Von Hula-Hoop bis Tai-Chi: So trainiert Koordination unser Gehirn
Sportarten, die das Koordinationsvermögen fördern, sorgen für Wohlbefinden auf ganzer Linie: Neben dem Körper trainieren sie auch unser Gehirn - und sorgen für mehr Gelassenheit. Wir sind weniger gestresst, schöpfen Vertrauen in unsere körperlichen und kognitiven Fähigkeiten und fühlen uns rundum ausgeglichen.
Koordination ist die Fähigkeit, motorische Bewegungen kontrolliert steuern zu können. Dabei arbeiten Körper und Gehirn, Nerven und Muskeln eng zusammen. Sportarten, die die Koordination fördern, eignen sich also wunderbar als ganzheitliches Gedächtnistraining. Denn unsere kognitiven Fähigkeiten, also die Leistungsfähigkeit und Effektivität unseres Gehirns, werden direkt in die Fitness-Herausforderung mit eingebunden. Das wiederum hat Auswirkungen auf unsere mentale Gesundheit: Studien belegen, dass körperliche Aktivität die kognitive Leistung steigert. Bereits einzelne Trainingseinheiten im Alltag verbessern neuronale Prozesse, bei regelmäßiger Aktivität kann die Gedächtnisleistung sogar langfristig gestärkt werden.
Da die körperliche Koordination mit zunehmendem Alter abnimmt, macht es Sinn, sie proaktiv und frühzeitig zu trainieren. Bestimmte Bewegungen stärken aber nicht nur das motorische Feingefühl, sondern gleichzeitig unsere Gehirnleistung. Dieses Zusammenwirken macht sich Mind Sports zunutze.
Koordinationstraining: zwischen Klassikern und Fitness-Training
Bereits die Klassiker wie Wandern , Radfahren und Joggen schulen die Koordination und Reaktionsfähigkeit. Es ist nachgewiesen, dass schon ein kurzes Work-out in unserem Gehirn Mechanismen in Gang setzt, die es anregen und leistungsfähiger machen. Somit hält uns regelmäßiges Training nicht nur fit, sondern fördert gleichzeitig unser Gedächtnis und die Konzentration.
Mehr Bewegung lohnt sich doppelt
Auch immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren, kann ein enormer Ansporn sein. Unser Tipp lautet deshalb: Probieren Sie verschiedene Sportarten aus. Es gibt viele Übungen, die die Koordination trainieren und so körperlich und geistig fit halten. Wir haben fünf Mind Sports für Sie zusammengestellt, die Sie definitiv ausprobieren sollten.
Hula-Hoop: Gut für Körpermitte und Kopf
Was uns einst kinderleicht fiel, müssen wir heute erst lernen - und gerade das macht Hula-Hoop zum effektiven Mind Sport. Das Workout mit dem Reifen ist ein herausforderndes, aber gleichzeitig spaßbringendes Ganzkörpertraining, das die Koordination und den Gleichgewichtssinn schult. Es bringt wortwörtlich unser gesamtes Herz-Kreislauf-System in Schwung und hilft dabei, den Kopf freizubekommen. Durch die kreisende Bewegung sinkt das Stresslevel und die Produktion von Glückshormonen steigt. Das sorgt für gute Laune und stimuliert unser Gedächtnis. Wer den Fitness-Trend selbst ausprobieren möchte, sollte am Anfang auf einen großen Reifen setzen. Schwieriger wird es mit kleineren Modellen und bei Übungen, bei denen auch die Arme und Beine zum Einsatz kommen.
Kampfsportarten wie Tai-Chi
Tief durchatmen, sich auf die Verbindung von Körper und Geist konzentrieren und - entgegen der alltäglichen Norm - alle Bewegungen in Zeitlupe ausführen: Tai-Chi ist eine Kampfkunstform aus China, die den gesamten Körper sanft trainiert und ihn von innen heraus stärkt. Es kann vom jungen bis ins hohe Alter praktiziert werden und fördert das Wohlbefinden auf unterschiedlichen Ebenen. Jede Übung wird kontrolliert und ineinander übergehend ausgeführt, daher wird Tai-Chi auch als bewegte Meditation bezeichnet. Die Übungen erfordern Achtsamkeit und Koordination, was das Ganze dann auch zum Mind Sport macht: Regelmäßiges Tai-Chi erhöht nachweislich die kognitiven Leistungen und kann dazu beitragen, altersbedingten Gedächtnisverlust zu verlangsamen. Tipp für alle Anfängerinnen und Anfänger: Diese altchinesische Kampfkunst lernt man am besten unter einer qualifizierten Anleitung.
Klettern mit Köpfchen: Bouldern
Bouldern erfordert nicht nur Muskelkraft, sondern vor allem eins: logisches Denken. Die Kompetenz "Probleme lösen" steht im Vordergrund, schließlich gilt es auszutüfteln, mit welcher Route sich eine Kletterwand am besten bewältigen lässt. Der Sport erfordert also eine hohe Konzentration und Achtsamkeit. Besonders spannend: Beim Bouldern trainiert man mit dem eigenen Körpergewicht, warum es erst mal für jeden Menschen geeignet ist. Schon Kinder lernen beim Klettern, auf ihr Körpergefühl und ihre kognitiven Fähigkeiten zu vertrauen. Ebenso eignet sich dieser Mind Sport für ältere Menschen, denn es gibt in Boulderhallen sehr unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Für Best Ager ist außerdem spannend, dass die Kletterübungen die Stützmuskulatur stärken und damit bei Stürzen im Alltag besser abfedern können. Gerade beim Einstieg ist es sinnvoll, sich beraten zu lassen, welche Parcours und Kletterwände sich besonders gut eignen.
Trampolinspringen stärkt das Gedächtnis
Noch mehr Kindheitserinnerungen: Beim Trend "Jumping Fitness" geht es ab aufs Trampolin. Sprünge in verschiedenen Schnelligkeiten und Abfolgen bestimmen das Training auf der Sprungmatte. Das Trampolin-Work-out verbindet Ausdauer- mit Krafttraining - bis zu 400 Muskeln werden bei den unterschiedlichen Übungen aktiviert. Zusätzlich stärkt die Mischung aus Balanceübungen und choreografischen Abfolgen die Koordination. Das Besondere an diesem Mind Sport: Trampolinspringen vermittelt das Gefühl von Schwerelosigkeit und eignet sich dadurch für jedes Alter, Fitnesslevel oder Gewicht. Durch den elastischen Untergrund wird der gesamte Körper sanft trainiert, ohne die Gelenke dabei zu belasten. Bereits nach kurzer Zeit zeigen sich erste Erfolge: Die Kondition und Beweglichkeit werden besser, der Körper ist stärker und das Wohlbefinden steigert sich.
Aerial Yoga: Entspannung und Luftakrobatik
Sich aus der Komfortzone heraus wagen und regelmäßig Neues ausprobieren: Das ist nicht nur eine Herausforderung, sondern stimuliert zudem unser Gehirn. Wenn es dann noch Trendsportarten gibt, die Körper und Kopf gleichermaßen guttun, umso besser. Aerial Yoga zum Beispiel: In einem Tuch schwebend, das an der Decke aufgehängt ist, werden dabei klassische Yoga- und Pilates-Übungen mit tänzerischen Elementen verbunden. Der Hängezustand entspannt den Körper, die Übungen hingegen fordern die Muskeln und Balancefähigkeit heraus - ohne jedoch die Gelenke zu belasten. Die Yoga-Übungen vermitteln das Gefühl zu schweben und setzen auf das Zusammenspiel von körperlicher Flexibilität, Gleichgewicht, Kraft und Entspannung. Dazu kommt die Kopfarbeit: Aerial Yoga fordert Vertrauen und Achtsamkeit, hilft aber ungemein beim Loslassen und Entspannen.
Das Wichtigste kurz zusammengefasst:
Körperliches Training, bei dem Koordination und eine gute Gleichgewichtsfähigkeit gefragt ist, stärkt unseren Körper ganzheitlich. Neben Muskeln und Ausdauer verbessert sich durch das Training auch die Gedächtnisleistung. Dabei kommt es auch darauf an, Impulse zu setzen und neue Dinge auszuprobieren. Wie sich einfache Übungen in den Alltag integrieren lassen, erfahren Sie in unserem Ratgeber: Mind Sports - Denksport für Körper, Geist und Seele .