderte Vektorvirus wird verimpft. Auch hier produziert das Immunsystem fleißig Gedächtniszellen, die eine tatsächliche COVID-19-Erkrankung verhindern oder zumindest abschwächen können.

Vektorimpfstoffe werden derzeit jedoch nur noch sehr selten eingesetzt, da es nach den Impfungen in der Vergangenheit - wenn auch sehr selten - zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie zum Beispiel einer Hirnvenenthrombose oder anderen atypischen Thrombosen gekommen ist.

Proteinbasiert, der Impfstoff von Novavax

Der Impfstoff der Firma Novavax enthält eine gentechnisch im Labor hergestellte Version des Spike-Proteins und wird daher als proteinbasierter Impfstoff bezeichnet. Im Gegensatz dazu wird bei den mRNA- und Vektorimpfstoffen die Erbinformation als Impfstoff eingesetzt, die dann erst im Körper die Bildung des gleichen Proteins auslöst. Die ablaufende Impfreaktion bis zur Bildung von Gedächtniszellen ist die gleiche.

Alle Corona-Impfstoffe sind im weitesten Sinne Totimpfstoffe.

Die Impfreaktionen entsprechen denen der anderen Corona-Impfstoffe. Da es den proteinbasierten Impfstoff noch nicht so lange gibt wie die anderen, werden sich mögliche seltene Nebenwirkungen auch erst zeigen können, nachdem der Impfstoff vielfach verimpft wurde. Bezüglich seltener Nebenwirkungen ist die Datenlage bei den mRNA-Impfstoffen erheblich besser und damit die Sicherheit höher.

Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen wie zum Beispiel Nesselsucht treten bei allen Coronavirus-Impfstoffen insgesamt sehr selten auf und bleiben nahezu alle ohne Folgen.

Alle in Deutschland zugelassenen Corona-Impfstoffe gelten im weitesten Sinne als Totimpfstoffe, das heißt, dass sie keine vermehrungsfähigen Viren enthalten. 

Impfreaktionen oder Nebenwirkungen?

Von den seltenen Nebenwirkungen der Impfstoffe sind die völlig normalen Impfreaktionen abzugrenzen. Diese zeigen, dass sich der Körper mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Häufig treten Schmerzen oder Rötung an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Krankheitsgefühl, Grippegefühl und Schüttelfrost, Gelenkschmerzen und Übelkeit auf. Auch Fieber kann vorkommen. Diese Impfreaktionen unterscheiden sich kaum bei den bisher eingesetzten Corona-Impfstoffen. 

Warum boostern?

Alle zugelassenen Impfstoffe sind hochwirksam und schützen in den allermeisten Fällen vor dem schweren oder tödlichen Verlauf einer Coronavirus-Erkrankung und mehr oder weniger gut vor einer Infektion. Bei der aktuell vorherrschenden Omikron-Variante lässt der Schutz vor Ansteckung nach einer Zweifachimpfung mit der Zeit allerdings deutlich nach. Der Schutz vor einer Erkrankung mit Symptomen steigt allerdings wieder auf bis zu 70 Prozent an, wenn nach etwa drei Monaten eine dritte Impfung erfolgt.

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Corona-Vari­anten

Die Corona-Variante Omikron ist derzeit weltweit vorherrschend. Kann uns das Virus trotzdem aus der Pandemie führen?

 

Das bedeutet, dass 30 Prozent der Geimpften und Geboosterten zwar trotzdem noch Symptome entwickeln können, dass aber ein schwerer Verlauf der Infektion bei ihnen kaum oder gar nicht mehr auftritt.

Nach dem aktuellen Wissensstand schützt eine zweifache Corona-Impfung plus Boosterung derzeit am wirksamsten vor symptomatischer Erkrankung und schwerem Verlauf durch eine Infektion mit der Omikron-Variante.

Die Schutzwirkung ist bei allen Impfstoffen ähnlich groß.

Unser Beratungsangebot für Sie

Bei medizinischen Fragen zur Impfung können sich Versicherte der TK auch direkt an die Coronavirus-Hotline des TK-ÄrzteZentrums wenden:

Telefon: 040-46 06 - 61 91 60 (Montag bis Freitag 8 - 20 Uhr)

Für wen eine vierte oder gar fünfte Impfung?

Die STIKO empfiehlt für bestimmte Personengruppen nach Zweifach- und Booster-Impfung eine weitere Auffrischimpfung. Hierzu gehören:

•    Menschen ab 60 Jahren

•    Personen, die in Pflegeeinrichtungen wohnen oder dort betreut werden

•    Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe infolge einer Grunderkrankung ab fünf Jahren 

•    Personen, die in medizinischen oder Pflegeeinrichtungen arbeiten

Eine fünfte Impfung sollen in Absprache mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten nur besonders gefährdete Personen erhalten. Dazu gehören zum Beispiel Hochbetagte, Bewohnende von Alten- und Pflegeheimen sowie Menschen mit Immunschwäche.

Warum es keine Langzeitfolgen gibt

Immer noch lassen sich manche Menschen nicht gegen Corona impfen, weil sie sich vor "Spätfolgen" fürchten. Diese Angst ist jedoch unbegründet.

Nebenwirkungen einer Impfung treten laut Experten immer innerhalb weniger Wochen nach der Impfung auf, danach ist die Immunreaktion abgeschlossen und der Impfstoff im Körper nicht mehr vorhanden. Dass man also heute geimpft wird und beispielsweise in einem Jahr eine Nebenwirkung erleidet, ist praktisch ausgeschlossen. 

Mit den Coronavirus-Impfstoffen sind innerhalb kurzer Zeit bereits viele Millionen Menschen geimpft worden, sodass auch seltene Nebenwirkungen sich zeigten wie zum Beispiel die Hirnvenenthrombosen bei den Vektorimpfstoffen. 

Generell gilt, dass das Risiko der Impfung gegen Corona in jedem Fall geringer ist als das Risiko, durch eine Infektion mit dem Coronavirus schwer zu erkranken.