Potsdam/Berlin, 31. Oktober 2023. Jede und jeder vierzehnte Brandenburger TK-Versicherte (7 Prozent) mit einer Krankschreibung wegen Erkältung bekam im vergangenen Jahr ein Antibiotikum verordnet. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) hervor.

Damit stellten die Brandenburger Ärztinnen und Ärzte im Bundesvergleich die zweitwenigsten Verordnungen aus - gemessen an der Zahl der Versicherten. Nur in Sachsen war der Anteil noch geringer. Auch in Berlin liegt die Quote der Antibiotika-Verordnungen mit 8,2 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 8,6 Prozent.

Die Zahlen sind seit Jahren rückläufig. Im Jahr 2014 erhielt noch jede und jeder Vierte in Berlin bei einer erkältungsbedingten Krankschreibung eine Antibiotikaverordnung - in Brandenburg lag der Anteil sogar bei knapp einem Drittel. 

Einsatz sorgsam prüfen

Die meisten Erkältungsinfekte werden durch Viren ausgelöst - Antibiotika wirken jedoch nur gegen Bakterien. Durch übermäßigen und falschen Einsatz der Medikamente können sich vermehrt multiresistente Erreger (MRE) bilden. 

Susanne Hertzer, TK-Chefin in Berlin und Brandenburg: "Der starke Rückgang von Antibiotika-Verordnungen bei Erkältungen ist ein positives Zeichen. Wie bei allen Medikamenten gilt auch bei Antibiotika: Viel hilft nicht immer viel - im schlimmsten Fall schadet es sogar. Eine große Sensibilität im Umgang mit Verschreibungen bleibt deshalb wichtig."

Hinweis für die Redaktion

Für den Gesundheitsreport 2023 sind die Arzneimittelverordnungen der rund 460.000 bei der TK versicherten Berliner und rund 161.000 Brandenburger Erwerbspersonen ausgewertet worden. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I. Mehr Informationen zum Thema gibt es auf tk.de unter dem Stichwort "Antibiotika". Außerdem finden Sie auf dem Portal den  Informationsfilm "Multiresistente Erreger - Was tun?"  Informationen zu "DART 2030"  der Antibiotika-Resistenz-Strategie der Bundesregierung, gibt es ebenfalls online.