Prävention mit Apps und Virtual Reality
Artikel aus Berlin/Brandenburg
"Prävention und Patient Empowerment" - unter diesem Motto stand das Barcamp Health Innovation 2025. Start-ups, Expertinnen und Wissenschaftler wollen mit vielen innovativen Ideen Gesundheitsvorsorge individueller und interessanter machen.
Stellen Sie sich vor: Sie tauchen durch eine bunte Unterwasserwelt, während Ihr Zahnarzt gerade eine Wurzelspitze kappt. Von der Lungenpunktion bekommen Sie nichts mit, weil Sie gerade über den Mond spazieren. Das leise Wellenrauschen am Südseestrand lässt Sie völlig vergessen, dass Ihnen in diesem Moment ein rostiger Nagel aus dem Fuß entfernt wird. Nur eine Traumvorstellung? Nein, das ist Virtual Reality. Magic Horizons heißt das junge Berliner Unternehmen, das Patientinnen und Patienten mithilfe einer VR-Brille während einer ambulanten OP oder eines Zahnarztbesuchs in eine schöne, andere Welt versetzt, Angst, Anspannung und Stress vergessen macht.
So faszinierend die Brille - sie war nur eines von vielen tollen Produkten, die beim diesjährigen Barcamp Health Innovation von Health Capital Berlin-Brandenburg und TK vorgestellt wurden.
Rund 100 Pionierinnen und Pioniere des Gesundheitswesens waren in den Räumen von IBM iX in Berlin-Mitte zusammengekommen, um unter dem Motto "Prävention und Patient Empowerment" ihre Innovationen und Ideen für eine bessere Gesundheitsversorgung vorzustellen.
Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem.
"Die bisherigen Präventionsangebote genügen nicht. Wir müssen neu denken, dürfen nicht im Hier und Heute stehen bleiben", sagte Susanne Hertzer, Leiterin der TK in Berlin und Brandenburg, in ihrem kurzen Grußwort. Alle wüssten, dass Zucker, Alkohol und Rauchen ungesund seien - dennoch behielten viele Menschen die schlechten Gewohnheiten bei. Susanne Hertzer: "Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem."
Individuellere Angebote sind nötig
Helfen könne aus ihrer Sicht eine stärkere Individualisierung von Angeboten, die auch die und den Einzelnen für die eigene Gesundheit stärker in die Pflicht nehme. Ihre Prognose: "Prävention wird in 10 Jahren nicht mehr das sein, was wir heute darunter verstehen."
Susanne Hertzer hielt ein Grußwort
Wie recht sie wohl behalten dürfte, bewiesen die folgenden 18 interessanten Pitches, die die ganze Bandbreite von Prävention und Patient Empowerment spiegelten.
Nur einige Beispiele:
FEMNA Care, vertreten von Eva von Ditfurth-Brandt, möchte mit ihrem hybriden Angebot zur Frauengesundheit (Menopause, Endometriose) künftig verstärkt auch jüngere Frauen ansprechen. TK-Versicherte mit Endometriose können das
FEMNA-Programm
schon jetzt kostenlos nutzen. Auch "La Menodoula" möchte den Fokus, auch im Betrieblichen Gesundheitsmanagement, stärker auf das Thema Wechseljahre und Arbeitsleben richten.
Mehr Eigenverantwortung und Selbstmanagement wollen die jungen Macher von Aniva Health fördern. Sie bieten eine Datenplattform an, auf der Kundinnen und Kunden 140 Biomarker erfassen können, die Hinweise auf die persönliche Wahrscheinlichkeit von künftigen Erkrankungen geben - und somit die Chance, präventiv gegenzusteuern.
Vorsorge mit TK-GesundheitsCoach und Symptom-Checker
Anja Kegel, Referentin für Gesundheitswesen bei der TK, erklärte, wie TK-Versicherte mit digitalen Angeboten wie dem TK-GesundheitsCoach oder dem Symptom-Checker in der App TK-Doc bereits jetzt aktiv an ihrer Gesundheit arbeiten können und Antworten auf medizinische Fragestellungen erhalten.
Viele interessante Menschen, spannende Themen und eine Atmosphäre, die viel Raum für Vernetzung, nette Gespräche und Vorfreude auf das nächste Mal ließ.
Fotoalbum
Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und natürlich auch für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, haben wir ein Fotoalbum von der Veranstaltung zusammengestellt.