München, 1. Februar 2024. Die geplante Krankenhausreform wird seit mehr als einem Jahr zwischen Bund und Ländern diskutiert - bisher ohne konkrete Entscheidungen. Anders dagegen die Patientinnen und Patienten in Bayern, die sich klar für Veränderungen hin zu mehr Klinikqualität entscheiden. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten in Bayern finden es gut oder sogar sehr gut, dass komplizierte Behandlungen künftig nur noch in dafür spezialisierten Häusern stattfinden sollen - selbst dann, wenn das zu längeren Anfahrtswegen für manche Patientinnen und Patienten führen könnte. Das zeigt eine aktuelle bundesweite repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) mit Teilergebnissen aus Bayern.

Erfahrung und qualifiziertes Personal entscheidend

"Fragt man die Menschen im Freistaat, welche Kriterien bei der Klinikauswahl für sie bei einer bevorstehenden Behandlung oder einer Operation besonders wichtig sind, stechen zwei Aspekte besonders hervor", so Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern. "Für 100 Prozent der Befragten ist die Erfahrung der Klinik bei der Behandlung ihrer Krankheit wichtig oder sehr wichtig. Mit 95 Prozent folgt die Qualität und Verfügbarkeit des Personals." Schlusslichter sind ausführliche Besuchszeiten oder die Ausstattung des Zimmers die für 41 beziehungsweise 48 Prozent der Befragten in Bayern eine wichtige oder sehr wichtige Rolle spielen. "Die Zahlen zeigen, dass den Menschen die Qualität über den Komfort geht", sagt Bredl.

Bedarf nach einfachen und transparenten Klinikinformationen vorhanden

Auch wie sich Patientinnen und Patienten über Qualität in Kliniken informieren und diese vergleichen können, ist Teil der Reformdebatte. Die Krankenhäuser sind zwar verpflichtet, jedes Jahr einen Qualitätsbericht zu veröffentlichen und darin über ihre Arbeit und ihre Ausstattung zu informieren. Diese Berichte sind jedoch nur einer Minderheit bekannt. In Bayern wissen immerhin 43 Prozent der Menschen von deren Existenz. Das ist signifikant höher als in Nordrhein-Westfalen und in der Ländergruppe Norddeutschland mit den Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Bundesweit sind es 34 Prozent. Tatsächlich gelesen haben einen Qualitätsbericht allerdings nur 15 Prozent der Menschen in Bayern und bundesweit 14 Prozent.

Gäbe es ein offizielles bundesweites Internetportal, auf dem Patientinnen und Patienten Kliniken einfach und verständlich vergleichen können, würden dies 81 Prozent der Befragten in Bayern nutzen (bundesweit 80 Prozent).

Hinweis für die Redaktion

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 27. November bis 14. Dezember 2023 bundesweit insgesamt 1.405 Personen ab 18 Jahren (mindestens 200 Personen pro Ländergebiet) mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf Bayern, wo 201 Menschen befragt wurden.

Die Ergebnisse für Gesamtdeutschland sind ebenfalls online zu finden.