München, 17. Juli 2024. Knapp 4,7 Milliarden Euro wendete die Techniker Krankenkasse (TK) im vergangenen Jahr für die medizinische Versorgung ihrer Versicherten in Bayern auf. Das waren rund 300 Millionen Euro mehr als 2022 und bedeuteten einen neuen Rekord. "Rechnerisch gaben wir damit im Freistaat in jeder Minute 8.926 Euro für die Gesundheit unserer Kunden aus. Das ist so viel wie nie zuvor", sagt Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern.

Die jährlichen Ausgaben je versicherte Person stiegen um 3,2 Prozent auf 3.081 Euro

Die durchschnittlichen Leistungsausgaben pro versicherte Person erhöhten sich ebenfalls. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen sie von 2.986 auf 3.081 Euro an. Das war ein Plus von 3,2 Prozent. Bredl: "Die TK ist dank ihrer soliden Finanzplanung weiter gut aufgestellt und konnte den Zusatzbeitragssatz stabil halten. Für die gesamte gesetzliche Krankenversicherung gibt es aber weiterhin keine Signale aus der Politik, die Finanzprobleme nachhaltig und fair zu lösen."

So ist beispielsweise der Beitrag, den die gesetzlichen Krankenkassen derzeit für eine Person erhalten, die Bürgergeld bezieht, bei Weitem nicht kostendeckend. "Die Lösung dieses Problems wird Jahr für Jahr verschoben. Hier ignoriert die Bundesregierung ihren eigenen Koalitionsvertrag", so der bayerische TK-Chef. "Mehr Elan gibt es dagegen für neue politische Vorhaben, die die Beitragszahlenden zusätzlich belasten. Mit der Devise 'im Zweifel mit Beitragsgeldern' sollte aber endlich Schluss sein."

70 Prozent der Ausgaben für Krankenhaus, Arzt und Medikamente

Den größten Teil der Ausgaben verursachten im vergangenen Jahr mit über 900 Euro pro Kopf die Krankenhausbehandlungen (+ 2,5 Prozent im Vergleich zu 2022), gefolgt von den Kosten für ärztliche Behandlungen mit 700 Euro pro Kopf (+ 2 Prozent). Die Ausgaben für Arzneimittel lagen an dritter Stelle und beliefen sich auf rund 543 Euro pro versicherte Person in Bayern. Das war ein Plus von 3,8 Prozent gegenüber 2022. Dies zeigt, dass auch hier Maßnahmen für eine faire Arzneimittelpreisgestaltung nötig sind.

Auf die Bereiche Krankenhaus, ärztliche Behandlung und Arzneimittel entfielen mit insgesamt fast 3,3 Milliarden Euro etwa 70 Prozent der gesamten Leistungsausgaben.

Weiterhin erfreuliche Entwicklung bei den Versichertenzahlen

Ende 2023 waren rund 1,55 Millionen Menschen aus Bayern bei der TK versichert. Damit verzeichnet sie im vergangenen Jahr einen Zuwachs von über 55.000 Personen, ein Plus von 3,7 Prozent. Bundesweit waren Ende 2023 rund 11,3 Millionen Menschen bei der TK versichert. Das waren rund 250.000 mehr als Ende 2022 und ist ein Zuwachs von 2,3 Prozent.

Hinweis für die Redaktion

Weitere Zahlen und Informationen rund um das Geschäftsjahr 2023 gibt es im aktuellen Geschäftsbericht 2023 .