Mainz, 26. Juli 2023. Im vergangenen Jahr hat die Techniker Krankenkasse (TK) in Rheinland-Pfalz mehr als 1,6 Milliarden Euro für die Versorgung ihrer Versicherten aufgewandt - deutlich mehr als noch im Vorjahr. Demnach stiegen die Ausgaben im Vergleich zum Jahr 2021 um 100 Millionen Euro, was ein Plus von 6,8 Prozent bedeutet (inklusive der Steigerung durch das Versichertenwachstum). Jeder der im vergangenen Jahr bei der TK versicherten rund 504.000 Menschen im Land erhielt statistisch gesehen Gesundheitsleistungen im Wert von 3.236 Euro (plus 5,4 Prozent).

Größter Einzelposten: Ausgaben für stationären Sektor

Den größten Einzelposten stellten die Ausgaben für die Krankenhäuser dar: Sie beliefen sich auf 984 Euro je Versicherten und legten damit um rund 6,6 Prozent zu. Die Aufwendungen für ambulante ärztliche Behandlungen betrugen rund 617 Euro pro Kopf (plus 4,2 Prozent), für Arzneimittel waren es 574 Euro (plus 9,2 Prozent). Für zahnärztliche Leistungen wurden für jede rheinland-pfälzische bei der TK versicherte Person 220 Euro ausgeben (plus ein Prozent). 724 Euro (plus neun Prozent) pro Kunde und Kundin flossen in sonstige Leistungen, darunter fallen zum Beispiel Fahrtkosten oder Heil- und Hilfsmittel.

Hohe Pharma-Gewinne und versicherungsfremde Leistungen

"Da die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bereits heute ein strukturelles Finanzdefizit hat und sich für das kommende Jahr die nächste Milliardenlücke auftut, muss man sich sowohl die Ein- als auch die Ausgabenseite anschauen", sagt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz. "Wie unsere Zahlen zeigen, sind die Steigerungen im Arzneimittelbereich am größten. Hier müssen wir dringend ansetzen und die Preisfindung für patentgeschützte Arzneimittel neu gestalten. Es kann nicht sein, dass die hohen Gewinne der Hersteller die Beitragslast immer größer werden lassen. Außerdem erbringen die Krankenkassen versicherungsfremde Leistungen, die refinanziert werden müssten. Dazu gehören beispielsweise die Krankenversicherungsbeiträge für Bürgergeld-Beziehende, die vom Staat nicht auskömmlich finanziert werden. Wäre dies der Fall, würde das die GKV jährlich um zehn Milliarden Euro entlasten", sagt der TK-Landeschef.

Einen ausführlichen Überblick der bundesweiten Ausgaben und Einnahmen bietet der kürzlich veröffentlichte TK-Geschäftsbericht 2022. Darüber hinaus informiert er unter dem Motto "Auf Augenhöhe" über aktuelle Entwicklungen und neue Angebote des Unternehmens. Der digitale Geschäftsbericht ist unter www.tk.de/geschaeftsbericht verfügbar. 

Hinweis an die Redaktion

Die TK hat derzeit in Rheinland-Pfalz 514.500 Versicherte. Bundesweit sind rund 11,2 Millionen Menschen TK-versichert.